Hallo zusammen,
kennt von euch vielleicht jemand die "Big apple greeter"?
Kann mir jemand von eigenen Erfahrungen mit ihnen machen?
LG
Ria
Hallo Ria,
ich habe schon (sehr positive) Erfahrung mit den Greetern gemacht. Leider habe ich aber im Moment nicht so viel Zeit, da mein Bericht sicher sehr lang wird. Ich hoffe, dass ich es schaffe, ihn heute Abend hier zu posten.
Liebe Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
bin schon gespannt drauf....
LG
Ria
Hallo Ria, hier der versprochene Bericht:
Ja, ich kenne die Big Apple Greeter. Und ich bin begeistert von dieser Organisation
Aufmerksam geworden auf sie bin ich durch ein Forum, das sich nur mit NY beschäftigt (bei Interesse kann ich Dir gerne sagen, wie es heisst). Die BAG sind eine Organisation von freiwilligen New Yorkern, die in ihrer Freizeit Touristen durch "ihre“ Stadt führen. Als Dauer sind ungefähr 6 Stunden angesetzt, und man hat eine private Führung, d.h. außer dem Greeter und einem selbst (bzw. den Leuten, die man selbst halt noch dabei hat) sind keine Fremden dabei.
Wenn man einen New York Urlaub plant, füllt man am besten frühzeitig das Anmeldeformular auf deren Website aus, umso größer sind die Chancen, dass man auch einen Greeter bekommt. Die sind halt sehr gefragt In diesem Formular muss man angeben, wann man in New York ist, wann man am liebsten einen Greeter hätte (wenn man sagt, dass es egal ist, stehen die Chancen natürlich besser), durch welche Gegend der Greeter einen führen soll (wenn man hier sagt "Greeter's choice", also dass der Greeter das entscheiden darf, sind die Chancen wieder höher, einen zu bekommen, da natürlich nicht jeder Greeter Experte für jedes Gebiet in NY ist). Außerdem bekommt man so auch Stellen in NY gezeigt, die ein normaler Tourist nicht unbedingt sehen würde.
Achja, man muss natürlich auch noch angeben, welche Sprache der Greeter sprechen soll. Ich würde sagen, wenn man englisch kann und das dann auch angibt, stehen die Chancen noch mal wesentlich höher.
Der Service der Greeter ist kostenlos, sie dürfen sogar noch nicht mal ein Trinkgeld annehmen, und den meisten ist es auch unangenehm, zum Essen eingeladen zu werden. Aber über ein Mitbringsel aus Deutschland freuen sie sich bestimmt immer, das dürfen sie dann auch annehmen. Wenn man wieder daheim ist, kann man den Greetern (also nicht der Person, die einen geführt hat, sondern der Organisation) aber eine Spende zukommen lassen, man muss aber natürlich nicht.
So, nach dieser langen Einführung komme ich jetzt mal zu meinen persönlichen Erfahrungen:
Mein Freund und ich waren letztes Jahr im November für 9 Tage in NY. Ungefähr 6 Wochen vorher haben wir das Anmeldeformular auf der Website der BAG ausgefüllt. Eines Tages kam dann ein Anruf aus NY, dass wir einen Greeter bekommen würden, Genaueres stände in der Email, die dann gleich käme. Da war die Freude natürlich groß
In dieser Email stand dann der Name unserer Greeterin und ihre Telefonnummer. Wir sollten sie dann einen Tag vor unserem Termin mit ihr aus NY anrufen, damit sie auch sieht, dass wir wirklich da sind und nicht nur aus Quatsch das Formular ausgefüllt haben. Als wir noch daheim waren, habe ich nach ihrem Namen gegoogelt, weil der mir sehr Deutsch vorkam, und ich mal gucken wollte, ob ich schon etwas über sie herausfinde. Ich habe dann einen Artikel aus einer Mainzer Zeitung gefunden, in der stand, dass Nanni, unsere Greeterin, eine Jüdin sei, die im 2. Weltkrieg aus Mainz nach NY geflohen ist. Dort stand auch, dass sie 89 Jahre alt sei, was mich dann ja erst stutzig gemacht hat, sich aber später tatsächlich als wahr herausstellte.
In New York angekommen haben wir dann Nanni angerufen und uns schon mal nett mit ihr unterhalten. Sie sagte, dass wir uns am nächsten Tag im Foyer unseres Hotels treffen würden, dort würde sie uns zu unserer Tour abholen. Dann hat sie noch beschreiben, wie sie aussieht, damit wir sie auch erkennen. Wäre aber nicht nötig gewesen, da ich im Internet schon ein Bild von ihr gesehen hatte
Morgens um neun ging es dann los, und Nanni hat schon im Foyer auf uns gewartet. Sie war tatsächlich die 89-jährige alte Dame, die ich im Internet ausfindig gemacht hatte. Später habe ich ihr das auch erzählt, sie wusste sogar, was „googeln“ bedeutet, was mich wirklich gewundert hat, meine Oma wüsste das z.B. nie
Dann hat sie uns gefragt, ob wir gerne etwas Bestimmtes sehen würden. Wir verneinten dies und sagten, wir würden uns überraschen lassen, wo sie uns hin führt. Per Subway ging es dann ganz in den Norden von Manhattan, zuerst in den Fort Tryon Park. Dort war es so früh am Morgen noch wunderbar ruhig und man hatte eine sehr schöne Aussicht auf einen Teil von Manhattan, die Bronx und den Hudson River. Dabei erzählte Nanni uns, dass es in der Bronx gar nicht so schlimm sei, wie man immer hören würde, auch da gäbe es gute und schlechte Viertel wie überall, und sie würde selbst auch dort wohnen. Danach wollten wir eigentlich „The Cloisters“ besichtigen, ein Kloster, das nicht wirklich ein Kloster ist, sondern aus Steinen europäischer Klöster aufgebaut wurde, und in dem das Metropolitan Museum of Art eine Zweigstelle hat, in der mittelalterliche Kunst ausgestellt wird. Dort war allerdings leider geschlossen. Zwischendurch sind wir ständig mit riesigen Mengen an Informationen gefüttert worden, die allesamt sehr interessant waren.
Um diesen Bericht nicht zu lang werden zu lassen, fasse ich mich ab jetzt etwas kürzer und erzähle nur noch kurz, was wir sonst noch alles gesehen haben: Washington Heights, Morris Jumel Mansion, danach die älteste im original erhaltene Straße Manhattans mit sehr hübschen Häuschen, Harlem mit allen möglichen wichtigen Stationen (hier soll es ja angeblich auch nicht so sicher sein, wir haben uns aber nie unsicher gefühlt und fanden es nur ungewohnt, die einzigen „Weißen“ unter lauter dunkelhäutigen Menschen zu sein), Riverside Church, Columbia University, Cathedral of St. John the Divine und zum Schluß die Metropolitan Opera im Lincoln Center. Bestimmt habe ich auch noch einige Stationen unserer Tour vergessen... An der Oper haben wir uns dann verabschiedet, nach insgesamt sechs Stunden Fußmarsch. Zwischendurch haben wir immer wieder gefragt, ob wir nicht mal eine Pause machen sollen, da Nanni ja nicht mehr die jüngste ist. Sie hat aber immer nur gemeint „Also ICH kann noch“. Das fanden wir ziemlich lustig, sie war wirklich total fit
Zum Schluß haben wir ihr noch ein paar Mitbringsel überreicht, über die sie sich auch sehr gefreut hat. Es war wirklich ein sehr, sehr toller Tag. An Weihnachten haben wir Nanni eine Karte geschickt, sie hat uns sogar einen Brief zurück geschrieben. Wenn ich noch mal nach New York komme, würde ich mich gerne wieder mit ihr treffen...
Die BAG helfen auch bei elementaren Fragen wie z.B. „Wie finde ich mich in der Subway zurecht“ oder „Wie funktioniert das Busfahren in NY“. Nanni hatte für uns sogar eine Metrocard dabei, die glaube ich für den ganzen Tag gegolten hätte. Diese mussten wir aber nicht in Anspruch nehmen, da wir uns sowieso eine Wochenkarte gekauft haben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann die BAG nur empfehlen!!
Liebe Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
vielen, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, war wirklich sehr
interessant. Wir werden diese BAG auf jeden Fall buchen.
Muß mich nur noch mit den anderen Mitreisenden absprechen, was wir
überhaupt wollen. Meinst du ich kann auch direkt nach dieser Nanni
fragen? 2-3 Pers. von uns können nicht wirklich gut englisch, und es
wäre sicher von Vorteil, wenn die Führung auf deutsch wäre,
und nicht alles übersetzt werden muß.
Haben übrigen heute unsere Reise gebucht. Wir fliegen von 24.03.-
30.03.08. Freu mich schon riesig.....
LG
Ria
Hallo Ria,
ich schreibe Dir gerade mal eine PN...
LG,
Steffi
Hm, ich kann Dir irgendwie keine Nachricht schicken... Wollte Dir nämlich den vollen Namen von Nanni verraten, ich mag es nämlich nicht so gerne, so öffentlich ganze Namen zu schreiben
Ich würde sagen, probieren kannst Du es auf jeden Fall, dass Du sowas schreibst wie "wenn Person xy noch bei Ihnen beschäftigt ist, fänden wir es toll, wenn sie unser BAG sein könnte, sie ist uns nämlich empfohlen worden". Oder so ähnlich, natürlich auf englisch
In der "Visit Request Form", also dem Anmeldeformular, gibt es leider kein Feld für sonstige Bemerkungen, schreib das daher vielleicht einfach bei "What are your interests" rein.
Ich bin gerade etwas neidisch, ich will auch sooooo gerne wieder nach NY Wenn ich schon wüsste, wann ich mal wieder hinfliege, könnte ich mich wenigstens jetzt schon freuen....
Achja, wenn es so weit ist und Ihr tatsächlich Nanni "bekommt", dann sag doch noch mal Bescheid, würde mich interessieren. Und dann könntest Du ihr auch schöne Grüße ausrichten
LG,
Steffi
Hallo Ria,
Stufflin war ja soooo fleißig und hat dir sicherlich mit ihren ausführlichen Antworten weiter geholfen.
Wollte auch nur erwähnen, dass wir auch einen "greeter" hatten und die Führung wirklich super war. Ein tolles Erlebnis, so eine private Führung.
Wünsche dir einen richtig schönen Urlaub in NY,
Biggi
Hallo Ria,
ich fasse es nicht, wir haben Nanni (die Ähnlichkeit ist schon verblüffend) schon vor 15 jahren als Greeter kennen gelernt. Auch bei späteren Reisen nach NY waren wir mit den verschiedenen Greetern sehr zufrieden und die Herzlichkeit und Mühe die man sich gibt ist schon super.
Ich würde mir aber ein bestimmtes Ziel aussuchen, das man nicht mit dem Sightseeing-Bus erreicht oder das wenig im Reiseführer beschrieben wird, z.B. Harlem oder die Bronx. Dann bekommt man wirklich etwas zu sehen und zu hören, außerhalb des Reiseführers.
Gruß
Gertrud
HURRA...hab auch gerade per Mail die Zusage für die Greeters Tour bekommen.....fliegen ja schon kommenden Freitag, 25.4.08 nach NY und haben als Greeter Mrs. Monck bekommen.....
Freuen uns sehr darüber....
Bin nur grad am überlegen was man als kleines Geschenk mitnehmen könnte. Lebensmittel darf man ja nicht mitnehmen....mir wären jetzt grad als typisch österreichisches Geschenk Mozartkugeln eingefallen......aber das geht ja nicht....
Kennt von Euch jemand Mrs. Monck?
Lg. Anita
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!