Hallo Cony und Nexalotte,
also Ausflugsangebote nach Chale Island gibt es offiziell nicht, seit das neue "Sands of Chale" eröffnet hat.
Wir sind mal, als die Anlage noch in Bau war, mit einer Dhau eines einheimischen Fischers (Kapitän) vom Diani Beach aus hingesegelt. Aber selbst damals war es nicht erlaubt, die Insel zu betreten. Da es Ebbe war, haben wir einen Spaziergang am Strand der Insel gemacht und Muscheln gesammelt.
Keine Angst Nexalotte, ihr werdet unter euch bleiben!
Für Cony:
Anbei ein Bericht, wie es uns einmal auf einer Segeltour nach Chale Island ergangen ist:
Ausflug nach Chale Island
Eines Nachmittags im Febr. 2007 kam unser „Captain“ Massoudi ganz aufgeregt zu unserer Liege und sagte, heute wäre ein guter Tag, um nach Chale Island zu segeln. Es sei so ein guter Wind und wir wollten das doch schon lange mit ihm unternehmen. Wir fragten Rudi, einen ganz lieben Freund aus Österreich und auch er wollte uns begleiten. Also stiegen wir ohne viel Vorbereitungen in die kleine Dhau. Massoudi hatte noch einen ganz netten Gehilfen, den ruhigen, freundlichen Osman dabei. Wir kamen wirklich schnell vorwärts, da wir starken Wind hatten und wir passierten Galu mit den Neptuns-Hotels, das Pinewood-Hotel und Massoudi und Osman zeigten uns die Küste des Galu-Kinondo-Strandes. Im Nu hatten wir 30 km zurückgelegt und sahen schon die Bungalows auf der Chale-Insel. Da Rudi daheim in Österreich am Traunsee lebt und segeln kann, fragte ich ihn ganz naiv, ob wir denn schon wieder zurück kämen, da wir dann doch Gegenwind hätten. Er sagte nur, da muss man dann halt „kreuzen“.
Auf Chale-Island angelangt, konnten wir, da noch Ebbe war, einen langen Spaziergang um die Insel machen, ohne jemand dort zu stören, was nicht schwer war, weil die Wohnanlagen auf der Insel umgebaut wurden und keine Gäste da waren. Es war wirklich für mich schon mal interessant, mir die schönen Gästehäuser und Bungalows von Weiten aus anzusehen, zumal ja auch im Kenia-Forum öfters darüber berichtet wurde und man früher dort auch einen Aufenthalt bei deutschen Anbietern buchen konnte. Trotzdem ist es für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar, dass dieses unberührte Refugium für Tiere und Pflanzen auch dem Tourismus geopfert wurde.
Nach einer Stunde (es war schon ca. 16:30 Uhr), ermahnte uns Massoudi zum Aufbruch, es wäre an der Zeit, wieder zurück zum Diani Beach zu segeln.
Die ersten Kilometer ging es noch ganz gut, aber mit der Zeit setzte die Flut immer stärker ein und es ging nur ganz langsam vorwärts. Wir mussten immer bis zum Riff segeln, dort kreuzen und dann wieder im Zick-Zack-Kurs zurück zur Küste. Nach ca. einer Stunde waren wir vielleicht 5 km weit gekommen und die Flut setzte immer stärker ein. Je weiter wir in Richtung Riff aufs offene Meer hinaus segelten, desto stärker wurden die Wellen, unsere kleine Dhau schaukelte stark und vorne kamen Wellenbrecher mit Wasser ins Boot. Mein Mann begann zu schöpfen und ich hatte Angst. Ich fragte unsere beiden Kapitäne mehrmals ob sie uns schon noch sicher bis zum Safari-Beach-Hotel bringen würden, Massoudi sagte „no problem“ bis 18 Uhr wären wir bestimmt dort.
Aber es ging immer langsamer vorwärts, es musste ganz oft gekreuzt werden und mittlerweile war das Boot voller Wasser und es ging bereits auf 18 Uhr zu. Zum Glück sprach mein Mann, der schon einen steifen Rücken vom ununterbrochenen Schöpfen hatte, ein Machtwort. Auch Massoudi und Osman hatten sich nun dazu durchgerungen, ihr Boot auf halber Strecke an der Küste zu ankern. Wir wollten dann zusammen mit einem Matatu zurück zum Hotel fahren. Zum Glück waren nahe des Neptuns-Hotel gekommen, von dort gingen auch vereinzelt Matatus in Richtung Ukunda. Wir mussten noch eine Strecke von ca. 1 km zu Fuß bis zur Straße gehen, hatten alle nur Badekleidung an und waren durch die starken Wellen völlig durchnässt. Auf jeden Fall boten wir drei „Wazungu“ einen ungewöhnlichen Anblick, da alle Einheimischen, die uns begegneten, lachten als sie uns sahen. Natürlich war im Matatu ein großes Hallo, als wir mit nassen Badesachen einstiegen und Massoudi für uns auch bezahlen musste, weil wir natürlich diesen Ausflug ohne Geld machten. Ich war trotzdem heilfroh, dass wir dieses Abenteuer gut überstanden haben und zwar durchnässt und kalt, aber heil und bei Dunkelheit wieder bei unserem Hotel eintrafen.
Gruß Yeiyo