• michi137
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    geschrieben 1723119033412

    Meine Tochter flog kürzlich von Kanada nach D zurück.

    Das Ganze entwickelte sich zu einem mittleren Desaster.

    Ich versuche, es kurz zu fassen, aber die ganze Geschichte ist recht umfangreich.

     

    Gebuchter Rückflug:

    AC8408 (YQU-YYC), 09.07.24, 17:50 h., AC850 (YYC-LHR), 20 :10 h, LH907(LHR-FRA), 13:30

    Um 11.20 h  Meldung, dass der erste Flug gecancelled sei (technische Probleme), somit auch der Anschluss Flug nicht erreicht werden kann.

    Sie hatte mehrere Bandscheiben-OPs und restless legs, sie kann nur auf Sitzen mit mehr Platz fliegen.

    Am Flughafen in YQU fand man nach langer Suche keine preferred seats oder irgendwas mit mehr Platz verfügbar bei den kommenden Abflügen der nächste Tage.

    Sie buchte daher um auf einen Flug ab Edmonton über Montreal nach FRA.

    10.07.24,  AC336 (YEG-YUL) – AC844 (YUL – FRA), 17:xx h.

    Fahrstrecke von Grande Prairie nach Edmonton 450 km (900 für ihre Cousine, die sie fuhr). Spritkosten musste sie natürlich selbst tragen.

    Mitten in der Nacht Abreise nach Edmonton, unterwegs eine SMS, Zubringer verspätet, Anschluss in Montreal kann nicht erreicht werden.

    Nach langen Telefonaten Anschluss umgebucht auf  AC846 (YUL – FRA) am 10.07.24 spät abends.

    In Montreal am Gate Ankündigung von mindestens 2 Std. Verspätung, eine Std. später Flug storniert, kein Flug mehr nach FRA an diesem Tag.

    Umbuchung auf AC844 (YUL – FRA) am 11.07.24, 17:xx Uhr.

    Es war inzwischen kurz vor Mitternacht.

    Am Schalter von Air Canada wurde sie, wie viele andere, abgewimmelt, und aufgefordert, den Flughafen zu verlassen und sich eine Schlafgelegenheit zu suchen.

    Sie buchte dann auf eigene Kosten ein Zimmer, fuhr dort mit dem Taxi hin, am nächsten Tag mit Uber zurück, sämtliche Kosten für Hotel, Fahrten, Verpflegung, zahlte sie selbst.

    Saß dann am nächsten Tag 7 Std am Flughafen, weil der Flug erst gegen Abend ging.

    Bekam am Schalter nach mehrfachen eindringlichen Nachfragen dann immerhin einen Gutschein über 90 CAD (60€), die sie gar nicht mehr aufbrauchen konnte.

    Keinerlei Kompensation für die bisherigen Kosten oder auch nur eine Zusage dafür.

    Am 12.07. morgens  Landung in FRA nach 2 Tagen unterwegs.

    Dort war kein Koffer da, wurde in Montreal falsch gelabelt, dort hatten 3 Mitarbeiter immer wieder die gedruckten Labels gelöscht und ersetzt, sie bekam auf dem Handy 6 Bestätigungscodes, von denen keiner in FRA lesbar war.

    Airtag zeigte immer, dass der Koffer in FRA war, gefunden wurde er trotzdem wirklich tollem Einsatz des Personals erstmal nicht.

    Am nächsten Tag fuhr ich mit ihr nochmals zum FRA um nach dem Airtag zu suchen, fanden den Koffer dann tatsächlich allein bei der Gepäckermittlung herumstehend.

     

    Frage – was steht meiner Tochter zu?

    Es wurden ja 2 Flüge storniert – 2 x Kompensation gemäß Fluggastrechtverordnung?

    Sie hätte ja auch theoretisch beides getrennt voneinander gebucht haben können.

    Was ist mit den Kosten für Hotel, Taxi, Uber, Verpflegung (Belege sind alle da)? Erstattung der Fahrkosten für 900 km nach Edmonton?

    Sie musste 2 zusätzliche Urlaubstage nehmen.

    Sie hat den Fall auf der kanadischen Seite von AC gemeldet, aber noch keine Rückmeldung.

    Kann da auch nur einen Fall melden.

    Kann sie ansonsten irgendetwas geltend machen für die völlig inkorrekte Vorgehensweise, sie als junge Frau mitten in der Nacht in Montreal ohne Unterkunft vor die Tür zu setzen und die am Ende nicht zumutbare Reisezeit, die statt 12-15 Std. letztendlich mehr als 48 Std dauerte?

    Der Flug wurde aus Kanada von ihrer Cousine für sie gebucht – ich weiß nicht, ob das relevant ist.

    Rechtsschutzversicherung besteht leider nicht, bei positiver Prognose würden wir aber gg.falls einen Anwalt beauftragen.

  • vonschmeling
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    geschrieben 1723132776826 , zuletzt editiert von vonschmeling

    Jedenfalls kommt die Anwendung der EU Fluggastrechte VO 261/04 nicht in Betracht.

    Ich würde abwarten was AC verlautbaren lässt. Im Falle einer Ablehnung kannst du dich an die SÖP wenden, AC ist Mitglied der Trägerschaft.

    Mit einer pauschalen Kompensation wären alle zusätzlichen Kosten abgegolten. Alternativ könnte man den Ticketpreis und nachweisliche Aufwendungen beanspruchen.

    Nach der Annullierung des zweiten Fluges hätte Anspruch auf Versorgungsleistungen bestanden, das LFU hätte für eine Unterbringung deiner Tochter in einem Hotel sorgen müssen.

    Wer gebucht hat ist nicht erheblich, Ansprüche hat der betroffenen Pax.

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  • michi137
    Dabei seit: 1211155200000
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    geschrieben 1723185989558

    Auch nicht im Fall des letzten Legs, der in der EU landete?

    Laut Air Canada Hotline gibt es da wohl ähnliche Verordnungen wie hier, demzufolge es bei einer solchen Verspätung 1000 CAD bekäme.

    klick

    Es wäre also, falls es überhaupt eine Pauschale gäbe, Hotel, Taxi Essen und alles drum herum da drin verpackt?

    "Lustig" war ja, dass die Passagiere, die im Flug ab Montreal neben meiner Tochter saßen, von AC direkt ins Hilton gebracht wurden, mit Transfer Essen und allem.

    Die kamen wohl recht spät zum Schalter den vorherigen Pulk hatte man aber weggeschickt.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1723189828054

    Das Ziel EU spielt keine Rolle, die Anwendung beschränkt sich auf EU Starts + EU basierte LFU.

    Es ist mir bekannt, dass es eine vergleichbare VO auch in Kanada gibt. Daher ja mein Hinweis auf die Reaktion der AC zu warten. Im Falle einer Ablehnung ist die Anrufung der SÖP zu Schlichtung m.E. die erste Wahl - kostenlos und zumeist sehr wirksam.

    Das Hotel hätten sie geschuldet, diese Kosten wären demnach nicht mit der Pauschale zu verrechnen. Alles andere schon.

    Etwas kritisch sehe ich noch, dass ja eine schnellere Beförderung möglich gewesen wäre, nur eben nicht mit dem Komfort, den deine Tochter braucht - sofern ich das richtig verstanden habe? Genau das könnte AC euch unter die Nase reiben. Hier wird sich die Frage stellen, als wie schwerwiegend der Grad des Handicaps einzuordnen ist.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • michi137
    Dabei seit: 1211155200000
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    geschrieben 1723194299265

    Danke für die hilfreiche Einschätzung.

    Wir werden abwarten, ob innerhalb der genannten 30 Tage etwas kommt.

    Die Sache mit den preferred seats haben wir natürlich auch im Kopf - hier könnten die Probleme ärztlich belegt werden, vllt. könnte das bei Bedarf helfen.

    Allerdings hätte sie auch ohne den Sonderwunsch am gleichen Tag keinen Flug aus Grande Prairie bekommen, die Verspätung wäre also so oder so mehr als 6 Std gewesen.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1723209052015

    Alles klar, dann besteht dahingehend kein Risiko.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • michi137
    Dabei seit: 1211155200000
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    geschrieben 1723450178532

    Gestern kam eine Nachricht von Air Canada, man freue sich, ihr 61 CAD zu erstatten...

    Das kompensiert nicht mal die Fahrten von und zum Hotel.

    Wofür konkret das sein soll, ist nicht genannt.

    Man weiß gerade nicht, ob man lachen oder weinen soll.

    Ich warte auf Rückmeldung meines Anwalts, spezialisiert auf Fluggastrechte. Ich hoffe, er kann da helfen.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1723451598419

    Wie gesagt - die SÖP kann, soviel ist sicher!

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
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