Seit einigen Wochen zieht eine aussergewöhnliche Hitzewelle über ganz Europa. In Spanien (und Mallorca) werden seit Mai alle Hitzerekorde gebrochen. Das Meer um die Inseln ist zwischen 2 und 4 Grad wärmer als es normalerweise in dieser Jahreszeit ist. Das ist vor allem den Windverhältnissen zuzuschreiben die seit Wochen heisse Luft aus Nordafrika nach Europa treibt.
Diese Windverhältnisse erzeugen eine Wasserströmug in der selben Richtung: von Nordafrika (Algerien) Richtung Norden, also in Richtung der Balearen (Entfernung etwa 250 Km). Laut der Zeitschrift SCIENCE ist Algerien das 13. Land der Welt das am meisten Plastik ins (Mittel-)Meer wirft. Algerische Umweltschützer veröffentlichen Jahr für Jahr Bilder von Stränden die zu Müllhalden geworden sind. In 2013 veröffentlichten Touristen Bilder von offiziellen Müllabfuhrwagen der seine Ladung direkt in eine Schlucht am Meer ablud. Algerier die es sich leisten können machen Badeurlaub in Tunesien weil ihre eigenen Strände nicht zu nutzen sind. Der Präsident der argelischen Vereinigung für Küstenschutz, Billel Bakiri, gibt offen zu dass "das Leben im Meer ausstirbt".
.... und dieser ganze Müll taucht jetzt - mit diesen Wetter- und Windverhältnissen, -stammt 80% des an den mallorquinsichen Küsten angeschwemmten Mülls aus Algerien, die restlichen 20% angeblich durch illegale Müllentsorgung der Schiffe und Yachten. Der Biologe des Inselrats von Ibiza, Jaume Estarellas, bestätigt dass es sich hierbei um ein "bedauerlicherweise bekanntes Phänomen das sich jedes Jahr wiederholt" handelt.
Vor ein paar Tagen sammelte ein Ehepaar aus Ibiza so viel Plastik und schiwmmenden Müll ein - überwiegend Verpackungen mit arabischem Aufdruck - dass sie in ihrem kleines Motorboot nur einen winzigen Bruchteil der "Plastiksuppe" zurück in den Hafen mitnehmen konnten.
"Plastiksuppe" im Meer um die Balearen (Quelle: EL MUNDO)
Die Umweltorganisation GOB hat die Umweltschutzbehórde der Balearenregierung aufgefordert schnellstens Reinigungsboote in die Naturschutzparks von Es Vedrá (Ibiza) und Cabrera (Mallorca) zu schicken um grössere Auswirkungen dieser "Plastik- und Müllinvasion" zu vermeiden.