Yo, danke. Kretas Südosten ist immer eine Reise wert, auch wenn man sich - so wie ich - nicht gern "beklostern" lässt
Mein Tipp ist, im Gebirge in Ziros Richtung Xerokampos abzubiegen. Diese neu asphaltierte Straße ist in vielen Karten nicht mal als solche eingezeichnet.
Xerokampos ist eine Streusiedlung im äußersten Südosten und bietet Strände, die fast schon kitschig aussehen - wie aus einem Werbefilm. In der Hochebene ist die Beschilderung fast nur noch in griechisch, das und die lange Anfahrt sorgt für wenig Verkehr und Rummel. Trotzdem gibt es auch in Xerokampos einige Tavernen und eine gute Luftmatrazen-Minimarkt-Infrastruktur.
Sicherlich kein Ort, an dem ich einen ganzen Urlaub verbringen möchte, aber ein lohnendes Ziel für einen Tagesausflug.
Bei aller Liebe zu Griechenland allgemein und zu Kreta speziell gibt es aber für mich als Urlauber immer ein paar Wermutstropfen. Gute Strandlagen wie etwa in der Türkei sind eher selten. Hat man eine solche Unterkunft gefunden, passt irgendetwas anderes nicht: muffiges Personal, keine zu Fuß erreichbare Ortschaft in der Nähe oder Greco-Teuto-Fastfood aus der Küche.
Gerade Letzteres finde ich teilweise schlimm. Die griechische Küche hat leider nicht eine einfache, mediterrane Rafinesse entwickelt bzw. beibehalten. Auch wenn mich manche dafür steinigen möchten: In den Jubelgesang über Bauernsalat, Zaziki, mixed grill, Stifado, Moussaka und Giros vermag ich nicht einzustimmen. Da reißt auch frischer Fisch nichts mehr raus, weil abartig teuer.
Die Speisekarten der Tavernen sind allgemein ebenso einfallslos wie austauschbar und man muss lange suchen, bis man fündig wird.
Wie immer ist das Einfache auch meistens das Beste. Ein Lammbraten mit Zimt, frischen Kräutern und Gemüse, dem man noch ansieht, was es mal war oder doch ein Salat mit einem guten Olivenöl und frischem Brot mit Blick auf den Sonnenuntergang - das hat was.
Daneben gibt es sehr viele andere Gründe, warum Griechenland alle Jahre wieder mein Reiseziel ist.
Heribert