Mit im Internet versteigerten Urlaubsgutscheinen hat eine Hotelchefin aus dem Bayerischen Wald möglicherweise Tausende Kunden um ihr Geld geprellt.
Nachdem die Frau spurlos verschwunden ist und ihr Hotel in Grafenau, das Parkhotel, geschlossen wurde, ermittelt die Kriminalpolizei wegen Betrugsverdachts. Derzeit werde versucht, den Umfang der Internetauktionen herauszufinden, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Passau. Die Stadt Grafenau rechnet damit, dass in den nächsten Monaten bis zu 2000 Gäste anreisen, um ihre Gutscheine einzulösen.
Nach Angaben der Polizei wurde die Hotelchefin vermisst gemeldet. Es sei noch völlig unklar, wo die Frau abgeblieben ist und ob sie mit dem im Internet verdienten Geld untergetaucht ist. Nach dem Verschwinden der Geschäftsfrau hatten ihre Mitarbeiter zunächst noch kurzzeitig einen Notbetrieb in dem Wellness-Hotel, das 43 Zimmer hat, organisiert. „Da die Geschäftsführerin über Nacht verschwunden ist, musste dann aber das Hotel geschlossen werden“, erklärte Willi Schindler, der geschäftsführende Beamte der Stadt. Weil die Frau die Bayerwald-Urlaube zu „Schnäppchenpreisen“ angeboten hatte, seien die Angebote rege genutzt worden.
Nachdem der Grafenauer Tourismusverwaltung keine detaillierten Angaben zu den Käufern der Gutscheine vorliegen, können die Kunden nicht vorab gewarnt werden. Die Stadt stellt sich darauf ein, dass zahlreiche Urlauber jetzt vor den verschlossenen Hoteltüren stehen und sich in der Touristinformation beschweren werden. Dort würden die Urlauber dann „die bittere Wahrheit“ erfahren, sagte Schindler. Die Stadt werde versuchen, den Gästen ein Alternativangebot zu machen, wenn sie bleiben wollen. Allerdings müssten die geprellten Hotelkunden dafür natürlich nochmals zahlen.
Quelle: www.focus.de