Reisebericht
1. Varadero, Privatunterkunft, fünf Übernachtungen
2. Havanna, Privatunterkunft, drei Übernachtungen
3. Varadero, Hotel, 8 Übernachtungen
Das war unsere erste Reise nach Kuba (ich, m, gegen 50J). Wir wollten keine besonderen Abenteuer, aber dennoch etwas mehr von Kuba sehen als nur die 5-Sterne-Hotelansicht. Im Vorfeld hab ich Infos gesammelt und versucht möglichst viele Fragen zu klären. Hat auch alles gut geklappt. Mein Erfahrungen gebe ich gerne weiter. Daherhier auch etwas ausführlicher mein Bericht für alle gleichgesinnten „Planer“unter euch. Also hier der Stand August 2014. Das Fazit vorweg: Es war klasse. Es kam uns vor wie 4 Wochen Urlaub. Und nachdem ich nun die Planung für 2015 aufgenommen habe und lese wie viel Probleme es gibt bei Maledieven /Seychellen, da kann ich jetzt schon sagen: Kuba, wir kommen gerne nochmals wieder.
Einreise/Ausreise:
Flug mit Condor: wir hatten Economy und die Reihe 23 mit den teureren XL-Sitzen gebucht. Die sind fast so groß wie erste Klasse. Aber kalt: ich empfehle geschlossene Schuhe und lange Hose, Decke wird von Condor gestellt. Die im Internet viel diskutierte Krankenversicherung wollte noch nicht einmal jemand sehen. Ausreise ohne Probleme: Ankunft mit Taxi am Flughafen Varadero. Eine Stunde vorher hätte gereicht. Kaum Warteschlange. Zuerst an den Condor-Schalter, dann nebenan die 25 CUC bezahlt und ab durch die Kontrolle. Fertig.
Geldwechsel:
wir hatten uns für Euro-Bargeld entschieden. erster Tausch am Flughafen ohne Warteschlange. In Havanna hab ich mal 5 Minuten gewartet. Keine Probleme. Reisepass erforderlich. Rücktausch am Flughafen ist möglich direkt vor dem Gate. Also quasi nach dem letzten Snack.
Strände Varadero:
Keine Verkäufer, keine Masseure, keine Yachten, keine Jetski…. man hat hier echt seine Ruhe.
Quallen: waren vorhanden, Durchsichtig, Größe zwischen Ei und Faust, ungefährlich. Diese Handgroßen sandfarbenen Fische habenschon mal genervt. Meistens knabbern die nur Hautschuppen, manchmal „beissen“die auch.
Westvaradero: Juli/August viele Einheimische mit geringem Umweltbewusstsein. Flaschen, Dosen,Müll bleiben am Strand und im Wasser liegen. Sehr schöner Standabschnitt, breit und lang. Genauso schön wie beim Hotel Hicacos. Wasser meist sehr klar und türkis bis ins tiefe Meer. Toll. Aber die Palme, die direkt am Meer steht und weißer, puderfeiner Sand sind hier nicht. Ostvaradero: am Strand sind fast 100% Touris unter sich, alles sauber (oder es wird gesäubert).
Preise / Shopping: es wird wenig gehandelt. Produkte haben meist einen festen Preis. Mit demTaxifahrer kann man schon mal handeln.
In Havanna gibt es viele Verkäufer und Schlepper die einen ganz unverbindlich ansprechen „wokommst Du her?“. Eine Ablehnung wird dann aber akzeptiert. Besser als in arabischen Ländern, wo es dann schon mal sehr lästig werden kann.
In Westvaradero hatten wir nach dem Frühstück Selbstverpflegung. Als Snack wollten mal Baguette und Salat kaufen. Fehlanzeige. Bäcker und Gemüseladen in unserem deutschen Sinne gibt es nicht. In erster Lage am Strand hatten wir dann ein „Lokal“ gefunden. Für uns zwei war der Preisfür 2 Sandwickes, 2 Kaffee, 2 Eis, 1Fl. Rotwein günstige 7 Euro.
Abendessen Westvaradero:
Aus Tripadvisor hatten wir uns rausgesucht: Don Alex, La Vaca Rosada und Nonna Tina.
Don Alex: man sitzt luftig auf der Terasse, das lässt sich aushalten. Die Stühle sind hart, länger als eine Stunde hält man das kaum aus. Rotwein aus Chile…, Pizzateig recht dünn, auch auf Wunsch nicht dicker möglich. Bedienung freundlich und korrekt, Geschmack in Summe gut. Preis ca 20-30 Euro für Zwei für Salat, Pizza und Rotwein.
La Voca Rosada: unvergesslicher Abend, meine Empfehlung. Man sitzt auf dem Dach eines Hauses,1. OG. Schön luftig, im Sommer klasse wenn es nicht regnet. Bestes Ambiente, freundliche Bedienung, einfach toll. Geschmack: der beste Fisch den wir hatten, auch Pizza war gut, Cocktails hätte ich stärker verkraftet. Darauf hat die Bedienung reagiert und mir einen Special gemischt (ging auf das Haus) – wow. Preis ca 25-40 Euro für einen schönen Abend mit ein paar Cocktails.
Nonna Tina: der Reinfall für uns. Lustlose Bedienung, nicht unfreundlich, aber auch allesandere als freundlich. Ärgerlich war der ständige Klo-Geruch. Man sitzt draussen auf der Terrasse, kein Wind, nur Ventilator. Zum Geschmack: Buscetta,Salat und Pizza alles ok, aber der Klo-Geruch macht es kaputt.
Kleidung: Sandalen, kurze Hosen, T-Shirts. Alles luftige ist gut. Auch Abends. Mädels gerne knapp und chic. Kaufen kann man aber auch zur Not noch Klamotten vor Ort. Die Auswahl ist ok, Preise liegen zwischen Primark und H&M. In Havanna gibtes sogar Paul&Shark für viel Geld. Im Hotel gab es auch vieles für die Haare, z.B. Lloreal.
Reiseapotheke: Wir hatten alles Übliche mitgenommen. Gebraucht haben wir nur Anti-Brumm und Fenistil nach ein paar Mückenstichen. Erwartet hatte ich viel mehr Mücken. Normalerweise fressen mich die Viecher auf, hier war es kein Problem.
Wetter und Sonnenschutz: Ich bin ohne Jacke losgeflogen und hab auch keine gebraucht. Ständig über 30 Grad und gefühlt laut Wetter-App um 40 Grad. T-Shirt, Shorts, Sandalen.
Regen: hatten wiran mehreren Tagen gegen 16 bis 18 Uhr für die Dauer von einer Stunde. An einem Tag auch 3 x eine Stunde.
Sonne: die ist gnadenlos. Wir waren schon vorgebräunt. Aber hier haben wir uns freiwillig mit Faktor 50 auf Schultern und Gesicht eingecremt. Eigentlich wollten wir 50 garnicht mitnehmen. Wir haben sie an jeden Strand-Tag gebraucht.
Internet: Mit dem Handy war mit Deutscher Telekom nix zu machen. Es fehlt wohl ein Kooperationsvertrag. Im Hotel gab es WLAN für 3 Euro die Stunde. In den Privatunterkünften gab es Nix. Mein Tipp: auf dem Handy ein Offline-Wörterbuch und Skobbler mit Offline-Karte für Kuba.
Unterkunft Isorazul in Varadero: Zimmer ist groß genug. Bad ist schön groß. Alles sauber. Schrank ist vorhanden, kein Regal. Fön und Badetücher werden gestellt. Nachteil: Fenster lässt wenig Licht rein, erinnert an Kellerwohnung, kein direktes Sonnenlicht möglich. Klimaanlage vorhanden, ist aber Nachts schon recht laut. TV vorhanden, nur Kuba-Sender (Sat ist nicht erlaubt). DVD-Playervorhanden, also wer DVDs hat sollte sich etwas mitbringen. Frühstück draußenauf der schattigen Terrasse, nach Euren Wünschen, guter Kaffee, alles prima.
Allgemein empfehleich eine Unterkunft möglichst nahe am Strand, da es keine Strand-Toiletten gibt(wo gehen die 1000 Kubaner bloß hin?).
Unterkunft Mirita in Havana: Mitten in Old-Havanna. Mirita kann fliessend Deutsch. Ist sehr freundlich. Das Haus und das Zimmer sind wie aus einer anderen Welt. Unvergesslich und beeindruckend. Frühstück in ihrem Wohnzimmer mit Deckenhöhe ca 6(!) Meter – unglaublich. Zimmer mit Klima (ist etwas laut Nachts). Kleines Bad mit Dusche. Alles Sauber. Mirita hatte uns einen Kubaner besorgt der deutsch studiert und mit uns mal eine Stunde durch die City gegangen ist. Tolle Idee, das war klasse. Er konnte uns gute Empfehlungen, Verhaltenstipps, Hinweise geben. Geduldig hat er alle Fragen beantwortet. Geld wollte er keins, nur sein Deutsch aufbessern (Trinkgeld hat er aber bekommen).
Havanna
Unbeschreiblich. Ich hab auch kein noch so tolles Foto machen können, das diese Stadt wiedergeben kann. Hinfahren und staunen über diesen Prunk von damals, die Reise in die Vergangenheit. Essen gibt es an jeder Ecke. Orientiert hatten wir uns wieder an Tripadvisor. Aber auch das ist nicht immer das Gelbe vom Ei. El RumRum empfanden wir unterdurchschnittlich. Als Fleisch war „Pork“ in der Karte. Bekommen hab ich Rippen mit weniger als 3mm Fleisch. Das würde man besser dem Hund geben. Hohes Niveau hat O’Reilly 304. Völlig unscheinbar, wir waren schon vorbeigelaufen. Sehr gute Snacks, begabter Koch. Und sogar die Toilette war in Ordnung, das ist schon selten.
Liegt ca 10km außerhalb: La Carboncia, Platz 19 der Tripadvisor-Reataurantes in Havanna izza auf einem gewölbten Teller mit halbstumpfem Messer. Das geht nicht. Also lasst Euch gerne mal vom Instinkt lenken und geht dort hin wo die Stimmung gerade gut ist. Es geht auch ohne Planung und Internet – behaupte ich mal.
Sloopys Bar im Zentrum: Super modern, sehr kalt klimatisiert.
Toiletten: hierdarf man nicht empfindlich sein (das gilt für die öffentlich zugänglichen Toiletten in ganz Kuba). Selten sind Klodeckel oder Brille. Papier ist selten. Waschgelegenheit nicht immer da. Seife…Glücksfall. Spülung mit einer Flasche Wasser... Auch die Kloschüssel neben dem Waschbecken und ohne weitere Tür –alles haben wir gesehen.
Salsa und Strassenmusik: Hier waren wir enttäuscht von Havanna und Varadero. Keiner derspontan Musik macht oder Tanzt. Bei gefühlten 40 Grad hatte wohl keine Lust. Das mag in den Wintermonaten besser sein.
Tanzkurs hatten wir in Havanna gebucht: An 2 Tagen jeweils 2 Stunden. Als Anfänger zum anfüttern. Das hat Spass gemacht. Wir haben dann später im Meer weiter geübt. Gebucht hatten wir per Mail 'Salsabor a Cuba'. Marion hat schnell geantwortet und spricht deutsch. Empfehlung: als Paar dann auch Lehrer und Lehrerin buchen. Dann bleibt die Stimmung viel besser als wenn man mit seinem Partner tanzt und lauter Fehler macht. Wirklich. Wir hatten Daimara und Joel. Die haben ein gutes Anfänger-Programm für uns gemacht. Kosten: ca 75 Euro für alles.
Sicherheit: Uns wurde nichts geklaut. Wir wurden auch nicht verfolgt mit der Absicht etwas zuklauen. Nachts sind wir durch schlecht beleuchtete Strassen auf denen jugendliche Einheimische waren (weg vom Tourizentrum). Da waren wir schon sehr aufmerksam, es gab keine Probleme.
Hotel Hicacos
„Ultra-All-In“.Das ist schon ziemlich perfektes Hotel für erholsame Tage. Vorteile: sehr große Anlage, weites Areal, auch bei Regen kann man umherlaufen. Viele Bars mit guter Qualität: mehr als 10 Bars, da ist für jeden was dabei. Oft mit guter dezenter Live-Musik. Keine auffälligen Besoffenen. Niveau ist gut. Etwas englisch sollte man können. Eine Dame an der Rezeption hat deutsch studiert. Gebäude max 3 Stockwerke. Viele Wasserkanäle zwischenden Gebäuden. Es gab keine Kakerlaken. Stechmücken gibt es, aber nicht zuviele. Zimmer recht groß mit Wohnbereich. TV mit nur einem deutschen Sender DW(manchmal ohne Ton). Bad mit getrennter Toilette. Klimaanlage ist schwach, schafft nicht weniger als 24 Grad, dafür sehr leise. Normale bis gute Schallisolierung. Strandabschnitt ist einer der schönsten. Ich bin in jeder Richtung ein paar km gelaufen, habe wenige vergleichbare gesehen und viele schlechtere (schmal, Schräglage, Sandstufen, Gras im Meer, felsiger Untergrund…). Kinder sind nicht erlaubt.
Sonnenschirme am Strand: Zustand von Liegen und Schirmen ist gut. Es sind nur zu wenige. Mehrals einmal hab ich enttäuschte Gesichter gesehen, die um 10 Uhr Probleme haben.Irgendwo in der Anlage kriegt man immer einen Schattenplatz. Da ist mancherEnttäuscht, wenn er Tausende Euro ausgibt und dann immer noch ein Problem hat,das er gar nicht wollte. Wir waren gegen 9 am Strand und hatten immer einen Platz in der ersten Reihe zum Meer.
Restaurants: Die Auswahl an Speisen ist für Kuba klasse, Fleisch, Fisch, Pizza, Pasta werdenfrisch zubereitet.
Nach dem Abendessen findet jeder seinen passenden Platz an der lauteren Bühne oder ineiner ruhigeren Bar mit dezenter Musik (offenes Gebäude oder zu und klimatisiert).
Kleidung: angeblich sind für Herren lange Hose und geschlossene Schuhe Pflicht. Das wird aber nur in 3 von 5 Restaurants beachtet. In das Standard- und Strandrestaurant kommt man auch lässig. Tipps für die Mädels: die Putzfrauen tragen ein blasses Mint.
All-In: Alkohol anjeder Ecke und auch an den Rundungen. Auch die Mini-Bar ist incl. Flasche Rumim Zimmer. Schnorcheln, Tauchen, Segeln… Handtücher, Regenschirm…alles drin. Wir haben genutzt: Schnorcheln, Tauchen mit Anfängerkurs, Katamaran. Hat allesprima geklappt und die Ausrüstung war völlig ok.
Auch am Strand wird man mit Getränken bedient bis an die Liege.
Negativ: Badearmaturen wie Duschkopf sind abgenutzt. Bett war etwas klapprig und quietschte. Es gibt wirklich wenig zum meckern. Trinkgeld wird fast überall dezent erwartet.
Taxi:
Von Varadero nach Havanna für ca 50 Euro im klimatisierten Hyundai (ca 140km). Bus hätte ca 15Euro gekostet, braucht länger, ist aber angeblich auch klimatisiert.
Taxi Flughafen Varadero nach Varadero West: 20 Euro hatten wir mit dem Vermieter ausgemacht. Der Vermieter hat dann das Taxi organisiert. Das war etwas teurer, dafür wurden wir am Ausgang mit unserem Namens-Schild direkt empfangen. Dann hat er uns den Wechselschalter gezeigt – nicht ganz uneigennützig aber auch für uns notwendig. Unseren Taxi-Fahrer haben wir dann immer wieder genutzt, er war super pünktlich und zuverlässig. Hab nur eine SMS mit Ort und Zeit (und meinem Preis) gesendetund er war da (+53 52813852).
Zigarren:
Wir haben ein paar als Mitbringsel im Hotel gekauft. Die sind garantiert Echt. Kosten ca 6 Eurofür eine Romeo&J No 1. Hätte am Flughafen nur ca 4 Euro gekostet. Angesprochen wurden wir täglich auf der Strasse mit „Coiba?“. In Havanna waren wir (Nichtraucher) im Hotel Conde Villanueva. Sehenswerte Zigarrenbar, wenig Betrieb. Wir waren zu viert in der Bar. Reinaldo dreht die Zigarren live. Tolle Atmosphäre. Wir haben eine gepafft und Rum getrunken. Eine handgedrehte kostet ca 7 Euro und ist ein schönes Andenken.
Rum:
Wird von Einheimischen viel getrunken. Die Flasche ab ca 3 Euro. Mein Tipp für die Mädels: probiert mal den „Legendario Elixir de Cuba“. Ihr werdet es mögen.