Lesenswert:
Im grossen und ganzen gut geschrieben.
Tatsache ist (und das ist meine persönliche Meinung, nachdem ich seit 1962 hier wohne und hier aufgewachsen bin) das es LEIDER zu der beschriebenen 'Trennung' zwischen Mallorquinern und Deutschen gekommen ist. Ich finde das teilweise traurig.
In den 60-er Jahren waren eine knappe Million spanische Gastarbeiter in Deutschland. Die haben sich kaum in die deutschen Bevölkerung integriert. Der Unterschied zu den (meisten) Deutschen auf Mallorca (die sich auch nicht integrieren) besteht hauptsächlich darin, dass die spanischen Gastarbeiter das Geld von Deutschland 'herraustrugen', während die Deutschen das Geld nach Mallorca 'bringen'.
In meinen Augen ist die nicht bestehende Integration in einem Falle genauso 'schlimm' (bedauernswert) wie im anderen. Deutsche Handwerker und Zulieferer die den deutschen Eigentümern ihre Wohnungen/Appartements oder Fincas bauen/instandhalten/pflegen (und womöglich sprechen weder die einen noch die anderen spanisch, geschweigendenn katalanisch/mallorquinisch), na ja!
Hola Bernat,
im großen und ganzen gebe ich Dir zu Deinem Beitrag Recht, aber gerade der letzte Absatz könnte ja auch andere Gründe haben, oder?
Ich meine, ich habe es 15 Jahre lang miterlebt und ich kann guten Gewissens sagen, dass mein Bruder und seine Familie als Deutsche VOLL integriert waren (spanische Vermieter, spanische Nachbarn, spanische Freunde, die Kinder sind auf spanische Schulen gegangen, mein Bruder und seine Frau sprechen spanisch wie Muttersprachler, die Kinder sowieso und zusätzlich Mallorquin, der älteste auch Katalan, mein Bruder hatte u. a. spanische Angestellte, usw.). Trotzdem hat mein Bruder nach 3 Versuchen mit einem mallorquinischen Glaser seufzend den Telefonhörer in die Hand genommen und die Nummer eines deutschen gewählt, der zwar doppelt so teuer war, aber dafür endlich eine Scheibe passgenau innerhalb einer Stunde einsetzen konnte . Auch als der Umzug nach Deutschland anstand, kam der zuerst angefragte spanische Spediteur einfach nicht "aus'm Quark", so dass es dann doch der deutsche wurde. Und auch über einen deutschen Auto-Mechaniker (allerdings als Angestellter einer spanischen Werkstatt) war mein Bruder dann nach dem ich weiß nicht wievielten vergebenen Besuch bei einem Mallorquiner dankbar (wobei man fairerweise sagen muß, dass der Mallorquiner keine Rechnung geschrieben hatte, weil er das Problem einfach nicht beheben konnte).
Ich will damit nicht alle über einen Kamm scheren, aber es gibt doch auch genügend Spanier/Mallorquiner, die gerade deutsche Handwerker mitlerweile doch zu schätzen wissen, oder?
@Mienchen sagte:
Hola Bernat,
Ich will damit nicht alle über einen Kamm scheren, aber es gibt doch auch genügend Spanier/Mallorquiner, die gerade deutsche Handwerker mitlerweile doch zu schätzen wissen, oder?
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Auf spanisch würde man jetzt sagen: "cada uno cuenta la misa según le va" (grob übersetzt: "jeder berichtet über den Gottesdienst so wie er ihn erlebt").
Ich kann (auch berufluch bedingt) unzählbare Beispiele von gegenteiligen Situationen berichten, was jedoch den Ramen dieses Threads sprengen würde da OT. Oft hat man den Eindruck dass die hier ansässigen, deutschen Handwerker nur hier tätig wurden weil sie es in Deutschland nicht 'gerafft' haben auf einen grünen Zweig zu kommen. Keine Spanischkenntnisse, mangelhaftes Sachwissen, teilweise nicht angemeldet, keine Rechnung, erhöhte Preise.... aber pünktlich?
*lach* Zugegeben... auch Deine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Es stimmt schon, es gibt von beiden Seiten wohl immer genügend Beispiele - positiv wie auch negativ.
Viele Grüße
Britta, die nach einem jahr Abstinenz ordentlich auf die letzten 14 Tage bis zum Abflug nach Mallorca "hinhibbelt"
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!