Hallo zusammen,
da hier schon die ersten E-mails eintrudeln fange ich dann jetzt doch mal
an zu schreiben..., auch wenn ich gedanklich immer noch in Kenya bin...,
es war einfach wunderschön!
Am 19.1. sind wir von Düsseldorf losgeflogen, der Flieger war naja knapp
über die Hälfte voll. Die Visageschichte und die Gepäckkontrolle ging total
schnell, hatte damit gerechnet, dass die Koffer mit Spendengepäck erstmal
durchgewühlt werden, dem war nicht so, waren schnell draußen.
Sind dann zur Norküste gefahren ins Voyager Hotel in Nyali. Zu dem Zeit-
punkt hatte das Hotel knapp 35 Gäste - ein Hotel welches für über 600
Gäste ausgelegt ist....aber es fehlte an nichts, ich lese hier, dass viele
Bedenken haben wegen Essen, Animation, Service etc. Dazu kann ich nur
eins sagen: sowohl im Voyager, als auch später im Southern Palms in
Diani spitze!!! Natürlich gibt es nicht das Buffet was sonst aufgefahren wird,
für wen denn? ABER - es ist alles da, wir haben wirklich nie etwas vermisst,
superleckeres Essen - in beiden Hotels!!! Animation findet statt wenn die
Touristen dieses wünschen. Service- wie immer klasse!
Direkt am ersten Tag sind wir dann gegen Mittag nach Kilifi gefahren um
mein Patenkind im Waisenhaus zu besuchen. Die Fahrt verlief ohne Probleme, hier haben wir uns ein Taxi genommen.
Die folgenden 4 Tage haben wir ehr ruhig verbracht, waren mal im Nakumatt und im Hallerpark, aber sonst war erstmal faulenzen angesagt.
Freitags sind wir dann auf Safari gegangen. Erst Flug nach Nairobi, von
dort aus zum Mt. Kenya, weiter zum Samburu Park, dann zum Lake
Nakuru und dann in die Masai Mara. Das waren insgesamt 8 Tage und nicht
unbedingt wenig Fahrstrecke, u.a. auch durchs Rifft Valley. Ich kann jetzt
wieder nur für mich sprechen, ganz ehrlich - wir haben überhaupt nichts
mitbekommen, weniger als gar nichts. Jetzt wird es bestimmt wieder Leute
geben, die sagen " da habt Ihr einfach Glück gehabt ", vielleicht haben
wir das. Und ich würde sofort wieder losfahren! Die Lodgen und Camps, egal wo sind ziemlich leer, waren mit Ausnahme der Keekorok Lodge in
der Mara nirgends mehr als 10 Leute und die Lion Hill Lodge am Lake
Nakuru hatten wir für uns ganz alleine. Das macht einen sehr traurig, man
sieht die Verzweifelung der Angestellten, sie können nicht verstehen warum
die Touristen nicht kommen. Wir haben uns überall lange mit den Leuten
unterhalten, sie haben wirklich panische Angst, egal ob in den Parks oder
an der Küste. Ich bewundere diese Menschen so, ihnen steht die Panik
im Gesicht, aber sie lächeln immer noch, sind optimistisch und haben nicht
ein Stückchen von ihrer liebenswerten Art verloren. Das macht die Kenyaner aus!
Zu dem öfters angesprochenem Punkt hier " wie könnt Ihr seelenruhig
auf Safari gehen und wie verantwortet ihr das den Menschen gegenüber?"
- Auch wenn die Lodges/ Camps recht leer sind, sie sind offen, d.h. sehr
viele Leute haben Arbeit. Und diesen Leuten hilft nur eins- der Tourismus,
und wenn es noch so wenig Gäste sind, sie sind da und sichern diese
Arbeitsplätze!!! Und das gilt auch für die gesamte Küstenregion!! Momentan
kommen auf einen Touristen im Ganzen gesehen 5 Arbeitsplätze - das ist
die traurige Wahrheit! Auch auf die Gefahr hin, dass ich auch hier wieder
eine Diskussion auslöse, soviel zum Thema Verantwortlichkeit den Menschen gegenüber. Das ist einfach meine persönliche Meinung dazu.
In den Lodgen und Camps selber hat es uns an nichts, wirlich an überhaupt
nichts gefehlt, macht Euch da bitte keinen Kopf, es ist alles wie immer,nur
dass natürlich für 10 Leute kein Buffet aufgefahren wird. Es wurde nach
Karte bestellt mit wirlich reichlich Auswahl, es war alles da!!!
Die Safari war ein Traum, perfekt organisiert und durchgeführt. Wir sind
mit so vielen tollen Eindrücken zurückgekommen, die ich nie vergessen
werde.
Von der Mara aus sind wir dann nach Ukunda geflogen wo uns Chrissy
dann vom Flughafen abeholt hat. Danach hatten wir noch 5 schöne Tage
in Diani im Southern Palms, was zu dem Zeitpunkt - Chrissy hatte es glaub'
ich schon geschrieben ca. 130 Gäste hatte. An den letzten beiden Tagen
wurden es aber mehr. Auch von den anderen Hotels hörte man, dass die
Gästezahlen langsam bergauf gehen.
Wir haben uns, egal ob an der Nord- oder Südküste nie im Hotel eingesperrt, sind vom Voyager Hotel zum Nakumatt oder zum Hallerpark
gelaufen - ohne Probleme. In Diani war der Besuch von Kneipen, Shopping-
centern oder dem African Pott problemlos möglich. Es war auch schön zu
sehen, dass sich die Touristen wieder auf die Straße trauen. Wir haben uns
jedesmal gefreut, wenn wir draußen Touristen gesehen haben. Ehrlich gesagt hatte ich da nicht in dem Umfang mit gerechnet.
Was soll ich jetzt noch groß schreiben? Ich möchte hier auch nichts
beschönigen, was passiert ist ist schlimm und nach wie vor kann ich die
Leute verstehen die Angst haben zu fliegen. Jeder muss für sich selbst
entscheiden. Ich kann nur von mir selbst sprechen und hier und jetzt
sagen, dass ich mich sofort wieder in den Flieger setzen würde, auch
die Safari - sofort wieder! Die Touristen mit den wir gesprochen haben und
die auch Safaris in die verschiedensten Parks gemacht haben waren sich
einig - jederzeit wieder! Wir haben wirklich nicht eine negative Reaktion
gehört!
Bitte schreibt mir Eure Fragen, ich bin mir sicher, dass ich hier noch einiges
vergessen habe. Bin zwar wieder da, aber gedanklich immer noch in Kenya...Ich glaube an dieses Land und gebe die Hoffnung nicht auf!!!!
Der Urlaub hat mir auch wieder gezeit wie sehr Deutschland hinter Kenya
steht, ca. 80 Prozent aller Touristen die derzeit unten sind sind deutsche und die Leute sind Deutschland so dankbar dafür. Ein Keller hat uns mit
Tränen in den Augen erzählt " I don't know where I would be now if the
germans have stopped coming, I cannot express my feelings for that "
Liebe Grüsse
Stüppi