Hallo Andrea,
wir sind dieses Jahr zum ersten Mal mit einem Rolli Flugzeug geflogen. Mein Mann hat einen Faltrollstuhl. Unser Reisebüro war damals so nett und hat einen Fragebogen für Menschen mit Behinderung an die Fluggesellschaft (SunExpress) geschickt. Diesen Fragebogen habe ich dann danach auch auf deren Webseite gefunden, also hätte ich den sicher auch selber ausfüllen können. Ich schätze, jede Fluggesellschaft wird so etwas haben. Dabei muss man nur darauf achten, dass man den richtigen Code ankreuzt, der die Auswirkung der Behinderung beschreibt, z.B WCHS (Wheel Chair Stairs = Diese Passagiere können keine Treppen steigen, aber kurze Strecken zu Fuß zurücklegen).
Ein paar Tage vor dem Flug haben wir nochmal sicherheitshalber beim Flughafen angerufen und die Behinderung mitgeteilt. Am Tag des Abflugs sind wir dann mit dem eigenen Rolli zum CheckIn (mit der Dame am Schalter über den Rolli gesprochen, sie hat dann andere Mitarbeiter für uns informiert), mit dem eigenen Rolli durch den SecurityCheck und durften als erste zum Boarding gehen. Dort musste er in einen Leihrollstuhl umsteigen und wurde von einer Flughafenmitarbeiterin, die uns schon erwartet hatte, die Gangway hinunter bis zum Flugzeugeinstieg geschoben. Von dort aus ist er dann zum Platz gelaufen, die für Rollifahrer meist recht weit vorne sind. Für Leute die gar nicht mehr laufen können gibt es noch spezielle Rollstühle, die ganz schmal sind, mit denen man bis zum Platz geschoben wird. Dann kommen sogar Leute, die einen direkt auf den Platz setzen. Der eigene Rolli wurde von dort in den Flugzeugladeraum gebracht.
Nach der Landung am Urlaubsflughafen mussten wir sitzen bleiben bis alle anderen Passagiere ausgestiegen waren. Dann kamen Leute, die uns geholfen haben und schon direkt den eigenen Rollstuhl meines Mannes dabei hatten. Sie hatten dort so eine Art Fahrzeug mit Lift-Funktion, das direkt auf Höhe der Flugzeugtür hochgefahren wurde. Also über die Hilfe an den Flughäfen direkt kann ich mich nicht beschweren, egal wie die jeweiligen Gegebenheiten waren, man hat sich um uns gekümmert.
Beim Flughafentransfer zum Hotel allerdings hat man schon die Augen verdreht als sie meinem Mann im Rolli sitzen sahen. Man befürchtete wahrscheinlich schon ihn in den Bus tragen zu müssen, aber ein paar Schritte kann er noch selber laufen. Der Reiseveranstalter hatte dort nämlich nicht Bescheid gesagt obwohl wir die Behinderung bei der Buchung mit angegeben hatten. Im Hotel wusste man auch nicht über den Rolli Bescheid. Wir hatten Glück, dass wir noch ein Zimmer ohne Treppenzugang erhalten haben, es gab dort nämlich auch jede Menge Zimmer, die nur über Treppen zu erreichen waren. Im Zweifel also lieber alle noch einmal selber informieren!
LG, kleinerwusel