Um eines vorwegzunehmen: der große Verlierer in dem ganzen Spiel heißt Lech. Das gute Gebiet von Lech wird geflutet von Skifahrern aus dem Bregenzer Wald (Warth u.a.), die auch in den Genuss des besseren und schneesichereren Arlberggebietes kommen wollen. Leider passen diese nicht zuden klassischen Lechskifahrern.
Man kann die „Eindringlinge“ an vielerlei Dingen festmachen: v.a. an der im Schnitt viel schlechteren Skifahrkunst und dem Vesperrucksack. Insbesondere das mangelnde Skifahrkönnen stößt dem klassischen Lechskifahrer auf. Die Pisten waren v.a. an Weihnachten und Fasching schon immer recht voll. Durch die vielen Skifahrunkundigen, die über den Bregenzer Wald kommen, ist es jedoch gefühlt nochvoller, es kommt zu mehr Unfällen, etc..
Dass der teuer bezahlende Lechurlauber darüber nicht wirklich begeistert ist, liegt auf der Hand: das geflügelte Wort der Lechurlauber lautet: wer Premium bezahlt, will Premium erleben. Dass Lech durch die Überfüllung auf den Pisten kein Premium mehr bieten kann, wird sich langfristig nachteilig auswirken. Es wird zwar argumentiert, dass es durch die Liftpasskontingente nicht mehr Skifahrer sind als früher vorhanden sind… aber dies stimmt nur bedingt, da sich die Flutung mit Skifahrern aus dem Bregenzer Wald ungleichmäßig verteilt. Den meisten von dort reicht es zeitlich nicht, den sogenannten Weißen Ring zu fahren, weshalb die Lifte auf der Lecher Seite, also dort wo der Zubringer von Warth nach Lech ankommt, deutlich überdurchschnittlich belastet sind. Ab und zu sieht es beim Zubringerlift Ausstieg so voll aus, als ob Hannibals Heer über die Alpen kommen würde. Betroffen sind vor allem Lifte, die in Lech klassischerweise für die fortgeschrittenen Anfänger genutzt werden – diese Nutzung geht eigentlich nicht mehr. Ich würde meine Kinder an diesen Hängen nie im Kurs fahren lassen. Hätte Österreich das amerikanische Haftungsrecht, würde es dies nicht geben. Eine Betreibergesellschaft, die so etwas zuläßt handelt grob fahrlässig und sollte mit Fug und Recht für die vielen Unfälle geradestehen, die dort passieren. Ich hoffe, dass irgendjemand diese Klage bei einem Unfall führen wird. Die ganz großen Verlierer in Lech sind also die fortgeschrittenen Anfänger.
Aber auch auf der Warther Seite gibt es Verlierer: nämlich die dort angesiedelten „besseren“ Hotels. In kleinen Schritten ist es diesen in der Vergangenheit gelungen preislich mit den Lecher Hotels aufzuschließen, obwohl die Warther bei weitem nicht das Niveau bieten. Dies wird jetzt natürlich deren Gäste auch bei jedem Lechbesuch bewußt. Die Konsequenzen sind klar…
Ähnliche Entwicklungen sind übrigens auch für den geplanten Zusammenschluss mit Zürs und St. Anton zu erwarten. Auch hier wird wiederum der große Verlierer Lech-Zürs heißen.
Manche Dinge sollte man einfach nicht ändern und nicht in die Hände von großmannsüchtigen Regionalpolitikern geben. Dass man dies in Lech –Zürs mitgemacht hat, wir in die großen Fehler in der Gemeindegeschichte eingehen.