Bei unserem nächsten Mallorca-Urlaub werden wir nicht mehr die Autovermietung RecordGo und den Vermittlungsdienst CarDelMar nutzen. Hier die Gründe:
RecordGo:
Auf den Autovermieter RecordGo wurden wir über CarDelMar aufmerksam. Die Miete für 9 Tage für einen Ford Fiesta kostete hier rund 200 Euro. Bis jetzt ein guter Preis. Offenbar sahen das auch viele andere Kunden so, denn bei Ankunft am Flughafen von Palma de Mallorca hatten sich bei RecordGo schon um 7.30 Uhr morgens lange Schlangen gebildet. Bei den anderen Autovermietungen war nichts los. Wir mussten rund 50 Minuten warten, bis wir dran waren. Die Wartezeit hätten wir nur durch ein Express-Ticket verkürzen können, das 30 Euro (!) gekostet hätte.
Als wir an der Reihe waren, belog uns die Angestellte und behauptete, die Haftpflichtversicherung wäre nicht ausreichend. Wir hatten eine Selbstbeteiligung von 950 Euro mit CarDelMar vereinbart. Die RecordGo-Dame behauptete aber, dass je nach Schadensart eine Selbstbeteiligung von bis zu 2.000 Euro fällig würde. Da der Voucher von CarDelMar unübersichtlich ist und ich zu dieser Zeit einen schwachen Moment hatte, ging ich der Dame auf den Leim und entschied mich für eine Zusatzversicherung: Kosten rund 150 Euro. Zusammen mit dem bereits gezahlten Mietpreis war der Mietwagen nun genauso teuer, als wenn wir gleich über einen seriösen Autovermieter gebucht hätten.
Der dritte Kritikpunkt an RecordGo betrifft die Tankpauschale. Wir haben den Mietwagen vollgetankt übernommen. Als Pfand wurden 53 Euro berechnet und von der Kreditkarte abgebucht. Sie sollten innerhalb von 24 Stunden erstattet werden, wenn man den Mietwagen vollgetankt zurückgibt. Leider hielt RecordGo dieses Versprechen nicht ein und erstatte die Pauschale erst, nachdem ich dort angerufen hatte. Auf der Website des Unternehmens stand natürlich nur eine kostenpflichtige 0180er-Nummer. Zum Glück war über Suchmaschine dann doch eine kostenlose 0800er-Nummer zu finden. Der Mitarbeiter von RecordGo sagte, es hätte einen „Systemfehler“ gegeben, daher hätte die Tankpauschale leider nicht ausgezahlt werden können. Das glaube ich nicht. Erst nach dem Anruf wurde die Tankpauschale innerhalb einer Woche erstattet. Eine seriöse Autovermietung kann sich solche Geschäftspraktiken nicht leisten.
CarDelMar:
Den Vermittlungsdienst CarDelMar hatten uns Freunde empfohlen. Die Website ist übersichtlich und die Preise scheinen auf den ersten Blick günstig zu sein. Man bucht den Mietwagen über CarDelMar, bezahlt ihn hier auch und bekommt zum Vorzeigen bei der Mietwagenfirma einen Voucher. Dieser ist teilweise sehr unübersichtlich. Unter Punkt B „Selbstbeteiligung“ stehen etwa so erhellende Sätze wie: „950 Euro: MBMR-EBMR-ECMR-MBAR-ECMR-EDMR, 1.200 Euro: CDMR-CLMR-JDMR-CDAR-SDMR-IDMR-PDMR-PDAR-CVMR, 1.900 Euro: FVMR-SVMR.“ Alles klar? Auf diese Passage bezog sich die RecordGo-Mitarbeiterin, als sie uns die Zusatzversicherung (sieh oben) andrehte. Erst weiter hinten im CarDelMar-Voucher steht der Hinweis, dass man vor Ort genau prüfen soll, ob man eine Zusatzversicherung der lokalen Autovermietung benötigt.
Nach dem Urlaub hatten wir uns dann wegen der nicht zurückgezahlten Tankpauschale von RecordGo zunächst an CarDelMar gewandt. Dort bat man uns, die Unterlagen zur Prüfung hochzuladen. Dann kam innerhalb kurzer Zeit die Antwort, dass wir doch eine "full to empty"-Tankregelung gehabt hätten und daher die Tankgebühr von RecordGo nicht erstattet werde. CarDelMar hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Unterlagen korrekt zu prüfen. Wir hatten nämlich eine „full to full“-Regelung und Anspruch auf Rückzahlung. Ich rief RecordGo daher selbst an und die Tankpauschale wurde auf Nachfrage erstattet.
Der Service von CarDelMar hat in der Nachbearbeitung unseres Falls fehlerhaft gearbeitet und uns letztendlich mit unserem Problem allein gelassen. Das brauche ich kein zweites Mal. Mit ein wenig Internetrecherche kann man selbst Angebote von Autovermietungen vergleichen. Wird man dann fündig und sollte es ein Problem mit dem Service geben, muss man hinterher nur mit einer Firma Kontakt aufnehmen. Ich bezweifele aber, dass es solche Probleme mit einer namhaften Autovermietung gegeben hätte.
