Dank Ryanair (50 € für zwei Personen) flogen wir von Lübeck für vier Tage nach Trapani. Diese Stadt ist zwar nicht umwerfend, liegt aber mit seiner Altstadt reizvoll auf einer Halbinsel im Mittelmeer. Zudem bietet es viele und preisgünstigere Unterkünfte als das 150 km entfernte Palermo. Wer den „Ryanair-Viehtrieb“ hinter sich hat, gehört wohl zu den weniger Anspruchsvollen. So sind Appartements für 50 €/Nacht möglich (s. unsere Bewertung „Casa Trapanese“). Wir hatten uns, auch geleitet vom zauberhaften Frühlingswetter, für drei Tagestouren entschieden: Erice, Ägadische Inseln und Palermo. Natürlich bieten sich auch die Ruinen Selinunts, das Theater und der Tempel von Segesta oder der Naturschutzpark "Lo Zingaro" mit einer sechs Kilometer langen Küste und den schönsten Stränden Siziliens an. Aber wir hatten nur drei Tage. Das mittelalterliche Erice erreicht man mit den Linien 21 oder 23 (a 1,20 €) und der Seilbahn (6.50 € hin und zurück). Es liegt auf einer 750m hohen Bergkuppe und gestattet eine fantastische Aussicht auf Trapani mit seinen Salinen und die Ägadischen Inseln. Abends bummelten wir mit den Trapanesern über den Corsso. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Tragflächenboot (eine Fahrt 9,50 €) zur Hauptinsel Favignana. Dort angekommen kann man sich Fahrräder leihen (nur 5 €/Tag) und die Insel erkunden. Wir entschieden uns, zum nächsten Strand zu laufen, waren für angeblich 2 km ewig unterwegs und erreichten den Burrone Beach nur dank der Hilfeleistung eines Inselbewohners. Wir wurden aber durch azurblaues Wasser entlohnt, das uns an unseren Karibikurlaub erinnerte. In der Inselhauptstadt genossen wir noch ein Gelati und fuhren mit der billigeren Fähre (6,20 €) zurück nach Trapani. Sie ist zwar länger unterwegs, aber so konnten wir die müden Gliedmaßen ausstrecken. Abends gönnten wir uns einen fantastischen Sonnenuntergang am Strand von Trapani (kostenlos). Am dritten Tag fuhren wir mit dem Bus (14,50 € hin und zurück) nach Palermo, eine Stadt, die uns begeisterte wie entsetzte. Begeistert haben die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, entsetzt der allgegenwärtige Verfall. Müll an jeder Ecke. Am letzten Tag überraschte uns ein Wettersturz um 10° C und pausenloser Regen. Da können wir auch wieder nachhause, das haben wir umsonst.
Auf einen Mietwagen haben wir wegen der wenigen Parkmöglichkeiten verzichtet, zumal der Busverkehr sehr gut organisiert ist.