Hallo zusammen:
In der Zeit von Mai 2005 bis September 2005 waren Stromausfälle außerhalb Varaderos von 4, 6, und auch 10 Stunden keine Seltenheit. Unser Haus steht in Cárdenas und an "Schlaftemperaturen" von bis zu 34 Grad konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Im Kühlschrank hatten wir nur noch sehr wenig Nahrungsmittel und oft sprang mitten in der Nacht die Alarmanlage mit ohrenbetäubendem Lärm an, weil nach Stunden auch der Akku leer war. Wenn der Strom dann wieder da war, wurde das natürlich von allen sofort ausgenutzt, um Geräte aufzuladen, Wasser mit den Elektropumpen in die Zisternen zu pumpen, zu waschen und nachts natürlich auch die Ventilatoren und Klimaanlagen einzuschalten. Das hatte zur Folge, dass im Nu wieder der Strom zusammenbrach. Es war echt ätzend im vergangenen Sommer. Derzeit haben sich die Stromausfälle landesweit sehr reduziert, zum einen wegen der niedrigen Temperaturen, die Klimaanlagen überflüssig machen, aber auch durch ein landesweites Programm, mit dem Energieeinsparungen erzielt werden. Dazu zählen u.a. der Austausch von normalen Glühbirnen gegen Stromsparbirnen, die Kontrolle und der Austausch defekter Dichtungen an Kühlschränken bis hin zum Austausch von alten stromfressenden Kühlschränken und Ventilatoren gegen neue Energiesparer.
Großen Anteil an der landesweiten Stromkrise 2005 hatte auch der Hurrikan Dennis, der am 08.07.2005 weite Teile Cubas heimsuchte und seine Spur der Zerstörung hinterließ. Etliche Provinzen waren für mehrere Tage fast vollkommen vom Strom abgeschnitten. Es wurden landesweit sehr viele große Stromaggregate beschafft, um die Situation mgl. schnell in den Griff zu bekommen.
Gerade wurden die Strompreise gestaffelt erhöht, wodurch Vielverbraucher nur richtig zur Kasse gebeten werden, während es bei geringem Stromkonsum kaum Änderungen gibt.
Derzeit sind die Stromausfälle für die cubanische Bevölkerung nur die Ausnahme, im vergangenen Sommer waren sie die Regel.
All dies galt und gilt natürlich nicht für Varadero. Kurz vor Varadero liegt der Ort Santa Marta und dort steht, von der Straße in Richtung Cárdenas gut einsehbar, das Turbinenkraftwerk, das den gesamten Strom für die Hotels in Varadero produziert. In den ganzen letzten Jahren stand das Kraftwerk von Sta. Marta nur an 3 Tagen still, und zwar vom 03. - 05.11.2001, nachdem Hurrikan Michelle mit Stärke 4 über Matanzas hinweggefegt war und auch Beschädigungen am Kraftwerk hinterlassen hatte. Aber auch davon haben die Urlauber nur relativ wenig mitbekommen, denn die großen Hotels sind mit Stromaggregaten ausgestattet. Das gilt natürlich auch für viele Hotels außerhalb der Haupttouristengebiete.
Das Jahr 2006 steht nach Castros Worten im Zeichen der "Energierevolution"
Salu2
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