• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1138796811000

    Fluggäste haben bei Verspätung und Annullierung Anspruch auf Ersatz

    Mehrere Luftverkehrsverbände hatten gegen eine vor einem Jahr in Kraft getretene EU-Verordnung geklagt, die Flugpassagieren mehr Rechte einräumt. Der Europäische Gerichtshof hat nun die Klage abgewiesen. Die EU-Verornung hatte die Rechte von Fluggästen bei Annullierung von Flügen, großen Verspätungen und bei Nichtbeförderung deutlich verbessert. Fluggäste haben danach in solchen Fällen einen Anspruch auf Betreuung und auf Ausgleichszahlungen, s. unter:

    www.europa.eu.int/comm/transport/air/rights/index_en.htm.

    Dieser Schadensersatz kann insbesondere bei Billigfliegern höher sein als der Ticketpreis. Dies hielt vor allem der Europäische Verband der Billigflieger für unverhältnismäßig.

    Der Europäische Gerichtshof sieht in seinem Urteil keinen Verstoß gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, hält die Verordnung auch mit internationalen Luftverkehrsabkommen für vereinbar und bestätigt deren Gültigkeit (Az.: C 344/04).

    P.S. Zweifellos werden sich die Fluggesellschaften über die Erhöhung der Ticketpreise schadlos zu halten versuchen, sofern der Markt es zuläßt.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1138802699000

    zwei Kleinigkeiten:

    bei Verspätungen gibt es KEINE Ausgleichszahlungen (nur bei Absage oder Überbuchung).

    Es handelt sich bei den Ausgleichzahlungen NICHT um Schadenersatzzahlungen. Schadenersatzforderungen bleiben von dieser Verordnung unberührt.

    ... der Markt wird es zulassen:

    entweder Umwälzung der Kosten auf die Passagiere oder die Airline wird eingehen...

    Gruß

    Peter

  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
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    geschrieben 1138809059000

    ... und die 3. Möglichkeit ist noch, den Flugbetrieb so durchzuorganisieren, dass Verspätungen / Annulierungen oder Überbuchungen auf ein Minimum

    reduziert werden können. Flexible Einsatzplanung für die Maschinen zum Vorteil der Fluggäste.

    Genau dies ist der Effekt, der gewünscht wird - und nicht die Bearbeitung von Schadensersatzforderungen oder Ausgleichszahlungen. Ein gutes Airline-Management kann da mit Sicherheit sehr viel bewirken.

    PS:Ist natürlich schwierig für Fluggesellschaften, die mit wenigen

    Maschinen im Markt tätig sind. Von daher gehören die dann wohl

    zu denen, die letztendlich die Flüge(l) streichen müssen.

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1138810525000

    Geschätzter emdebo, Du liegst mal wieder völlig auf meiner Linie!

    Gruß salvamor

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1139235012000

    und die dritte Möglichkeit wird die wohl am unrealistischsten sein, zumindest außerhalb von Mitteleuropa...

    Gerade die Linien mit wenig Maschinen sind es, von Ausnahmen abgesehen, die ja das derzeitige Angebot an erreichbaren Zielen darstellen. Air Dolomiti verbindet München mit etlichen oberitalienischen Zielen beispielsweise - LH würde das zum selben Geld nicht schaffen können.

    Flexible Einsatzplanung... die 48-sitzige Maschine steht in Wien, wär aber jetzt in Salzburg - 300 km - notwendig: allein ein von zwei notwendigen Überstellungsflügen mit Landegebühren liegt bei € 3.000 bis € 4.000 aufgeteilt auf 35 - 40 Personen --> € 95.-- Mehrkosten pro Fluggast; dazu kommt das Ansuchen auf zusätzlichen Slot, die eventuell notwendige zusätzliche Kabinenmannschaft aufgrund von Einsatzzeiten - da hört sich das "flexibel" bei der derzeitigen "Preiswünschen" schnell auf!

    Wir nehmen zur Kenntnis, dass einer, der € 30.-- für den Flug bezahlt hat, vielleicht Anspruch auf € 250.-- Entschädigung hat.

    Wir nehmen zur Kenntnis, dass wirtschaftlichen Überlegungen für ein Wirtschaftsunternehmen mit "Zwangsstrafen" belegt wird, um dem Konsumenten keine unbilligen Nachteile zu bringen.

    Aber die Umkehrung zu meinen, bisher hätten nur Dilettanten bei Fluglinien die Planung gemacht, da macht man sich die Sache wohl doch zu einfach

    meint

    Peter

  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
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    geschrieben 1139239691000

    Geld und zwingende Notwendigkeiten sind die einzigen Mittel,

    über Fehler der Vergangenheit mal nachzudenken. Es gab

    - und gibt - nun mal Airlines, die ihre Gäste in der Pampa

    - pardon Mitteleuropa - stehenlassen und aufgrund dubioser

    und nicht nachvollziehbarer Begründungen Kosten bei

    diesen Passagieren verursacht haben, um die sich niemand

    gekümmert hat.

    Es ist vollkommen egal, ob diese Passagiere 30 oder 800 Euro

    für den Flug gezahlt haben, sie haben ein Ticket mit dem

    Anspruch auf Beförderung gekauft. Und auf diese

    Verantwortung kann man nun ganz konkret hinweisen.

    Dabei hat hier niemand irgendjemandem Dilettantismus

    unterstellt. Aber Entscheidungen wurden ohne diesen

    jetzt vorhandenen Druck in der Vergangenheit aus

    anderen Gesichtspunkten getroffen.

  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1139244576000

    Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck...

    man wird sehen...

    Gruß

    Peter

  • Chiara Saluta
    Dabei seit: 1117497600000
    Beiträge: 622
    gesperrt
    geschrieben 1139398242000

    Ich sehe schon, dass einige in der Runde ein Statement meinerseits schon reichlich vermisst haben..... ;)

    Beide Seiten haben Recht, als auch Unrecht, jeder Standpunkt fusst auf einer festen Überzeugung, hat jedoch bei Emdebo mehr einen 'auf Rechten' bestehenden Charakter( Kunde ), hingegen bei Peter auf Recht und Gesetz.

    Beides wird sich mit der Zeit aufeinander zubewegen müssen, damit beiden Seiten Kunde/Airline eine Win-Win Situation erreichen, ansonsten bleibt einer von beiden auf der Strecke.

    Wie sehe denn die Zukunft aus, wenn Emdebo recht hätte?

    Gäbe es dann noch 'Billig - Airtlines' ?

    Nein, zumindest wären Sie nicht mehr billig, da wie Peter schon recht hat, die Kosten auf alle Passagiere umgelegt werden, somit der durchschnittliche Ticketpreis sich erhöhen würde und der Preisvorteil zur Konkurrenz dahin wäre.

    Ebenso wenig kann man vom bisherigen Missmanagement der Yild Manager reden, da durch den Kostendruck der auf den Airlines ruht, bis dato schon eine Optimierung der Flüge stattgefunden hat.

    Aber Unwegsamkeiten, Flugverspätungen hervorgerufen durch Ausfall von Maschinen, Wetter usw. lassen sich nun einmal nicht voraussehen und sollten auch von der EU als solche bewertet werden und nicht nur aus Kundensicht.

    Fazit: eine Airline mit wenigen Flugzeugen, verbunden mit weniger Passagieren, bedeutet für diese Airlines ein erheblicher Kostenfaktor, der auf wenigen Schultern (Pax) getragen werden muss.

    Auf der anderen Seite, wird durch scharfe Auslegung der Rechtslage das Yild Management zu einer noch optimierteren Arbeitsweise 'ermutigt', was natürlich auch der Airline nutzt.

    Trotz allem glaube ich aber, dass dies ein Phyrrussieg für den Kunden darstellt, da er mit höheren Flugpreisen rechnen muss und nur die gut am Markt aufgestellten Airlines davon profitieren werden, und Dumping Preise dann in der heutigen Form nicht mehr realisierbar sind.

    i.d.S.

    Chiara

  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1139414317000

    ich bin begeistert, liebe Chiara, eine Mediatorin ist an dir verlorenen gegangen!

    Nein, nein @emdebo kennt sich auch sehr gut aus und es ist ja völlig legal, dass er die Konsumentenseite mehr vertreten möchte.

    Da ich ja mit keiner Fluggesellschaft, keinen Reiseveranstalter in irgendeiner Weise verbandelt bin (auch in Funktion meiner momentanen Arbeitsstätte bin ich da von keinem abhängig oder unterwürfig), versuche ich die Dinge eben von allen Seiten zu sehen oder zu beleuchten.

    Gruß

    Peter

  • Chiara Saluta
    Dabei seit: 1117497600000
    Beiträge: 622
    gesperrt
    geschrieben 1139415878000

    Danke für das Kompliment ;)

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