Zeit, den Rettern die Flügel zu stutzen

Immer wieder verbreiten Urlaubsretter unbekannter Gnaden halbgare bis vollkommen substanzlose "Tipps", und anstatt "gerettet" zu werden erfahren die Betroffenen nur eine mediale Ausschlachtung ihrer Probleme.

Hier ein Beispiel:

R. Benkö und RTL reisen in ein Hotel auf Rhodos, in dem eine Magen-Darm-Epedemie grassiert.

Benkö sucht über den Sender (Quelle: rtl.de) Betroffene mit folgender Begründung:

Zitat

"Für das Urlaubsretter-Team ist es nun wichtig, nachweisen zu können, wie viele Urlauber im Hotel erkrankt sind. Denn erst, wenn mehr als zehn Prozent aller Hotelgäste zusammenkommen, sehen es Gerichte als nachgewiesen an, dass das Hotel der Auslöser war."

Zitat Ende

Tatsächlich ist das völliger Quatsch. Das Hotel hatte mit allen zu Gebote stehenden Tests eine bakterielle Quelle ausgeschlossen, eine Viruserkrankung gehört zum allgemeinen Lebensrisiko. Bei einer gewissen Erkrankungshäufung können örtliche Behörden zwar die Schließung des Hotels verfügen, die Frage ist allerdings welche Vorteile sich unterm Strich daraus ergeben sollen. Man verfrachtet die Kranken in andere Hotels und verbreitet das Virus, womit dann auch umgebuchte Urlauber dem Risiko ausgesetzt werden?

Fakt: 10% Erkrankungen dienen bestenfalls als Anscheinsbeweis, es müssen danach noch etliche Beweise erbracht werden um einen Klageerfolg zu erzielen. Es gibt zudem kein einziges Urteil, welches bei einer Erkrankungsrate von 10% der Hotelgäste einen Anspruch anerkannt hat.

Schlampig recherchierter viral verbreiteter Mumpitz!

Betroffene sind mit ihrer Klage entsprechend krachend gescheitert. Ob RTL sie vor den Kosten gerettet hat ist nicht überliefert, einen Bericht über den Misserfolg sucht man natürlich dort vergeblich ...

Ich würde gerne mit den Foris gemeinsam solche grottigen "Medientipps" aufspüren und dabei helfen Ansprüche realistisch einzuschätzen.