Neulich beim Scooter-Verleih in Varadero:
...Ich wollte dann für die 3 Tage einen 50 ccm Motorroller ausleihen. Am Hotel gab´s keinen aber ein paar Meter weiter. Kein Problem meinte der Chef der Ausleihstation und bot mir einen von mehreren dort stehenden Rollern an. Ich bat ihn, darauf zu achten, dass der Roller über Licht verfüge, da ich damit auch abends zwischen Cárdenas und Varadero unterwegs sei. Da wurde die Rollerauswahl bereits geringer. Es gab dann jedoch 2 Roller mit Beleuchtung. Angesichts der abgebrochenen Blinkerschalter fragte ich nach einem Roller mit Blinker. Ach, das sei ja nun wirklich schwierig. Ich zeigte mich verwundert, da ich schon zig Mal auf Cuba Roller ausgeliehen hatte, die immer in gutem Zustand und natürlich auch mit Licht und Blinkern ausgestattet waren. Ja meinte der Chef, das sei vielleicht vor 2 Jahren gewesen, nun seien die Roller jedoch auch schon alt und da seien die Blinker halt meistens defekt. „Was willst du machen, die verleihst den Roller morgens in gutem Zustand und bekommst sie abends defekt zurück. Da kannst du nichts machen.“ Er sagte mir dann jedoch, gegen 17.30 käme ein sehr guter Roller zurück, der technisch einwandfrei sei und den er dann für mich reserviere. Pünktlich um 17.30 Uhr war ich da und konnte mein Gefährt in Augenschein nehmen. Bis auf den nicht funktionieren Tacho war scheinbar alles ok. Es sei ein Liter Sprit im Tank, ich könne an der Tankstelle tanken für 1,30 CUC, oder bei ihm für 1,25 CUC noch zum alten Preis vor der letzten Benzinpreiserhöhung. Ich ließ also den Chef tanken. Er hatte da einen größeren Kanister und als Trichter zum Einfüllen eine abgeschnittene Ciego Montero Plastik-Mineralwasserflasche. Ich bezahlte und wir verabredeten uns zur Rückgabe für Mittwoch 8.00 Uhr morgens.
Schnell stellte ich fest, dass die Spiegel am Roller nicht viel mehr als Zierde waren, denn sie ließen sich nicht festsetzen, trotzdem fand ich rasch eine Sitzposition, die mir den Blick in die Spiegel mehr oder weniger ermöglichten. Blöder war´s dann bei der Rückfahrt gegen 21.30 Uhr bei Dunkelheit mit dem Scheinwerfer, der dann doch eher an frühere Carbitlampen erinnerte. Aber auch da fand ich schnell die Möglichkeit, mich an vernünftig beleuchtete Mopeds zuhängen und so der Gefahr von Schlaglöchern zu entgehen.
Bei der Rückgabe des Rollers gab ich ich dem Chef 5 CUC Trinkgeld und sagte zu ihm: Hier Chef, hast du den Roller zurück, war alles ok und der Tank ist voll. Wenn du das überschüssige Benzin gleich mit dem Schlauch in deinen Kanister absaugst, sei vorsichtig, dass es dir nicht versehentlich in die Luftröhre gerät.
Er lachte herzhaft, klopfte mir auf die Schulter und verstand, dass ich sein kleines Zusatzgeschäft des günstigen Bezinverkaufs verstanden hatte.
Salu2