Moin! Mit 10 Tagen kan man einiges anfangen, vorausgesetzt, dass man nicht zu irrsinnige Strecken fahren möchte. Vancouver selbst hat natürlich einiges zu bieten, so dass ich für die Stadt und Region die ersten vier Tage "reservieren" würde, schon allein für die Kompensation eines 9-Stunden-Jetlags.
Mir gefallen für einen ersten Überblick immer die Hop-On-Hop-Off-Busse sehr gut. Man lehnt sich entspannt zurück, lässt sich gemütlich durch die Stadt und Umgebung kutschieren und kann schon mal eine Auswahl dessen treffen, was man sich etwas genauer ansehen möchte.
Mit dem Hop-Off klappt es natürlich immer gut, es kann aber beim Hop-On ein bisschen zäh werden, wenn der Bus nämlich voll ist und keine Passagiere mehr aufnehmen kann. Genau das haben wir in Vancouver erlebt, sind dann nur noch zu Fuß gegangen und haben dann am Folgetag die Tour mit unserem Zwei-Tage-Ticket fortgesetzt. Dennoch empfehlenswert, um erst einmal einen Überblick zu bekommen.
Die Stadt selbst mit ihrem historischen Viertel Gastown muss man erlaufen, der CAD ist niedrig im Vergleich zum USD, also kann man T-Shirts, Sweat-Shirts, Sneakers etc. wieder "auffüllen", also schlichtes Shopping!
Dann sollte man den Stanley Park erkunden, und wenn man Gelegenheit hat und es zeitlich passt, sollte man unbedingt in der Malkin Bowl im Stanley Park eine Aufführung des "Theatre under the Stars" www.tuts.ca genießen, einfach wundervolle Musicalaufführungen in einem tollen Naturumfeld mit wirklich sehr talentierten Sängern und Schauspielern - ein Hochgenuss - wir schauten vor ein paar Jahren "Anything Goes" von Cole Porter.
Von Vancouver aus fährt man gern zum Grouse Mountain, dem Hausberg, auf dessen Gipfel es mit einer Seilbahn geht. Oben erwartet einen ein tolles Programm aus Greifvogel-Präsentation, Bären, und vieles mehr. Auf keinen Fall sollte man die grandiose Lumberjack-Show verpassen mit großem Überraschungseffekt *g* Echte kanadische Comedy mit viel Selbstironie, echt klasse.
Capilano Suspension Bridge, darunter konnte ich mir gar nichts vorstellen. Eine 136 Meter lange Hängebrücke überspannt einen bewaldeten Canyon, dazu gibt es Naturlehrpfade, einen tollen Baumwipfelpfad und sehr viel Interessantes zum Thema "Temperate Rain Forest", dem gemäßigten bzw. borealen Regenwald. Man muss gar nicht selbst hinfahren, es gibt einige Pick-Up-Punkte in Vancouver, von wo man kostenlos mit dem Bus abgeholt und hingefahren wird und auch wieder zurück. Auf dem Weg nach Grouse Mountain passiert man diesen Punkt allerdings auch. Nach Whistler ist es nicht so weit, und wer mag, kann auch einmal diesen Olympia-Ort in den Bergen besuchen, dessen Schneelage zum Event ziemlich kritisch geworden war.
Und dann würde ich ein paar herrliche Tage auf Vancouver Island verbringen. Hin kommt man mit der Fähre - BCferries heißt das Unternehmen, im Internet findet man die Abfahrtszeiten, am besten von Tsawwassen fahren, dauert ca. 1:45 Stunden und führt durch die wunderbare Inside Passage, das gibt einen kleinen Eindruck, wie schön beispielsweise eine Schiffsreise von Vancouver nach Alaska wäre, die von dort mit 7 Tagen Dauer angeboten werden. Habe ich gerade gemacht - sollte unbedingt bei jedem einmal auf die "Bucket List"... Die Fährpassagen lassen sich vorbuchen und reservieren und sind auch mit einem PKW sehr bezahlbar.
Achtung, VanIs ist kein "Inselchen", das wäre in Europa ein ganzes Land: 450 km lang, 100 km breit, das bereist man nicht mal eben so an einem Tag. Victoria im Süden, der skurril-britischen Stadt, die britischer als jede Stadt im Vereinigten Königreich ist, muss man gesehen haben und kein Besuch wäre vollständig, wenn man nicht imberühmten Fairmont Empress Hotel einen Britsh High Tea eingenommen hätte - lasst Euch weder vom Preis noch vom Dresscode (Sakko und Krawatte sind Pflicht!) abschrecken, es ist ein einmaliges Erlebnis!
Wale Watching - Prince of Whales und viele andere bieten sensationelle Touren von Victoria an. Weiter fährt man gern ganz bis zum Norden, nach Port Hardy, von wo die Fähren in 16 Stunden nach Prince Rupert an der Grenze zu Alaska abfahren. Und natürlich der Westen mit seiner wilden Pazifikküste, den Orten Tofino (sehr bekannt) und Ucluelet (weniger bekannt und nach meiner Erfahrung eher zu empfehlen, weil Tofino mehr der hippe Surferort geworden ist). Meine schönste Übernachtung hatte ich in Ucluelet im Waters Edge Resort. Einfach nur wunderbar. Mit Blick in die Bucht zum restaurantschiff Canadian Princess, netten Terrassen vor der Tür und auch wenn es gar nicht so kühl ist, kann man den tollen Gas-Kamin einschalten und die Blockhüttenheimeligkeit auf sich wirken lassen.
Kanada - The Beautiful - Ihr werdet es lieben! Viel Spaß!
PS: lasst mal hören wie es denn war, und mehr würde ich auf keinen Fall in diese 10 Tage hineinpacken.