Ich habe ja versprochen, dass ich mich melde - nach unserem Urlaub. Wir waren eine Woche in Malcesine, im Hotel Castello in Malcesine und danach noch eine Woche im Hotel Jagdhof in Marling bei Meran. Es waren also zwei ganz unterschiedliche Vier-Sterne-Hotels, die man so nicht vergleichen kann –dennoch tut man es. Über das Hotel Castello in Malcesine habe ich heute eine Bewertung abgegeben. Grundsätzlich – es hat uns gefallen. Das Hotel hat einen gewissen Charme und Klasse, was sehr einnehmend ist – und dann halt die erstklassige Lage. Es ist kein Massentourismus-Hotel, sondern individuell und sehr schön. Aber es hat auch einige Mankos – und die muss man schon sehen. Angefangen vom bescheidenen Zimmer bis hin zum fehlenden Pool, der m. E. zu einem Vier-Sterne-Haus gehört. Schade, aber gerade ein Pool ist doch wichtig für mich, das habe ich hier wieder erfahren.
Alles andere im Hotel habe ich wie gesagt ausführlich bewertet.
Nun noch kurz zu Malcesine selbst. Wie gesagt, ist man vom Hotel Castello in wenigen Minuten im Ort – aber man muss einen Weg ca. 300 m aufwärts steigen. Malcesine selbst ist ebenfalls ein Auf und Ab – man ist in ca. 10 Minuten am Hafen. Wenn man die erste „Steigung“ geschafft hat, geht’s im Ort dann steil hinab, enge Gässchen mit grobem Kopfsteinpflaster – auf dem Rückweg geht’s dann natürlich wieder bergauf. Das muss man einfach wissen, wenn man in Malcesine Urlaub macht. Es ist kein „bequemer“ Ort, dafür ein sehr schöner, ursprünglicher und liebenswerter Ort, einer der schönsten am See. Es gibt viele kleine Geschäfte, Läden, Kneipen, Lokale – das Übliche halt. Sehr hübsch sitzt man am Hafen, es wird da nie langweilig. Vom Hafen aus fahren regelmäßig Schiffe nach Limone oder Riva oder andere Orte. Malcesine ist ein sehr guter Ausgangspunkt für verschiedene Unternehmungen. Aber – es wurde schon öfters danach gefragt – für Leute, die nicht so gut laufen können oder Behinderungen haben, empfehle ich nicht gerade Malcesine.
Zum Gardaseeurlaub kann ich noch folgendes berichten. Wir waren vor rund 15 Jahren das letzte Mal dort – und es hat sich sehr viel sehr positiv verändert. Die Orte sind alle sehr sauber, sauberer als jede deutsche Stadt, ein vorbildliches Beispiel ist Riva. Die Strandpromenade ist so sauber, man traut sich kaum mit schmutzigen Schuhen darauf zu gehen – es wird auch durch Polizeistreifen kontrolliert.
Überall wurde viel für Fußgänger getan, scheinbar hat es sich in Italien in den letzten 20 Jahren rumgesprochen, dass es neben Autos auch Fußgänger und Radfahrer gibt. Die Strandpromenaden sind zwar nicht ganz durchgängig von Ort zu Ort begehbar – das ist technisch auch schlecht möglich – aber doch sehr gut gemacht – wir sind von Riva nach Torbole gelaufen, das war sehr schön. Aber vorbildlich ist es in Garda, Bardolino und Lazise. Da kann man ja kilometerlang laufen an den wunderschönen Strandpromenaden, das hat mir wirklich gut gefallen.
Wir fuhren auf der Gardasena von Malcesine bis nach Lazise mit dem Auto, mit vielen kurzen Stopps und Besichtigungen. Es gibt so viele schöne Orte – aber Lazise hat mir besonders gut gefallen. Es war auch noch Markt, die Märkte sind ja fast überall gleich und mehr oder weniger in chinesischer Hand – viel Billigware – leider! – aber dieser war wirklich schön. Ich träume schon davon, den nächsten Urlaub in Lazise zu verbringen und schaue schon mal vorsichtig nach einem schönen Hotel – dieses Mal unbedingt mit Pool und in der Nähe zum Ort.
Auf der Rückfahrt sind wir ein Stück an der Weinstraße gefahren, haben ein wunderschönes kleines Weinlokal mit Blick auf Garda entdeckt – wirklich toll.
Das Wetter im Juni war gemischt, das heißt die ersten drei Tage hat es jeden Morgen leicht geregnet, hörte dann aber auf – es war noch nicht zu heiß, für mich ideal für Unternehmungen. Dann – nach drei Tagen – wurde es schlagartig Hochsommer mit über 30 Grad und lauer Luft – bis abends draußen sitzen, war auch sehr schön. Ich finde den Juni ideal, es ist auch noch nicht so heiß, weil keine Schulferien sind.
Resümee:
Der Gardasee ist immer noch oder immer wieder ein ideales Urlaubsgebiet – es ist stark in deutscher Hand, hat sich aber überall das italienische Ambiente bewahrt – und das ist gut so. Es gibt noch die echte italienische Küche und ganz selten „Futtern wie bei Muttern, Knödeln und Schweinebraten“ – trotz vieler vornehmlich deutscher Touristen hat sich der Gardasee und die Orte drumrum etwas Ursprüngliches bewahrt – und das gefällt uns Deutschen halt. Man versteht uns und wir verstehen sie – die Speisekarte zu lesen ist uns zwischenzeitlich geläufig, fast sind wir auch alle etwas italienisch geworden, oder halt südeuropäisch.
Es gibt so viel zu sehen und zu unternehmen, wir haben in einer Woche lange nicht alles gesehen – man muss sich schließlich auch noch erholen können. Also müssen wiederkommen, und das werden wir auch tun – vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr und dann möglichst – wie gesagt Lazise. Von da aus möchte ich dann endlich mal nach Verona in die Oper!
Viele Grüße
doro