• diana777
    Dabei seit: 1288137600000
    Beiträge: 2
    geschrieben 1293459691000

    guten tag zusammen

    gerne würde ich von meiner kuba-reise berichten und dabei die positiven wie aber auch negativen seiten dieser reise benennen. es sind persönliche eindrücke und erlebnisse und ich gehe davon aus, dass viele kuba-fans mit meiner meinung nicht einig gehen, aber ein forum ist ja genau für solche berichte und verschiedene meinungen da.

    wir haben nur den flug nach havanna und die ersten 3 nächte in einer casa in havanna vieja gebucht. havanna ist definitiv einen besuch wert. architektonische werke, abgebröckelte fassaden die von träger vor dem einsturz bewahrt werden, oldtimer autos, lebendig und einfach unverwechselbar.

    mein freund (spanier) und ich (2 jahre in spanien gearbeitet) sprechen fliessend spanisch. nicht unbedingt ein vorteil, wie sich schon nach den ersten 2 tagen herausstellte. mit freundlichkeit und spanisch wurden wir viele kubaner auf den strassen kaum mehr los. die offenheit der kubaner bezeichne ich grösstenteils als einziger versuch mit touristen ins gespräch zu kommen und entweder einige cuc’s zu bekommen oder einem ihre zigarren oder irgend ein alter peso zu verkaufen. viele lügen einem gerade ins gesicht und lachen dazu. in ihren augen sind wir reich und sie sehen uns als hoffnungs-schimmer für eine bessere zukunft weil sie die situation in ihrem land schon lange resignieren und woher die motivation nehmen wenn man eh nichts verändern kann?! verständlich, wir würden wohl das gleiche machen. die leute haben zum teil wirklich nichts und sind auf uns touristen angewiesen. ich habe trotz abraten im forum kleine geschenke mitgebracht. wer im forum sagt, man solle nichts bringen und die kubaner haben alles, der hat sich wohl nur den bauch in varadero voll geschlagen und keine ahnung wie es zum teil den leuten auf kuba geht.

    nach havanna, sind wir mit dem bus nach trinidad gefahren. trinidad war mein favorit. schönes städtchen, weniger aufdringliche kubaner, salsa auf einer plaza und der traumstrand an der playa ancon. wir waren immer in casas und die leute dort auch immer sehr nett.

    von trinidad aus, fuhren wir nach camagüey. eine stadt die für uns kein besuch wert war. zumal wir schon am bahnhof wieder belagert und mit lügengeschichten vollgesprochen wurden. von dort fuhren wir nach santa lucia. im reiseführer stand, dass es ein einsamer und schöner strand dort gebe. uns hat es nicht gefallen. es ist sicher einsam aber der strand ist sehr ungepflegt. überall leere kartons, plastikteile etc. auch am abend hatte man keine chance etwas zu unternehmen. die vielen touristen die sich mit 20 jahre jüngeren kubanerinnen die zeit vertrieb und sich diese zimmer teilten, schienen am strand wenig interesse zu haben. mich würgte nur der anblick.

    wir sind an einem punkt angelangt, dass wir uns 3 tage cayo cocco gegönnt haben. die kontraste sind verrückt. in cayo cocco vergisst man so bald man das all-inclusive-armband trägt, wie es paar 100 kilometer weiter weg aussieht. dort gab es plötzlich die verrücktesten dinge zu essen, seife und wasser im überfluss und die teller von den kanadier und europäer waren bis zum rand beladen, die hälfte wurde gegessen und die andere hälfte weggeworfen. solch ein kontrast hätte ich mir nie vorstellen können. die kellner und angestellten haben wohl ein grosses glück mit so vielen touristen zu arbeiten und so den einen oder anderen cuc trinkgeld zu erhalten. mit dem monatslohn alleine können die kubaner nicht überleben. der kubaner braucht zum überleben zugang zu devisen. dieser zugang sind halt nun mal die touristen oder verwandte oder bekannte im ausland.

    anschliessend sind wir nach santa clara gereist. dort haben wir das museum von ché besucht. für mich wäre santa clara für 1-2 tage geeignet aber sicherlich nicht mehr. es gibt einen schönen platz in der stadtmitte und ein paar strassen weiter hinten befinden sich am fluss entlang wellblech-hütten und kinder die barfuss zwischen abfall und gestank spielen. wir gingen in einen laden und kauften alles mögliche zum essen, einiges zum spielen und reichten der familie den plastiksack. „que dios vos benedica“ waren seine worte als er den **** sah. ich hatte tränen in den augen. es tat mir so leid und gleichzeitig überkamen mich tränen der wut. wie kann ein mensch an der macht zu stur sein und seine eigenen leute so leben lassen und noch behaupten, dass alles in Ordnung sei?! warum ist eine reise nach kuba so verdammt teuer und nichts kommt den leuten die dort arbeiten zu gute?! warum muss ich solche preise bezahlen, meine kleider und das geld dort lassen und der lohn vom kubaner ist so tief? wohin fliesst die differenz? fidel schiebt so schön seine verantwortung ab und hat mehr geld für sich. die touristen und die bekannten im ausland sorgen für die familien in kuba und übernimmt den job der eigentlich tun sollte. für sein volk sorgen. 

    am schluss der reise gingen wir nach viñales und nahmen das schiff auf die insel cayo levisa. ein wünderschöner strand und das mittelmass zwischen den 2 welten erwartete uns. auf cayo levisa gab es genug zu essen aber nicht dieser luxus den ich in cayo cocco gesehen habe. cayo levisa ist sehr abgeschieden mit einem traumhaften strand. einfach etwas zum lesen oder spielen mitnehmen...

    für diejenigen die an geschichte, kultur und politik, aber auch an architektur, den menschen und politischen auseinandersetzungen interessiert sind, ist eine kubareise sicher spannend. mitzubringen sind toleranz und verständnis für ein anderes zeitgefühl.

    natürlich kann ich mir auch vorstellen, dass es anders ist, wenn man sein herzallerliebster oder –liebste freundin/freund in kuba hat. da hat man zusätzlich schmetterlinge im bauch und lernt die insel sicherlich auch besser kennen und lieben. für uns als paar, war aber dieses land, die leute und die politik schlimmer als vorgestellt. die kubaner vergraulen (durch ihre situation auch verständlich) ihre grösste einnahmequelle (den tourismus) mit ihrem gelaber, mit ihrem bescheissen und der unmotivierten art.

    und jetzt erfahre ich noch gerade der hammer der mich nochmals mehr wütend auf dieses system in kuba macht. wir wollten unseren freunden die wir in kuba kennen gelernt haben und denen wir bereits in den ferien versprochen haben ihnen ein paket zu senden, diese gewünschten dinge schicken. jetzt lese ich im forum, dass das paket mit grösster wahrscheinlichkeit nicht ankommt. bei dhl kostet mich das versenden für ein 6 kg schweres paket 500 euro!!!! und mit normaler post, ist es ja scheinbar ein ding der unmöglichkeit, dass es ankommt. das ist zum kotzen.

    also ist es nicht möglich ihnen diese liebevoll ausgesuchten geschenke zu schicken, sondern ich überweise ihnen geld. und so bestätigen wir einmal mehr als was wir touristen in kuba angesehen werden. als wandelnde geldautomaten.

    ich wünsche euch eine fröhliche weihnachtszeit und alles liebe

    diana

  • chrimo
    Dabei seit: 1244592000000
    Beiträge: 65
    geschrieben 1293462542000

    Hallo Diana,

     

    danke für den tollen Bericht. Die Armut der Kubaner, die nicht mit den Touris arbeiten, kenne ich von meinem Besuch auch.

    Mir wurden bei einer Stadtführung leere Plastikflaschen, die in den Abfalleimer sollten, förmlich aus den Händen gerissen. Später bei einer Marktbesichtigung, habe ich die Frau wiedergeesehen, wie sie diese Flaschen verkauft.

    an einem Marktstand standen dann welche mit Tomatenmus zum Verkauf.

    Mit meinem paar Brocken Spanisch kann ich keine große Konversation machen, daher empfand ich sie nicht so aufdringlich. Deswegen ist mir das, was Du als lügen bezeichnest, nicht aufgefallen. Ich bewundere Kubaner, denn sie haben trotz ihres schweren Lebens- Überlebenskampf- immer ein Lächeln übrig.

     

    Gruß

    Chrimo

  • Dylan
    Dabei seit: 1184630400000
    Beiträge: 7625
    geschrieben 1293466492000

    Die Userin "schneckenbus" bat mich, für Sie folgende Informationen ins Kuba-Forum zu setzen:

    Wir waren vom 22.11. bis 21.12.2010 zuerst 4 Nächte in Havanna, im Hotel Devauille, direkt am Malecon, nichts Besonderes aber gutes Preis/Leistungsverhältnis. Empfehlenswert für nicht so hohe Ansprüche. Taxi vom Flughafen Havanna zum Hotel kostete 25 CUC, darunter war nichts zu machen, trotzt handeln.

    Taxi vom Hotel Devauille zur Viazul-Station 8 CUC, dann 10 CUC nach Varadero. Hat sehr gut geklappt. In Varadero gab es einen eigenen Viazulshuttle zu den einzelnen Hotels, 2 CUC.

    Waren dann 11 Nächte im Hotel Barlovento – für den preis ein sehr schönes Hotel – jedoch sehr trinkgeldorientiert. Hat uns aber gut gefallen und alle Einrichtungen funktionierten. Super Showprogramm!!!

    Dann mit Taxi ins Melia Las Antillas, also am anderen Ende von Varadero – 10 CUC. Natürlich etwas ganz anderes im vergleich, hat ja auch fast das Doppelte gekostet. Riesenfrühstücksbuffet (tägl. Seranoschinken, Wurst und div. Käsesorten), ebenso Mittag und abends (u.a. Lobster), Wein und Sekt in Kübeln standen rund um die Uhr zur Selbstbedienung bereit. Am Strand und Pool ausreichend Liegen vorhanden; also nicht deutscher Sitte entsprechend morgens um 6.00 Uhr reservieren. Schöne Suiten mit viel Platz. Auf der linken Seite roch (stank) es sehr stark nach Kloake. Man erzählte, von 6 Pumpen wären 2 ausgefallen und daher die Geruchsbelästigung, also besser E-Mail mit Reservierung im Haupthaus. Aber sonst eine riesige, sehr schön gestaltete Hotelanlage. Bei Bedarf habe ich einen Lageplan.

    Uns hat es in allen 3 Hotels gefallen, dabei haben wir auch immer den preis berücksichtigt. Im Großen und Ganzen hat aber fast alles gut geklappt und wir haben uns wohlgefühlt.

    Der CUC ist schwer im Keller. Haben am 22.11. auf dem Flughafen für einen Euro 1,20 CUC bekommen und am 20.12. nur noch 1,115 CUC.

    Quelle: schneckenbus

    Dies ist mein persönlicher Eindruck oder meine persönliche Meinung oder meine persönliche Erfahrung und muss nicht mit den Eindrücken oder den Meinungen oder den Erfahrungen anderer Personen übereinstimmen oder entsprechen.
  • schneckenbus
    Dabei seit: 1217289600000
    Beiträge: 60
    geschrieben 1293466763000

    Hallo Diana,

    vielen Dank auch von mir für Deinen tollen Bericht. Wir sind nach einem 4-wöchigen Aufenthalt jetzt von Kuba zurückgekehrt und Deine Ausführungen haben mich sehr berührt.

    Wir sind am 22. 11. 2010 in Havanna gelandet, haben allerdings in einem preiswerten Hotel am Malecon übernachtet und sind 4 Tage auf eigene Faust durch Havanna gezogen. Leider fehlten uns die Fremdsprachenkenntnisse, jedoch gesehen haben wir reichlich und zwar abseits der "Touristenrouten". Wir müssen nicht dort einkehren, wo der vers...Hemingway zu Gast war oder sonstige "Künstler".

    Auf dem "Bauernmarkt" habe ich vergeblich nach frischen Produkten - wie z. Bsp.mal nach einem Apfel

    oder einer Tomate gesucht. In den fast leeren Geschäften gabs für CUC schon etwas zu kaufen, aber die Bevölkerung stand außen vor.

    Gewundert habe ich mich allerdings über wenig Müll präzise Plastikmüll./Tüten Jetzt, nach Eueren Berichten weiß ich warum. Sieht schon traurig aus für die Kubaner.

    Am 5. Tag sind wir dann mit dem Viazul Bus weiter zum Touristen Ghetto Varadero gefahren. Natürlich gabs da dann alles im Überfluss - wie in Deinem Bericht beschrieben -. Doch das paßt jetzt nicht hier hin.

    Vor 19 Jahren war ich das 1. Mal in Varadero. Da gabs reichlich Engpäße mit der Versorgung (außer Rum) und es wurde sehr improvisiert. Davon war jetzt nichts mehr zu merken.

    Für meinen Mann war es die 1. Kubareise und auch die Letzte. Die Situation in Havanna haben wir bisher noch nicht so recht verarbeitet.

    Ich wünsche Euch einen guten Rutsch in das Jahr 2011 und vor allem beste Gesundheit und Zufriedenheit,

    schneckenbus

  • Dylan
    Dabei seit: 1184630400000
    Beiträge: 7625
    geschrieben 1293468601000

    Vielen Dank für Deine Schilderung Deiner Erfahrungen, liebe Diana! Schade, dass Du alles negative so extrem erleben musstest. Aber so verschieden sind nun mal die Ansichten – und das ist auch gut so!

    In Havanna sind die Menschen schon schlimm "touristenversaut". Deshalb bevorzugte ich auch die Region um Santiago de Cuba. Denn Santiago ist immer noch die heimliche Hauptstadt von Kuba und die Menschen sind dort herzlicher (ich kann jedoch den Vergleich mit den Menschen in Havanna nicht antreten). Die 14 Tage, die ich bisher bei jedem Kubabesuch immer in Santiago war, waren mir immer zu kurz. Irgendwann werde ich wieder dort sein. Dann werde ich mir drei Wochen in Santiago gönnen. Ich bin kein Freund von stressigen Reisen und Besichtigungstouren. Ich setz mich lieber irgendwohin und schaue dem Treiben der Menschen zu und lass mich von diesen Bilder in Ruhe treiben. Mein Spanisch ist gleich null. Somit verstehe ich zum größten Teil nicht, was die Kubaner zu mir und über mich sagen. Ich lasse es so sein, wie es ist – und ich kann damit gut leben.

    Wer von Euch Lust hat, der kann ja mal über meinen letzten Santiago-Besuch nachlesen.

    Dies ist mein persönlicher Eindruck oder meine persönliche Meinung oder meine persönliche Erfahrung und muss nicht mit den Eindrücken oder den Meinungen oder den Erfahrungen anderer Personen übereinstimmen oder entsprechen.
  • KaPi01
    Dabei seit: 1275436800000
    Beiträge: 289
    geschrieben 1294168711000

    Hallo Diana, wo hast Du das denn her, dass 6 kg nach Kuba mit DHL 500,-- Euro kosten ???? Hierzu gibt es einen Thread.

    Schade, dass Du so negative Erfahrungen gemacht hast.

    " Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont "
  • makkes80
    Dabei seit: 1115596800000
    Beiträge: 34
    geschrieben 1294170167000

    Buenas,

    ich bin jetzt 1 Monat mit dem Rucksack quer über die Insel gezogen, es war einfach nur super. Meine Gastfamilien waren alle super freundlich und nett, die nervenden Kubaner die einen als wandelnden Geldbeutel sehen muss man freundlich ignorieren. Diese Herrschaften lauern einem ja auch in Barcelona oder Italien auf mit ihrem Ramsch ;-)

    Santiago de Cuba hat mir persönlich besser als Havanna gefallen, nicht zu vergessen von Baracoa oder Gibara ganz im Osten. Traumhaft!!

    Cuba, hasta pronto!!!!

    makkes

    Es catalán, y no somo de España, sinó de Catalunya!!Visca el Barça i visca Catalunya!
Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!