Hallo Smopo,
für Lake Louise fällt mir eigentlich nur eines als Grundregel ein:
Eine Stunde kann man durchaus am Seeufer zubringen und die Kollegen Touristen beobachten . Wir konnten da schon Prachtausgaben bestaunen, über die wir uns heute noch wegschmeißen. Solltest Du Dich fragen, woher sie ihre Tablettchen mit den Muffins und den eingeschweißten Sandwiches "beziehen", kannst Du noch einen Blick ins Fairmont schmeißen.
Dann war's das aber auch.
Der Trail zum Agnes Lake Teahouse könnte ein Ratschlag sein, um den Massen unten am See zu entfleuchen. Vielleicht magst Du Dir dann auch noch eines der Kanus unten am Bootsverleih mieten und Dir das bunte Treiben vom Wasser aus angucken.
Es gibt um den See noch ein paar andere nette Trails. Da hilft Dir eine Wanderkarte sicher weiter.
Bedenke aber, daß das alles wetterabhängig ist. Wir waren mal so um den 10. Mai in Lake Louise. Da war er komplett zugefroren und alle Trails gesperrt. Dann mach da kein "Drama" draus, fahr weiter und nutz die gewonnene Zeit auf Vancouver Island.
Du hattest geschrieben:
"Die ersten beiden Tage sind straff, aber lohnt es sich in Manning einen ganzen Tag zu bleiben?"
Smopo, das verstehe ich jetzt nicht. Dein Plan sieht nicht einen Tag Manning Park vor, sondern eine zügige Reise von Vancouver über den Manning nach O-*Du-weißt-schon*.
Oder steh' ich jetzt auf der Leitung??
Egal wie:
Nein, der Manning Park wird Dich ziemlich langweilen. Im Mai hat der gar nichts außer letzten Schneeresten. Hinter dem Manning kannst Du Dich Richtung Princeton an den Kahlschlägen der Holzfirmen ergötzen - das tut echt weh, das zu sehen.
Ich würde es so machen:
Bevor Du aus Vancouver rauskommst und den ganzen Highway über Abbotsford, Chiliwack und Hope abgefahren bist, ist Mittag.
Es gibt zwei nette, touristenbefreite Orte hinter dem Manning:
Princeton und Hedley. Mein Favorit ist Hedley, ein reizendes Minenörtchen. Ob es da allerdings Gästebetten gibt, weiß ich nicht. Aber in Princeton auf jeden Fall. Princeton hat auch etwas wohltuend normales.
Und dann feg am nächsten Tag rüber nach "O-Du-weißt-schon". Die Gegend hat schon was, weshalb ich an diesem Tag nicht den Ritt bis zum Shuswap Lake (pffft, das ist ja bis Salmon Arm - übrigens ein ugly Rattennest ). Nö, ich würde (gerade zu Deiner Reisezeit! Genieß die Sonne im Okanagan Valley!!) gaanz entspannt von "O........." gen Norden trullern und mir im Bereich Kelowna ein nettes Bett suchen.
Am nächsten Tag kannst Du dann bis Revelstoke durchfahren. Glaub mir, der Transcanada-Highway, den Du ja von Salmon Arm nach Revelstoke nehmen würdest, ist absolut charmefrei.
Und dann paßt es wieder: Du wärst am 24.05. in Revelstoke, wenn ich mich jetzt nicht völlig verdaddelt habe.
Ganz ehrlich (wie Du ja auch schon andeutest):
Häng die Rockies nicht zu hoch, weil zu Deiner Reisezeit unter Umständen nicht allzuviel links und rechts des Weges schon schneefrei und damit geöffnet ist. Fahr den Icefields Parkway genußvoll (sofern Du schönes Wetter hast, aber das hatten wir Anfang Mai auch schon, also nicht verzagen), aber damit ist wohl auch gut.
Laß Dich da einfach treiben und wenn es noch zu winterlich ist, fahr weiter und freu Dich auf Vancouver Island.
Möglicherweise ist auch der Wells Gray Park noch nicht bis hintendurch freigegeben, sondern nur bis kurz hinter der Helmcken Falls Lodge. Dann bleibt nur eine Übernachtung in Clearwater.
Die Strecke über Bridge Lake nach 100 Mile House ist grandios schön, das ist gut geplant.
Und:
Sollte das Wetter oder wer auch immer es so einstielen, daß Du ein bißchen mehr Luft für Vancouver Island hast, würde ich auf jeden Fall den Trip nach Tofino machen. Wir können ihn uns schon mit dem Wohnmobil einfach nicht verkneifen - mit dem PKW zieht es sich zwar auch, geht aber fixer............. Tofino würde ich nicht auslassen mögen.
Nanaimo ist nicht so der Knaller; ich würde (ohne Tofino) eher gleich ein Stückchen nach Süden fahren und mir dort eine schöne Übernachtungsmöglichkeit ausgucken oder (mit Tofino) bis Parksville fahren und dort übernachten.
Für heute aber erst einmal viele Grüße
Harry