Tatsache ist, dass einige Teile (überwiegend die in zweiter Linie) der Playa de Palma/Arenal schon bessere Zeiten erlebt haben. Das hängt grossteils auch damit zusammen, dass die Zeiten der ’goldenen Eier’ seit Jahren vorbei sind.
Die Preise sind seit Jahren ’europäisch’ geworden (vieles ist sogar teurer als in Deutschland). Irgend ein Geschäft aufmachen und ’automatisch’ Geld verdienen läuft nicht mehr. Hunderte von Souvenirläden, alle mit quasi dem selben Angebot, laufen auch nicht mehr. Die all-inclusive Angebote der Hotels machen das überleben der Kneipen, Bars und Restaurants schwer.
Die Urlauber geben jedes Jahr weniger Geld aus. Der Umsatz ALLER die direkt oder indirekt mit Tourismus zu tun haben ist rückläufig. Firmen gehen bankrott, Geschäfte stehen leer, Nachmieter gibt es keine, Geld für Renovierungen ist nicht vorhanden. Das gesamte Zielgebiet ’verkommt’ langsam.
Arenal/Playa de Palma ist quasi das älteste und ausgereifste touristische Zielgebiet des ’modernen’ Massentourismus. Seit Jahrzehnten spricht man international von der ’Balearisierung’ wenn man über ein überreifes, herabgekommenes und überlaufenes touristisches Zielgebiet spricht. Nie wurde seitens aller betroffenen Behörden (Gemeinde, Land, Staat) auch nur ein Bruchteil des durch den Tourismus eingenommnenen Geldes (Steuern!!) in die Instandhaltung, Renovierung bzw. Verbesserung der Infrastruktur investiert. Die Privatunternehmer, die jahrzehntelang fleissig abgesahnt haben und dabei 'dick' geworden sind (und die diese Gewinne nicht unbedingt in ihr Produkt reinvestiert haben) beschweren sich jetzt über die 'schweren Zeiten' und verlangen Unterstützung. Und genau so sieht jetzt das Ergebnis aus.
Nach dem Motto: “Wir waren die ersten im Massentourismus, die ersten die diesen Tourismus kaputtgemacht haben, jetzt wollen wir die ersten sein die den Spiess herumdrehen und ein neues, modernes Touristikprodukt anbieten“, soll sich jetztalles ändern. Seit Jahren gibt es einen strategischen Plan (Plán Estratégico de la Playa de Palma) zur ’Rundumerneuerung’ des gesamten Zielgebiets und des touristischen Angebots und dessen Infrastruktur. Es wurde ein Konsortium gegründet, Vorschläge für Projekte ausgeschrieben. Hunderte von Millionen sollen zur Verfügung stehen, den Privatunternehmen sollen billige Kredite und Subventionen zugute kommen. Aber etwas wirklich konkretes liegt noch nicht vor. Erste Gerüchte von ’Finanzierungschwierigkeiten’ sind schon im Umlauf. Da viele verschiedene Behörden und Verbände beteiligt sind, will jeder ein Mitspracherecht (und viele Köche verderben bekannterweise den Brei).
Und mit der jetzigen Krise ............