Hallo Zusammen,
Da es bei Holidaycheck leider keine Bewertungskategorie für Rundreisen gibt teile ich meine/unsere Erfahrungen zur o.g. Rundreise im Mai 2013 mit.
Vllt. ergibt sich dann und wann bei Holidaycheck die Möglichkeit auch Rundreisen und nicht nur einzelne Orte zu bewerten. (Vorerst soll ich laut Bitte von HC meine Erfahrungen hier niederschreiben.)
Wir haben eine 1-wöchige Rundreise gesucht, die einen großenTeil von Kuba abdeckt und keinen Inlandflug beinhaltet. So sind wir auf dieTour „Quer durch Kuba von West nach Ost“ von Neckermann gestoßen. (Ist nichtunsere 1. RR mit Neckermann) Dass es hauptsächlich eine Städtetour werden würde,haben wir bereits der Beschreibung im Reisekatalog entnehmen können.Abweichungen/Zusatzpunkte gab es nur gegen Bezahlung.
Gleich vorweg: die Rundreise war alles andere alsschlecht und sehr informativ. Wir hatten schöne Tage. Dennoch haben wir einigeKritikpunkte gefunden, auf die wir in den nächsten Sätzen eingehen werden.
Folgende Städte/Ortschaften haben wir lt. Plan besichtigt:
- Havanna
- Guama (Krokodilfarm und nachgestelltes Indianerdorf)
- Trinidad
- Camagüey
- Bayamo
- El Cobre
Da wir vor der Rundreise bereits 1 Woche Badeurlaub auf derCayo Santa Maria gemacht haben, können wir die die Ankunft am Flughafen Havannaund den Transfer von dort zum Hotel nicht beurteilen. (Von den mit unsreisenden Rundreiseteilnehmern haben wir aber keine Negativen Sachen gehört.)
Als wir in unserem Hotel, im Stadtteil Miramar, ankamenhaben wir für den Moment nur eine schriftliche Nachricht unseres Reisleiterserhalten. Persönlich hat er uns erst am nächsten Morgen gegen 9 Uhr in Empfanggenommen.
Wie gesagt, die Erkundung Havannas startete leider erstgegen halb 10, was wir 3 und die 4 anderen Rundreiseteilnehmer als etwas spätempfunden haben, da uns dadurch wertvolle Zeit verloren ging, welche wir gernin der Innenstadt genutzt hätten. Die Tour begann mit einerBesichtigung/Verkostung in einem Rum- und Tabakverkaufsladen (keineZigarrenfabrik!). Weiter ging es zur Plaza de Revolution, dem Capitol (nur vonAußen betrachtet, da eingerüstet), dem Havanna-Club-Rummuseum, der Plaza de SanFrancisco mit Fassade der Asisi-Basilika, der Plaza de Armas, dem Außenbereichdes Castillo de la real Fuerza mit Blick auf Hafeneinfahrt und Festung LaCabana, der Plaza Cathedral mit Kathedrale und der Calle Obispo. Nach demMittag im Hotel Florida hatten wir eine Stunde Freizeit, die wir nutzten um dieBodeguida del Medio und das Hotel Ambos Mundos zu sehen. Gegen 16:00 Uhr warenwir schon wieder im Hotel… Leider war die Zeit für diese Stadt viel zu knappbemessen.
Am nächsten Morgen führte uns der Weg direkt aus derHauptstadt hinaus nach Guama. Hier erwartet die Teilnehmer dieser Reise dereinzige planmäßige Programmpunkt in schöner üppiger Natur. Mit dem Motorbootgeht es über einen großen See zu einem künstlich angelegten und nachgebautenIndianerdorf und zu einer Krokodilfarm. Da wir bereits zur Mittagszeit mit derBesichtigung durch waren, hat uns unser Reiseleiter angeboten weitereStationen, welche auf dem direkten Weg nach Cienfuegos liegen, anzusteuern.Diese waren Playa Larga (nicht sehenswert), Cueva de los Peces (toll, wenn manBadesachen anhat und Schnorchelzeug im Gepäck ist) und die Schweinebucht PlayaGiron. Die 3 Punkte haben p.P. Ca 10 CUC gekostet und hätten aufgrund der Lageschon von Haus aus von Neckermann mit auf die Zieleliste genommen werdenkönnen. Wäre die RR 10 oder 20 Euro teurer, würden sicher noch genauso vieleBuchungen eingehen und ein paar mehr Stationen in der Natur wärengewährleistet. Außerdem würde so nicht das schale Gefühl der Abzocke im Busaufkommen. Hier könnten Neckermann und Th. Cook nachbessern!
In Cienfuegos bezogen wir unser Quartier in Stadtteil PuntaGorda. Die Villen des Viertels kann man bei einem Spaziergang vor demAbendessen ansehen. Die Innenstadt der „Perle des Südens“ mit dem Park Martiund allen wichtigen Gebäuden drumherum standen am nächsten Morgen auf demProgramm. Die Zeit hierfür war ausreichend.
Die Nächste Stadt Trinidad ereichten wir zur Mittagszeit.Unsere Essen nahmen wir in einem schönen umgebauten kolonialen Gefängnis ein.In Trinidad hatten wir genug Zeit alle wichtigen Gebäude der historischenAltstadt zu betrachten und noch in aller Ruhe 1-2 Canchancara zuschlürfen. Nach einem Besuch in einerTöpferwerkstadt, mit vielen schönen Arbeiten, ging es zu einem weiterenerkauften Zusatzpunkt. (wieder 10 CUC p.P) das Valle de Igenios (Zuckermühlental)liegt nur wenige km außerhalb Trinidads und ist ein Punkt, der eigentlich vonjeder Reisegesellschaft in Programm aufgenommen werden sollte, wenn die Routedort entlang führt. Hätten wir das Zuckermühlental nicht besucht wären wirbereits gegen 4 im verschlafenen Sancti Spiritus angekommen. Dort ist selbstFreitagnachmittag/ Abend sprichwörtlich der Hund begraben! Also ziemlichlangweilig…
Das Sancti S. eine Kleinstadt, wie viele andere im Land ist,konnten wir beim Rundgang am Samstagvormittag sehen. In der Stadtmitte befindetsich ein Park und außen herum wie immer die wichtigsten Gebäude. Nett, aberunspektakulär… Die lange Fahrt nach Camagüey wurde uns, wie bereits an denVortagen, mit aufgezeichneten Doku-Filmen über Kuba, Fidel und Che versüßt. Fürdie politisch korrekte Erziehung der Touris wird also nebenbei gesorgt...(grins, zwinker, zwinker)
Camagüey empfanden wir dann ebenso „uninteressant“ wieSancti S. Hier und da ein hübsch hergerichtetes Haus, sonst nicht vielAufregendes… Ach doch,… etwas aufregend war die fast schon freche undhartnäckige Bettelei junger Männer. Da haben wir so sonst nirgends in Kubaerlebt.
Bayamo liegt nur 1 Stunde von Camagüey entfernt und war fürSonntagmorgen vorgesehen. Vllt lag es am Muttertag, vllt ist es dort immer so,aber die recht kleine Stadt (im bereits bekannt angelegten Muster) war wieausgestorben. Lediglich der Besuch im Casa de la Trova brachte etwas Schwung indie frühen Morgenstunden. Die Altherrencombo brachte gute Son- und Salsamusikzu Tage. Dann kehrten wir dem Ort bereits wieder den Rücken zu…
Die Fahrt führte nun durch eine teils atemberaubendeLandschaft der Sierra Maestra. Leider erfolgte kein Stopp in der Natur. DiePilgerkirche El Cobre, in einem Vorort Santiagos, war der letzte kulturelleInput des Tages, bevor es zum Hotel ging.
Montagmorgen begann die Besichtigungstour in Santiago amRevolutionsplatz nahe des Hotels. Sie führte weiter zur Mancada-Kasserne, demsehenswerten Friedhof Cementerio Santa Ifigenia (inkl. Wachablösungszeremonie),einem Rundgang durch die fast schmucklose bzw. wenig flairbehaftete Stadt bis hinzur Festung „el Morro“. Da unsere Reiseleiter Maurice angeblich von seinerAgentur zurück nach Havanna beordert wurde und sein Flug bereits 16:30 Uhr ging(zufällig wohnt er auch in der Hauptstadt), hatten wir nichteinmal 1 Stunde fürdie Besichtigung der großen und sehenswerten Festung Zeit. Das hat uns allesehr enttäuscht. Gegen 15:00 Uhr war dann also der letzte Programmpunktabgehakt und der Tag somit nicht voll genutz. Am Dienstag Vormittag erfolgtenur noch der Transfer zum Hotel an der Playa Pesquero.
Fazit: Im Großen und Ganzen haben wir an derOrganisation, den Unterkünften und Besichtigungen von Neckermann nicht viel zubemängeln. Es hat alles geklappt. Allerdings sehen wir hier und daVerbesserungsbedarf. (da waren auch andere Rundreiseteilnehmer mit uns einerMeinung) Über den Verkauf von Zusatzattraktionen haben wir uns ja bereitsgeäußert. Unschön fanden wir auch, dass auf der ganzen Rundreise keineBesichtigung einer Zigarrenfabrik (Nur Verkaufsraum eines Ladens) eingeplantwar. Die Zeit hätte es sowohl in Havanna, als auch in Santiago hergegeben undgehört in diesem Lang eigentlich dazu wie die tropische Sonne! Unschön fandenwir auch, dass der Reisleiter bereits am Nachmittag des vorletzten Tages dieSegel strich (der eigentliche Busfahrer bereits bei Ankunft in Santiago). Egalob es deren eigene Wünsche, oder die Order der Agentur waren, es gehört sichnicht, da uns Zeit verloren ging und so Leistungen nicht vollständig erbrachtwurden.
Sehenswert waren auf jeden Fall Havanna, Cienfuegos,Trinidad und die Festung/der Friedhof in Santiago. Bayamo, Sancti Spiritus undCamagüey kann man sich getrost sparen. Hier hätten wir uns stattdessen 1-2Programmpunkte in der Sierra Maestra oder Escambray (in der Natur) gewünscht.Vllt reagiert Neckermann (nach unserem Schreiben an sie) mit einer Umstellungder Tour. Echte Naturfreunde sollten also von dieser Rundreise lieber dieFinger lassen, sonst sind sie enttäuscht.
Sollten wir nochmals eine geführte Tour in Kuba in Erwägungziehen, würden wir uns für den Westen (Vinialestal) bis in die Mitte (Trinidadoder Santa Clara) entscheiden, dass die zentrale Mitte eher wenig Ansprechendesbereithält. (Es sei denn man macht Touren in die Sierras.)
Sowohl in Havanna, als auch in Santiago gibt es dieMöglichkeit die berühmte Tropicana-Show anzuschauen. Wir haben sie in Santiagoangesehen, da der Preis und nur die Hälfte von Havanna betragen hat. Vllt istdie Show dort nicht ganz so spektakulär, aber schön war sie trotzdem. InHavanna haben wir lieber die Kanonenschusszeremonie auf der Festung La Cabanagenossen.
Während der Rundreise waren wir in folgenden Hotels untergebracht:
- 2 Nächte im H10 Panorama im Havanna (Stadtteil Miramar)
- 1 Nacht im Hotel Jagua in Cienfuegos
- 1 Nacht im Hostal del Rijo in Sancti Spiritus (schönstes/charmantestes Hotel der Rundreise)
- 1 Nacht im Gran Hotel in Camagüey
- 2 Nächte im Hotel Melia Santiago de Cuba (bestes Essensangebot der Rundreise)
Alle Hotels waren für 1-2 Nächte durchaus akzeptabel. Keineswar heruntergekommen und man musste sich nicht ekeln. Dennoch schwanktenQualität und Flair deutlich von Haus zu Haus. Die Höhe des Wohlfühlfaktorsliegt aber bekanntlich immer im Auge des Betrachters.
Noch ein Tipp für Rundreisende in Kuba. Es ist wirklich so,wie man es oft hört, Dinge die für uns Europäer alltäglich sind, sind dortMangelware und oft extrem überteuert. Wir hatten im Vorfeld zu Haus schon vieleCreme- Duschbad- und Shampoopröbchen und Seifen zusammengesammelt und an vorallem ältere Menschen, welche vor den Häusern saßen, verteilt. Die Freude warimmer Groß (Ist verständlich, wenn ein Stück Seife 2 CUC kostet und selbst einArzt nur 36 CUC im Monat verdient!) Kugelschreiber, Lollis und Gummibärchenhaben den Kindern ein Leuchten in die Augen gezaubert. Es wurde fast nie danachgebettelt (Betteln ist in Kuba verboten) und somit fühlt man sich als Touristnicht belästigt.