Danke, Mola, für den Hinweis! Oberstes Gebot für einen Schnorchler sollte die waagerechte Position im Wasser sein. Nur zum Raus- oder Reingehen senkrecht. So wird kein Sediment aufgewirbelt und schon gar nichts platt getreten.
Ich habe leider festgestellt, dass die Unsichersten die größten Flossen an den Füßen haben, zum Teil stecken diese sogar in Füßlingen und Geräteflossen. Größer geht es wirklich nicht mehr! Ich sah sogar Schnorchler mit Schwimmweste. Dazu kann ich dann wirklich nichts mehr sagen!
Nun, ich entdeckte, und das zum 2. Mal in 14 Schnorcheljahren, einen echten Steinfisch, und zwar letzten Juni im Gebiet der Sandlagunen links vom Utopia, nahe den Zodiacs.
Ich schnorchelte zuerst über ihn hinweg, hielt ihn für ein Stück Stein im Sand. Dann bemerkte ich einen für einen Felsen unüblichen Schwanz und verharrte auf der Stelle. Das Meer war ruhig und und konnte genauestens beobachten. Zu allererst die Augen, etwas fransig gezackt und rötlich. Dann das Maul, senkrecht stehend, grimmig. Der Schwanz lag gerade ausgestreckt, untypisch für Fische der Skorpionsfamilie. Er liegt vornehmlich seitlich zum Körper hin gebogen.
Ich konnte mein Glück kaum fassen! Er war sehr groß, ein beachtliches, wunderschönes Tier . Weit und breit nichts. Nur Sand. Mein Steinfisch mitten drin. Ganz behutsam stellte ich mich hinter ihm senkrecht auf und setzte meine Flossen ab, ohne Sand aufzuwirbeln. Ich kämpfte mit mir, aber das Spielkind siegte. Langsam erhob ich meine rechte Flosse und berührte ihn, strich vorsichtig von vorn nach hinten über seinen Rücken. Nichts passierte, nichts!
Ich wiederholte meine Untat und siehe, er bewegte sich auf seinen Bauchflossen, innen orangefarbig mit schwarzem Muster, ca. 30 cm nach vorn. Aber wie! Im Zeitlupentempo und so widerwillig, dass es mir sofort Leid tat, ihn gestört zu haben. OK, soviel zu meiner Sünde.
Zum Steinfisch: man findet ihn auf festem Untergrund, weil er schwer ist. Durch seine Tarnung braucht er keine Verstecke, im Gegenteil. Das Überraschungsmoment ist seine Taktik. Seine Flossenstacheln auf dem Rücken durchdringen jeden Badeschuh, das ist sicher! Er hat keine Angst und weicht nicht aus. Er ist sich seiner Wirkung durchaus bewusst, wie auch die Indischen Rotfeuerfische oder Strahlenfeuerfische, die ihre Flossenstrahlen ausbreiten und Beutetiere damit vor sich her und in die Enge treiben, um sie dann einzusaugen.