In dem inzwischen geschlossenen Thread über "Tourismusförderung im Winter" wurde unter anderem der Bau des neuen Einkaufzentrum PALMA SPRINGS (siehe Beitrag "Neue grosse Einkaufszentren in Palma" ) in dem Feuchtgebiet von "Ses Fontanelles" angesprochen ("Ses Fontanelles" liegt hinter/neben dem PALMA AQUARIUM zwischen Can Pastilla und der Autobahn nach Llucmajor in unmittelbarer Flughafennähe).
Das Projekt dieses Einkaufzentrums war von Anfang an umstritten. Die mallorquinische Umweltschutzorganisation GOB organiserte Protestaktionen und sprach/spricht von der systematischen Zerstörung einer der wenigen Feuchtgebiete der Insel. Die ursprünglich erteilten Genehmigungen wurden jahrelang auf Eis gelegt (inzischen sind die Bauarbeiten voll im Gang).
Ich glaube in diesem Zusammenhang sind einige Komentare dazu angebracht.
Die Öffentlichkeit erfährt über solche Projekte normalerweise nur das was man in den Medien lesen/hören kann. Die Behörden haben den Promotoren dieses Einkaufzentrum (€ 230.- Millionen Investitition, Erschaffung von ca. 2.300/3.500 direkte und bis zu 6.000 indirekte Arbeitsplätzen) erst nach jahrelangem hin und her die notwendigen Genehmigungen erteilt, und das mit strengen Auflagen.
In Spanien gibt es ein Sprichwort das lautete: "man erinnert sich nur an die Heilige Barbara (Heilige für Unwetter) wenn es blitzt und donnert", will heissen, niemand also auch keine Umweltschutzorganisation, hat sich in der Vergangenheit um dieses Feuchtgebiet gekümmert, gefordert dass es saubergehalten bzw. gereinigt und gepflegt wird, dass der Wasserzufluss gewährleistet ist, dass man Verschmutzung vermeidet, etc., etc. Erst nachdem die Pläne des Einkaufzentrum veröffentlicht wurden ging man auf die Barrikaden ... und das möglicherweise mehr aus politischen als aus Umweltschutzgründen. Die mallorquinsiche Umweltschutzorganisation GOB ist bekannt für diese Handlungsweise (ich habe in der Vergangenheit oftmals Umweltvergehen beim GOB angezeigt und gebeten öffentlich dagegen zu protestieren ..... aber nie wurde etwas unternommen weil es, laut Kriterium von GOB, wahrscheinlich politisch nicht rentabel war).
Dem Projekt von PALMA SPRINGS wurden strenge Auflagen vorgegeben. Das eigentliche Feuchtgebiet umfasst ca. 227.000 m2 die absolut geschützt bleiben. Nicht nur das, der Promotor hat angeboten zusätzliche 50.000 m2 ebenfalls zu schützen. Das eigentliche Einkaufzentrum wird lediglich maximal bis zu 10 Hektar vom Gesamtgrundstück nutzen. Der Promotor verpflichtet sich im eigentlichen Feuchtgebiet von ca. 22 Hektar einen der Öffentlichkeit zugängigen Naturschutzpark anzulegen neben dem zusätzlich ein botanischer Garten angelegt werden wird. Es soll einheimische, in mallorqinischen Feuchtgebieten urmals vorhandene Flora und Fauna angesiedelt werden um den ursprünglichen (seit vielen Jahren abhanden gekommenden) Charakter dieses Feuchtgebiets wieder herzustellen.... und, und, und ...
Innerhalb des Naturschutzparks wird man zwei Besucherpfade (einen von 1.500 Metern Länge, der zweite von 2.700 Metern) anlegen, genauso wie eine "Aussichtbrücke" von der aus man die Flora und Fauna betrachten und beobachten kann. Ein Interpretationszentrum über Flora und Fauna mallorquinischer Feuchtgebiete wird errichet. Aber all das ist den Umweltschützern wohl egal?
Kein Schwein hat sich beschwert während dieses Feuchtgebiet jahrzehntelang als Müllhalde genutzt wurde ... also warum dann jetzt wo man zum ersten Mal etwas konstruktives zur Wiederherstellung tun wird?