Jambo!,
potentieller Keniaurlauber!
Diesen Gruß solltest du stets auf den Lippen haben, denn die Einheimischen sind sehr freundliche Menschen und grüßen so bei jeder Begegnung. Und freundliche Grüße wollen freundlich erwidert werden.
Der in Kenia einreisende Urlauber sollte möglichst, wenn noch keine Keniaschillinge vorhanden sind, kleine Präsente an Mann oder Frau haben, denn bereits auf dem Flughafen wimmelt es nur so von helfenden schwarzen Händen, die dann natürlich auch aufgehalten werden…!
Der Empfang von Neckermanns Vorortbetreuung gibt keinen Anlass zur Kritik. Alle wichtigen Infos kamen in klarem Deutsch von einem kenianischen Mitarbeiter.
Auf der Busfahrt vom Airport zum Hotel, teilweise durch Mombasa und entlang der Küstenstraße, bekommt man den ersten Kulturschock. Soviel Dreck und Elend ist kaum zu beschreiben, das musst du selbst gesehen haben! Nicht nur die Augen auch die Nase ist beteiligt am Schock. Der Kenianer vermüllt seine Umwelt mit allem, was ihm aus den Händen fällt, insbesondere mit Plastikmüll, der aus der so genannten „zivilisierten Welt“ angeschleppt wird.
Verschlimmernd hinzu kommt dann das Abbrennen der Grasflächen, wobei genannter Plastikmüll zwangsläufig mit verbrennt, das ergibt dann diesen, für Touristennasen, unerträglichen Mief.
Die Fahrt bis Kikambala zum Hotel „Sun’n Sand“ dauert ca. 1,5 Stunden, der letzte Kilometer führt über eine naturbelassene „Straße“. Es kommt der Gedanke auf „mein Gott worauf habe ich mich bloß für das viele Geld eingelassen“.
Der Anblick der Rezeption des „Sun’n Sand“ entschädigt jedoch von allen bisher aufgenommenen Eindrücken. Die Begrüßung beginnt mit einem Freudentanz Einheimischer, einem Drink plus Erfrischungstuch. Die gesamte Anlage ist eine Sinnenfreude: gepflegt, sauber, modern und weiträumig, insbesondere die Poollandschaft, welche sich gekonnt durch das gesamte Anwesen schlängelt und jedem Urlauber genügend Platz und auch eine Liege bietet.
Die Zimmer sind, wie in südlichen Ländern üblich, zweckentsprechend. Wer deutschen Standard erwartet, ist fehl am Platze. Sie werden täglich gereinigt, es gibt täglich frische Handtücher und frisches Trinkwasser in Flaschen. Im Zimmer befindet sich ein Safe der nichts extra kostet! Alle Wertsachen, Pässe usw. waren darin gut aufgehoben. Einen Fernseher gibt es auch, aber der kann getrost ausbleiben, denn die allabendliche Unterhaltung, die vom Hotel geboten wird, ist für kulturelle Bedürfnisse ausreichend und allemal besser als jegliches Fernsehprogramm. Wer auf bestimmte Sendungen selbst im Urlaub nicht verzichten kann, der sollte dann auch zu hause bleiben, denn es gibt nur arabische, afrikanische und englische Programme.
Der Allinklusivurlauber ist mit den üppig aufwartenden Buffets zu jeder Mahlzeit bestens mit Essen und Getränken versorgt, besonders Obstliebhaber werden vom überreichlichen Angebot bezaubert sein. Allmorgendliches Sektfrühstück lässt schon ein wenig von dem Luxus ahnen, den die Offerten der übrigen Mahlzeiten bieten. Das Personal ist ständig am Schuften um dem Urlauber die Fütterungsstätte abwechslungsreich zu gestalten. Candlellight- Dinner finden vorwiegend im Freien statt. Dazu wird sämtliches Gemöbel, fast unbemerkt vom Gast, hin und her transportiert. Mit Getränken kann man sich, wenn’s schnell gehen soll, selbst bedienen oder die Dienstbarkeiten eines Kellners nutzen, der, wenn mit einer kleinen Gabe (100KSH) geschmiert, alle Köstlichkeiten rasch herbeibringt.
Bunte Cocktails bei allinklusiv kostenlos, aber auch bei Halbpension durchaus erschwingliche Preise (ca.2,-€), gibt es von 10 -17.30 Uhr Ortszeit an der Poolbar.
Wer zum ersten Mal das Gelände Richtung Strand verlässt, begibt sich in die Fänge der Strandboys, die ihre Dienste anbieten und Safaris sowie andere Aktivitäten verkaufen wollen.
Von den Reiseveranstaltern wird immer wieder gewarnt vor diesen Anbietern. Wir haben gute Erfahrungen gemacht bei Omar Sharif. Für den erhandelten Preis, der immer! Verhandlungssache ist, erhielten wir eine sehr gute Leistung: für insgesamt 6 Personen, dabei 2 Kinder 15 und 17 plus einer Fahrt nach Mombasa, bezahlten wir 1200-,€. Die Safari ging über zwei Tage. Die Übernachtung, zwei mal Mittagessen, einmal Abendessen in einer gut ausgestatteten Lodge waren inklusive, nur Getränke müssen extra bezahlt werden.
Kein Keniaurlauber sollte, ohne eine Safari gemacht zu haben, das Land verlassen!
Nur muss das nicht unbedingt mit dem Fahrer Rambazamba sein. Der hat seinen Namen wirklich verdient und ist wohl der crazyste Fahrer aller Zeiten! Ungewollte Schwangerschaften kann frau bei dieser Art zu reisen, loswerden, gewollte allerdings auch; außerdem werden alle inneren Organe neu platziert. Rambazamba ist übellaunig und immer in Eile, trotzdem haben wir ganz viele Tiere gesehen. Nur hätten wir sie gern etwas länger beobachtet und nicht nur hastig fotografiert. Bei der Fahrt nach Mombasa, zwei Tage später, stand wieder Rambazamba auf der Matte. Diesmal war er etwas zugänglicher und gesprächiger. Wer nach Mombasa fährt, sollte unbedingt das Schnitzerdorf besuchen. Die allerorts angebotenen Holzschnitzartikel sind dort preiswerter, weil sie an der Quelle zu haben sind. Und das Geld kommt wirklich den Schnitzern zu Gute und nicht noch zwanzig Zwischenhändlern. Die Schnitzer schuften 12 Stunden pro Tag und 7 Tage in der Woche und bleiben trotzdem arm. Schaut es euch an…!
Für eine „Seesafari“ bei Ebbe im Indischen Ozean gleich am Hotelbeach nimmst du dir am besten einen einheimischen Begleiter. Sehr gut aufgehoben waren wir bei Johannes. Er spricht sehr gut deutsch!!! Von ihm erfährt man einiges über Land und Leute, er kennt eine Lagune in der es sich bei Ebbe gut schnorcheln lässt; dazu ist aber ein ca. 2 Km langer Strandfußmarsch zu absolvieren. Natürlich möchte Johannes ein kleines Geld für seine Dienste. Wir gaben immer 5,-€ - auch bei unserem Besuch im gleich angrenzenden Dorf. Der an Land und Leute und nicht nur an Schickimickiurlaub interessierte Keniabesucher muss unbedingt eine Dorfvisite absolvieren und darf dabei nicht vergessen, Bonbons mitzunehmen. Es ist kaum zu glauben, welche Freude die kleinen Kenianer an so einem Bonbon haben…seht selbst!
Wer das Objekt verlässt und Glanz, Glimmer und zum Bummeln einladende Boulevards erwartet, sollte lieber nach Malle fliegen. Hast du die letzte Schranke durchschritten, befindest du dich in einer anderen Welt. Wer Geld nachfassen muss, fährt am besten nach Bamburi zum Automaten der Barclaybank. Höchstbetrag sind 40.000,00 KSH, es funktionieren alle Kreditkarten sowie EC-Card mit Maestro-Aufdruck.
Der Abenteuer liebende Urlauber nimmt kein überteuertes Taxi vor den Toren der Clubanlage, sondern geht zu Fuß ca. 1 Km bis zur asphaltierten Straße und winkt einem Matatu. Das sind klapprige, mit 15 oder mehr Personen überbesetzte, viel zu schnell fahrende, kenianische öffentliche Verkehrsmittel. Etwas unbequem, dafür sehr billig und abenteuerlich. Für die halbe Stunde Fahrt bis zum Automaten zahlst du 40-60 KSH (ca.70cent). Der Taxifahrer wollte 25€!
Wir waren vom 5. bis zum 20. Februar 2007 in Kenia, das Wetter war immer super, auch um Mitternacht noch 30 Grad, am Strand ist immer Wind, der aber nicht unangenehm ist.
Die Bademöglichkeiten im Meer sind durch Ebbe und Flut eingeschränkt, das Wasser verschwindet gegen 10 Uhr und kommt ab 16 Uhr zurück. Es variiert je nach Stand des Erdtrabanten. Bei Neumond ist der Wasserstand höher und bietet unübertrefflichen Badespass in den Wellen. Das Wasser hat Badewannentemperatur.
Ca. sechzig Prozent der Gäste sind Engländer, 20 % Deutsche weitere 20% aus aller Herren Länder, deshalb sind Englischkenntnisse unbedingt von Vorteil. Von denen man es am wenigsten erwartet, nämlich die Strandboys, sprechen deutsch, aber Rezeption und sonstiges Personal fast nur Englisch. Mit ein paar Redewendungen aus jedem Reiseführer kommst du aber zurecht, nur keine Angst, es gibt auch noch Hände und Füße zur Verständigung. Apropos Reiseführer: spart euch das Geld für Marco Polo, ADAC- Reiseführer und Co, die können es nicht besser als die vom Flughafenempfänger gratis überreichte „Gebrauchsanweisung für Kenia“. Zumindest war das bei Neckermann so, ob andere Reiseunternehmen auch so etwas verteilen, wissen wir nicht.
Hakuna Matata!
Einen schönen Urlaub wünschen Juliane und Jörg und Luzie