Hallo,
OK – dann will ich mal ein paar Worte dazu verlieren, wie ICH das angehen würde. Das heißt natürlich nicht, dass IHR das genauso sehen müsst…:
Ihr startet also in Toronto. Prima! Das hätte ich auch vorgeschlagen: Dort würde ich, je nachdem, wie sehr man in die Stadt eintauchen möchte, drei Tage verbringen (den Anreisetag nicht mit eingerechnet!). Am Morgen des dritten Tages würde ich den Mietwagen übernehmen und damit einen Tagesausflug an die Niagara-Fälle unternehmen. Das ist von Toronto aus über den Queen Elizabeth Way in einem Tag gut hin und zurück zu machen. Dann noch mal eine Übernachtung in Toronto, damit man nicht ständig umziehen muss und am nächsten Tag geht’s ab nach Norden in den Algonquin-Park, wo ich auch drei Tage einplanen würde. Achtung – Jacke einpacken. Der Park liegt ziemlich hoch, und Anfang Oktober kann’s dort schon sehr frisch werden. Nachtfrost ist keine Seltenheit. Dafür habt Ihr dort gute Chancen, den Indian Summer voll zu erwischen.
Dort gibt’s mehrere Optionen zur Übernachtung: In Huntsville gibt’s jede Menge Hotels und Motels – das ist sicher die preiswerteste Option. Allerdings ist der Westeingang des Parks dann immer noch gute 40 Kilometer entfernt – mit der entsprechenden Fahrerei hin und zurück. Alternativ gibt es einige Hotels und Ressorts auf der Strecke von Huntsville und dem Park – einfach mal googeln, ob da vielleicht was Passendes dabei ist.
Und dann gibt es noch drei Lodges direkt im Park – dort wir’s dann allerdings richtig teuer. Das gilt insbesondere für die Arowhon Pines Lodge, die dafür herrlich abgelegen, nur über eine ca. 10 Kilometer lange Schotterstraße erreichbar, mitten in der Wildnis an einem See liegt. Kein Fernsehen, kein Radio, kein Handyempfang – herrlich!!!. Auch wenn Ihr dort nicht übernachten wollt – mal hinfahren zum gucken würd ich auf jeden Fall!!
Etwas günstiger, dafür mit einer noch besseren Küche, ist die Bartlett Lodge. Hier ist die Anreise ganz witzig: Man biegt vom Highway, der den Park durchquert, ab und landet auf einem Parkplatz am See mit einem Telefon: Von dort ruft man die Rezeption an und wird dann mit einem Boot abgeholt. Die Lodge liegt nämlich am Seeufer gegenüber. Und dann gibt’s noch die Killarney Lodge. Diese liegt sehr hübsch auf einer Halbinsel – die sich aber leider in unmittelbarer Nähe zum Highway befindet. Da will sich zumindest bei mir kein so richtiges Wildnis-Gefühl einstellen. Für alle Lodges gilt, dass sie keine Lizenz zum Alkohol-Ausschank haben. Man kann aber gerne seinen eigenen Wein mitbringen, der dann am Tisch serviert wird.
Nach der Wildnis ist dann wieder ein Tag Stadt angesagt - aber wirklich nur einer. Das genügt meiner Meinung nach für Ottawa. Von dort würde ich über Mont Tremblant weiter nach Quebec fahren (1 bis 2 Übernachtungen). Danach könnt Ihr ganz gemütlich noch den St. Lorenz stromabwärts bummeln bis Tadoussac, wo Ihr Eure Wal-Beobachtung machen könnt.
Der letzte Tag vor der Rückkehr nach Montreal ist dann allerdings mit viel Fahrerei verbunden – dafür konntet Ihr’s in den Tagen zuvor relativ entspannt angehen: Ich würde vormittags mit der ersten Fähre (vorbuchen!) von Saint Simeon nach Riviere-du-Loup übersetzen und dann schweren Herzens den Highway nach Montreal nehmen. Das sind dann gute 400 Kilometer.
Dafür hab ich noch ein Leckerchen zum Abschluss: Du hast ja angedeutet, dass Ihr eventuell noch einen Tag dranhängen könnt: Das würde ich auf jeden Fall tun und es mir hier für zwei Nächte noch mal so richtig gut gehen lassen, mit lecker essen, Kanu fahren, durch die Wälder streunen, etc…! (Die Junior-Suiten haben zumindest teilweise sogar einen offenen Kamin im Zimmer – was man dort abends zu Eurer Reisezeit sicher schon gut gebrauchen kann.) Das ist ca. 140 Kilometer von Montreal entfernt, und da ich annehme, dass Euer Rückflug erst am Abend sein wird, könnt Ihr Euch dann am Abreisetag von dort aus bequem nach dem Frühstück auf den Weg zum Flughafen machen. Und ich wage mal die Prognose, dass Ihr dann eh vom Kanada-Virus infiziert seit und bald wieder hinfahrt, um Weiteres zu erkunden….