“Verzehren Sie keinen Alkohol in der Öffentlichkeit”, “Begünstigen Sie oder fördern Sie die Prostitution nicht”, “Ziehen Sie sich in der Öffentlichkeit nicht nackt aus”, “Haben Sie keinen Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit”, “Missbrauchen Sie nicht die Nutzung der Balkone”, usw., usw. sind nur einige der Empfehlungen die in einer gerade von der Guardia Civil (spanische Polizeieinheit) veröffentlichten Broschüre zu lesen sind.
Der Oberst der Guardia Civil der Balearen (Jaume Barceló ) und die Vertreterin der spanischen Zentralregierung auf den Balearen (Teresa Palmer) haben diese Tage das “Handbuch des guten Touristen” vorgestellt. Diese Broschüre soll unter den Touristen verteilt werden und sie darauf hinweisen dass die Tatsache sich im Urlaub zu befinden rechtswidriges, antisoziales und obszönes Verhalten nicht rechtfertigt. “Wenn Sie Besucher unserer Inseln sind tun Sie bitte Ihr Bestes um die Tatsache einer guten Sicherheit in Ihrem Urlaubzielgebiet nicht zu wiederlegen”, kann man weiterhin lesen. Jaume Barceló und Teresa Palmer betonen, dass man beabsichtigt nicht nur den Touristen einen guten und erholsamen Urlaub und ein gutes Zusammenleben mit den Einheimischen zu gewährleisten, sondern auch ein gutes Image der Balearen als touristisches Zielgebiet.
In “10 goldenen Regeln”, einem Dekalog, weist man ausserdem auf verschiedene, rechtliche Situationen hin, wie zum Beispiel auf Betrug bei vermieten von Unterkünften, auf verkehrwidriges Verhalten, auf Sicherheitsmassnahmen bei Bergwanderungen oder auf Umweltschutzbestimmungen. “Wir wollen zu einem sicheren und qualitätsgerechten Tourismus beitragen”, ist zu hören. “Seien Sie trotz der Sicherheit vorsichtig um Kleindiebstähle zu vermeiden”. “Nehmen Sie keine Wertsachen mit und tragen Sie keinen Schmuck am Strand” sind weitere Empfehlungen.
Ein anderes Kapitel ist dem Alkoholgenuss und dessen Gefahren gewidmet. Man weist darauf hin dass Angebote von Billigalkohol, “Happy Hours” und “kostenlose Getränke” oftmals ein Zeichen von illegalem Alkoholverkauf sind. Man warnt vor dem sogenannten “Balkoning” (die ‘Sportart’ wie manche von einem Balkon zum anderen bzw. vom Balkon ins Swimmingpool springen, bei der jährlich einige Touristen ums Leben kommen). Man erinnert daran dass die Forderung oder Annahme sexueller Dienstleistungen in öffentlichen Zonen in denen Minderjährige verkehren können ein Verstoss sein kann.
Auf den ersten Blick scheint diese Innitiative ein possitiver Schritt zu sein. Was nur die Zukunft zeigen wird ist, ob man damit etwas erreicht. Ich persönlich habe da meine Zweifel. Wer verreist um am Ballermann (oder in Magaluf) “die Sau aus dem Sack zu lassen” wird sich wohl schwerlich durch diese Broschüre davon abhalten lassen. Und, “last but not least”, es sollen 2000 (ja, ZWEITAUSEND) dieser Broschüren verteilt werden!! Bei Ankünften – in der Hochsaison – von bis zu 150.000 Passagieren an einem einzigen Tag, sind 2000 Exemplare nicht einmal der bekannte Tropfen auf einem heissen Stein.