Mallorquinische Weine haben in den letzten Jahren viele internationale Preise, Auszeichnungen und Anerkennungen gewonnen. Es gibt immer mehr Bodegas (Weingüter) und die Qualität der mallorquinschen Weine nimmt zu. Es gibt grössere und – die Mehrzahl – kleinere Weingüter, obwohl die mallorquinischen Bodegas, was die Grösse und die Produktion anbelangt, natürlich nicht mit den Bodegas aus Rioja, Ribera del Duero oder Katalonien (Cava) mithalten können.
Einige mallorquinische Weine haben eine geschützte Herkunftsbezeichnung (die Bezeichnungen “Denominación de Orígen BINISALEM MALLORCA” – Weine aus Binisalem und Umgebung - und “Denominación de Orígen PLA I LLEVANT” – Weine aus der Ebene und dem Osten der Insel), andere haben geschützte, geografische Bezeichnungen (wie VINO DE LA TERRA ILLES BALEARS, VINO DE LA TIERRA MALLORCA und VINO DE LA TERRA SERRA DE TRAMUNTANA – COSTA NORD, momentan leider keine Links verfügbar).
Hergestellt werden Weissweine, Rotweine, Rosés und Cava (Sekt). Die angepflanzten Traubensorten sind Chardonnay, Prensal, Macabeo, Malvasia, Moscatel de Alejandría, Moscatel de Grano Menudo, Parellada, Riesling und Sauvignon Blanc (alle weiss) und Callet, Manto Negro, Cabernet Sauvignon, Fogoneu, Merlot, Monastrell, Syrah,Tempranillo und Pinot Noir (rot).
Weinanbau auf Mallorca gibt es seit dem Jahr 123 A.D., dem Anfang der römischen Herrschaft der Insel die etwa 1000 Jahre andauerte. Ab der arabischen Eroberung im Jahr 903 und während der folgenden 300 Jahre wurde unter arabischer Herrschaft und trotz Verbots weiterhin Wein angebaut. Im Jahr 1229 eroberten die Truppen von König Jaime I die Insel zurück. Jaime I erteilte Genehmigungen offiziell Wein in Bunyola, Campos, Felanitx, Manacor, Porreres und Valldemossa anzubauten. Zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert war der Weinanbau einer der wichtigsten, wirtschaftlichen Einnahmequellen der Insel. Wein wurde exportiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zerstörten 2 Plagen einen Grossteil der Anbaufläche, die aber ca. 50 Jahre später – bedingt durch die Reblaus in vielen, französischen Anbaugebieten – schnell wieder angepflanzt wurde um die französische Nachfrage zu befriedigen. Es wurden Schiffahrtslinien gegründet um den Wein von den Häfen von Palma, Porto Colom und Alcudia nach Frankreich zu transportieren. In 1891 gelang die Reblaus nach Mallorca und fast alle mallorquinischen Anbaugebiete vielen ihr zum Opfer. Die Reben wurden durch Mandel- und Olivenbäume ersetzt.
Anfangs des 20. Jahrhunderts fing man wieder an, halbherzig, Wein anzubauen, der spanische Bürgerkrieg verhinderte einen massiveren Anbau. Mit dem Anfang des Touristikbooms in den 60er Jahren wanderten die Arbeitskräfte von der Landwirtschaft in die Touristikbranche ab. In jenen Jahren wurden auf der Insel hauptsächlich Weine vom Festland und einige, billige mallorquinische Tafelweine konsumiert. Erst in den 90er Jahren fingen einige Weinanbauer bzw. Bodegas wieder an die Weintradition der Insel zurückzuerobern. In 2007 wurden die Herkunfts- und Qualitätsbezeichnungen der mallorquinischen Weine gesetzlich geschützt.
In den letzten Jahren ist die internationale Nachfrage nach mallorquinischen Weinen ständig gewachsen und auch die Touristen sind auf den Geschmack gekommen. Die grösseren Weingüter bieten Weinproben an, Reiseveranstalter und Reisebüros organieren Ausflüg ezu den Bodegas. Weinliebhaber sollten die Gelegenheit nutzen, die mallorquinischen Weine zu probieren und vielleicht sogar auf den Geschmack der Inselweine zu kommen.
Hier die Links zu ein paar Websites die Besichtigungen bzw. Weinproben anbieten:
Vinos de Mallorca (leider nur auf spanisch, die Links derBodegas anklicken)