Hallo Marvin,
KLIMA
in Kenia herrschen in den Küstenregionen das ganze Jahr über in etwa die gleichen Temperaturen von ca. 22-30°C. Je weiter Du ins Hinter-/Hochland kommst, desto kühler kann es werden. Wenn Du z.B. am Abend in der Maasai Mara bist, wirst Du abends durchaus auch mal eine leichtere Jacke anziehen. Tagsüber hat's in der Mara aber trotzdem meistens gut 20°C.
Im Mai (große) bzw. November (kleine) gibt's die Regenzeiten in Kenia, wobei sich die meistens in kurzem, aber heftigen Regen am Vormittag äußern. Vorteil: es sind viel weniger Touristen unterwegs, die meisten Hotels+Camps sind günstiger und die Natur erblüht. Nachteil: es regnet manchmal heftig.
WAS SOLLTE MAN SEHEN?
Kommt ganz darauf an, was man sehen will! Aber ich nehme mal an euch geht's vor allem um ne geile Safari + Tiere.
Das ABSOLUTE Nonplus Ultra an Safari nicht nur in Kenia sondern weltweit ist die Große Tierwanderung ("Great Migration") in der Maasai Mara zwischen ca. Juli und Anfang Oktober. In dieser Zeit kommen Millionen von Tieren aus der Serengeti in die Mara. Die Herden ziehen das ganze Jahr über im Uhrzeigersinn zwischen den beiden Nationalparks umher und befinden sich in diesem Zeitraum in Kenia. Das ganze ist ein RIESIGES Spektakel, wenn plötzlich auf relativ kleiner Fläche eine einmalig hohe Tierdichte herrscht. Dazu kommen spektakuläre Szenen wenn die Herden den Mara River zwischen Tansania und Kenia überqueren, in dem wilde Krokodile lauern und an dessen Ufern Großkatzen wie Löwen und Leoparden auf "das große *******" warten. Die "Great Migration" gilt daher nicht umsonst als eines der 7 natürlichen Weltwunder. Wenn es der Geltbeutel hergibt ein absolutes Muss und die beste Gelgenheit alle BIG 5 in freiher Wildbahn zu sehen!
Weitere sehr beliebte parks in Kenia sind die Amboseli (wunderschöner Blick auf den Kilimanjaro) sowie Tsavo Ost und Tsavo West. Der Tsavo Ost ist Kenias größer Nationalpark und bietet das sehr typische Savannen-Feeling wie man es sich vorstellt. Er befindet sich deutlich näher an der Küste, weswegen er einfacher und günstiger mit einem Strandaufenhalt kombiniert werden kann (wer die Mara+Strand will benötigt einen Inlandsflug). Auch hier kann man alle BIG 5 sehen, wobei die Nashörner leider sehr selten geworden sind und ich Dir nicht versprechen könnte, das es mit denen wirklich klappt. Der Tsavo West ist dem Tsavo Ost ähnlich, ist insgesamt aber ein bissl hügeliger und bewaldeter. In ihm gibt es z.B. die Mzima Springs — vulkanische Quellen an denen sich viele Nilpferde aufhalten. Darüber hinaus gibt es auch ein Nashornreservat, wobei mir hier auch schon öfters mal gesagt wurde, dass man auch nicht unbedingt die besten Chancen hat, welche zu sehen. Würde für die generelle Safari immer Tsavo Ost empfehlen und falls die Safari mehr als 2.5 Tage geht, auch den Tsavo West mitzunehmen.
Ein richtig tolles Camp im Tsavo Ost ist das Satao Camp. Wunderbares Abenteuerfeeling inmitten des Parks, absolut unschlagbar, aber hat auch seinen Preis. Für die günstigere Alternative würde ich die Voi Safari Lodge zwischen den beiden Parks empfehlen. Dort gibt es z.B. den sogenannten "Elefantenkeller", eine unterirdische Verbindung zum Wasserloch, sodass man Elenfanten aus nächster Nähe beobachten kann.
Was kann man noch sehen? Die Seen nördlich von Nairobi sind der Hammer! Viele Safarianbieter kombinieren die Fahrt von Nairobi in die Mara mit dem Lake Naivasha, wo's unendlich Flamingos und auch ein paar Nashörner hat. Ansonsten gibts gerade um den Mount Kenya herum einige weniger "Mainstream"-bekannte tolle Parks wie z.B. Meru, der Aberdare National Park oder ganz besonders im Kommen: der Samburu Nationalpark noch etwas nördlicher. Falls ihr etwas in Nairobi unterwegs seid lohnt sich auch auf jeden Fall ein Besuch der David Sheldrick Elephant Orphanage, in dem verwaiste Elefanten- und Nashornbabys aufgezogen und wieder ausgewildert werden.
SAFARI WO BUCHEN?
Würde immer empfehlen, die Safari schon von Deutschland aus zu buchen, wenn es mehr der spontante 1.5 Tage Trip in den Tsavo Ost sein soll. Einfach, weil man sich dann den potenziellen Stress vor Ort spart. Man kann in praktisch allen Hotels der Küste auch spontan Safaris buchen, aber ich würd mich besser fühlen, wenn ich im Flugzeug nach Kenia schon wüsste, dass der gesamte Trip geplant und gebucht ist.
DRINKS, VERPFLEGUNG & UMGEBUNG:
Getränke und Essen ist nicht besonders teuer in Kenia. Würde das je nachdem welches Hotel Du buchst von der Lage abhängig machen. Die meisten verlangen keinen großen Aufpreis für Vollpension anstelle von Halbpension. Wo es kein echtes "All Inclusive" gibt, gibt es trotzdem meistens ein "Vollpension Plus" Angebot, das alle nicht-alkoholischen Getränke während der Mahlzeiten einschließt.
Das Hotel zu verlassen ist kein Problem. Natürlich sollte man sich bewusst sein, dass man in einem 3. Welt Land ist und auf die protzige Armbanduhr oder ähnliches in der Öffentlichkeit eher verzichten sollte. In eher touristisch geprägten Gebieten kann es durchaus vorkommen, dass einem versucht wird "aktiv" etwas zu verkaufen, wobei meiner Erfahrung nach die Leute trotzdem nicht zu aufdringlich werden und auch keine "miesen Tricks" versuchen wie man es z.B. aus europäischen Großstädten kennt, wo einem mal gern an der Ampel ein Armband um die Hand genäht wird. Die Slums von Nairobi sollte man vermeiden, aber das versteht sich von selbst.
Hotels und Badeurlaub:
Generell unterteilt sich Kenias Küste in einen Nord- und Südabschnitt von Mombasa aus. Im Süden ist Diani Beach das touristische Zentrum und wird einem wahrscheinlich auch von jedem Reisebüromitarbeiter versucht zu verkaufen, der irgendwann mal eine Kenia-Schulung besucht hat. Ist ja auch schön da, gerade der Strand. Nachteil ist, dass Diani von Mombasa aus nur mit der Fähre erreicht werden kann. Die Chinese bauen gerade eine Umgehungsstraße, aber die wird vrstl. noch Jahre brauchen. Dazu kommt, dass Diani als touristisches Zentrum je nach Jahreszeit eher überlaufen sein kann und es wie erwähnt auch nicht unbedingt die beste Anbindung an den Tsavo Ost hat.
Die Nordküste von Bamburi Beach bis hinauf zum Watamu und Malindi Beach richtet sich mehr an die Leute, die Land und Leute kennenlernen wollen. Von Watamu aus ist man in knapp 3 Stunden im Tsavo Ost und fährt dabei entlang des Galana Rivers bis hin zum Sala Gate des Tsavos; (kein Vergleich zur eher langgezogenen Anreise über den Highway im Süden.) Toll sind auch die kulturen Angebote wie z.B. die versunkenen Ruinen von Gede inmitten des Dschungels, die sich nur unweit von Watamu befinden. Absolutes Highlight der Region ist die Mida Creek Lagune, auf der man mit Kanus oder Glasbodenbooten sowohl die Lagune selbst als auch die Seitenarme der Mangrovenwälder erkunden kann, um dort zahlreiche Vogelarten zu sehen, die es teilweise nur dort im Mida Creek gibt. Für Tauch und Schnorchler ist der Watamu Marine National Park bzw. die dazu gehörenden Coral Gardens ein absoluter Traum! Zwischen November und Jan/Feb hat man hier sogar die Chance Walhaie und Manta Rochen zu sehen. Im Sommer ziehen vor der Küste Buckelwale vorbei, die man teilweise sogar vom Strand aus sehen kann. Und weil wir gerade beim Strand sind: Anfang des Jahres war das Team der "Beach Inspectors" im Lande und hat alle Strände Kenias getestet: im Ergebnis stand der Watamu Beach auf Platz 1 aller (soweit ich mich erinnere) 22 getesteten Strände Kenias! (beach-inspector.com)
Noch Fragen?
-Julian
Sources/Background: ich arbeite seit über 5 Jahren für ein 4-Sterne Hotel unter deutscher Leitung, an der Nordküste Kenias (Temple Point Resort)