Meine Frau und meine Tochter haben vor 3 bis 4 Wochen einen Rundtrip zu machen. Wie lange würdet ihr wo bleiben?
Welche Stadt würdet ihr zuerst besuchen? Es ist unser erstes Mal in Asien und China. Gibt es andere Städte die zu empfehlen sind?
Wir haben schon einige Reiseführer gelesen und sind uns immer noch unschlüßig.
Ich wäre um jede Tipps und Reisevorschläge dankbar. 
Puh, Hongkong und Singapur zu kombinieren macht m.E. keinen Sinn. Hatte ich auch mal vor, aber man unterschätzt von Deutschland aus die Distanzen. Und Du bekommst irgendwann Reizüberflutung.
Hongkong hat mir am besten gefallen, dafür brauchst Du mindestens eine Woche. Hongkong ist unglaublich vielseitig. Tradition, Moderne, Strände, Kneipenszene, die Stadt geht wirklich ab. Und du kannst nach Macao rüber und nach Shenzhen. Bei 3-4 Wochen würde ich über eine Kombi mit Vietnam und/oder Taiwan nachdenken. Wir waren im Herbst (Oktober) in Hongkong und hatten eine Woche angenehmes Frühlings-/Sommerwetter (nach deutschen Begriffen), man hat uns aber immer wieder versichert, dass das ziemlich selten ist.
Singapur wirkt dagegen ein wenig wie aus der Retorte, ist aber trotzdem spannend (Zoo, Sentosa, little India). Hier genügen drei-vier Tage. Vorsicht vorm Marina Bay Sands. Der Infinity Pool ist toll, Zimmer fand ich schlecht und überteuert, Atmosphäre: Purer Massentourismus. Singapur lässt sich gut mit Bintan kombinieren, dort gibt es schöne und exklusive, aber auch teure Ressorts. Ich war noch nicht auf Bali, daher steht es mir nicht zu, darüber zu lästern, höre darüber aber in Sachen Massen(Sauf-)tourismus nur Schlechtes, daher hat es mich dorthin nicht gezogen. Würde daher eher drüber nachdenken, Singapur mit Malaysia zu kombinieren.
Witzig für mich jetzt, das zu lesen: Das war genau unsere allererste Asienreise 1995, in der Reihenfolge Hongkong-Bali-Singapur. Im Nachhinein wäre es genau andersherum besser gewesen, wirkt Singapur doch in der Tat direkt nach Hongkong relativ retortenmässig.
Inzwischen waren wir mehrmals in Singapur, mein Mann nochmals in Hongkong. 2016 waren wir wieder in beiden Städten mit den Teens. Und was soll ich sagen...
Wir hätten im Nachhinein für Singapur mehr Tage einplanen sollen, drei waren fast zu knapp. In Hongkong hätten wir von vieren locker einen Tag abzwacken können. Dabei war diese Stadt bis dato immer mein Favorit! Und auch von Singapur kann man tolle Ausflüge machen, @Wülfi71.
Ich will damit nur sagen: Kann dir niemand sagen, was dir, @Antxonia, schlussendlich besser gefällt. Wenn es wirlich eine Stadt am Anfang und eine am Ende sein soll, dann auf jeden Fall erst nach Singapur! Finde ich sowieso sehr passend für einen Start nach SO-Asien. Und vielleicht auch das Klima in den jeweiligen Städten mit einbeziehen bei der Planung. Hongkong im Mai war recht kühl, im Februar genauso. Das ist in Singapur dann schon angenehmer!
Und falls es eine Rolle spielen sollte: Alle drei Kinder fanden Singapur interessanter. Ihr seid ja auch mit Tochter unterwegs
Tokio, Kyoto und Seoul sind zwar weiter nördlich, aber absolut sensationelle Städte. Besonders Seoul fand ich letztes Jahr absolut genial!
Ach wie schön dass wir alle unterschiedliche Vorlieben haben, denn sonst würden wir uns im Urlaub ja alle auf den Füssen stehen. ,-)
Ich würde auch mit S’pore anfangen. Ist so ziemlich der einfachste Einstieg für Asien wobei ich durchaus zugebe dass es einen etwas sterilen Eindruck vermitteln kann. Für mich aber immer noch eine der faszinierendsten Städte die ich kenne. Bin da aber etwas voreingenommen da ich dort, am Stück, die zweitlängste Zeit meines Lebens verbracht habe. Für einen Urlaub würde ich so ca. 5 Tage empfehlen und, bei vorhandenem Budget, zwei Nächte im MBS buchen. Ja, die Zimmer sind bestenfalls Durchschnitt, aber der Poolbereich ist einfach genial und den Preis, zumindest für uns, allemal wert.
Hong Kong ist deutlich mehr was man sich so als Asien vorstellt, hat seit der Rückgabe an China aber für mich nicht mehr denselben Flair. Ich kann nicht beschreiben was sich geändert hat, aber die Stadt erreicht mich einfach nicht mehr so wie zur Zeiten der Engländer. Inklusive Disneyland oder, was mir besser gefällt, Ocean Park und einen Abstecher nach Macau würde ich dafür auch ca. 5 bis 6 Tage einplanen.
Für Bali würde ich mindestens 2 Wochen reservieren, wobei man sich dort aber nicht nur auf die Hotelbunker in Nusa Dua oder den Partyort Kuta beschränken sollte. Das ist so ähnlich als wenn man Mallorca auf den Ballermann reduzieren würde. Man sollte die Insel, am besten mit eigenem Auto, erkunden und zum Abschluss eine Woche Badeurlaub dran hängen. Falls es die Zeit zulässt sollte man natürlich auch noch ein paar Tage auf einer der Nachbarinseln einplanen.
Japan ist sicher interessant, aber Tokio hat mich nicht vom Hocker gerissen. Kyoto blieb mir da schon eher in Erinnerung. Aber als ersten Urlaub in Asien würde ich nicht unbedingt Japan wählen.
Tja und mit Seoul konnte ich irgendwie nie etwas anfangen. Mag aber daran liegen dass ich es nicht so toll finde wenn du, selbst in einem leeren Aufzug, gegen eine Wand von Knoblauchduft läufst.
@inspired sagte:
Tokio, Kyoto und Seoul sind zwar weiter nördlich, aber absolut sensationelle Städte. Besonders Seoul fand ich letztes Jahr absolut genial!
Auch auf die Gefahr hin, dass das zu off topic wird: Was hat Seoul denn noch mehr zu bieten, wenn man Hongkong, Singapur, Tokio und Kyoto schon gesehen hat? Mir hat sich da bislang noch nicht der Mehrwert erschlossen, bin aber für Anregung dankbar.
Kyoto ist sicher eine der schönsten Städte der Welt, um an Tokio Gefallen zu finden, muss man m.E. schon sehr Japan-affin sein, architektonisch hat die Stadt nicht sonderlich viel zu bieten, ein Meer aus (verglichen mit Hongkong) mittelhohen, gesichtslosen Hochhäusern.
Ui, wird es jetzt zum Nord-Ost-Asien-Thread hier?
Tokio war meine erste Stadt in Japan. Ich mochte die unterschiedlichen Nachbarschaften, die teilweise fast dörfliche Atmosphäre in manchen Stadtteilen, das geschäftige Leben in bestimmten Zentren als Kontrast, die Ausflugsmöglichkeiten, die Gärten, das tolle Herbst- bzw. Spätsommerwetter, das ich hatte, die tollen Ausblicke von verschiedenen Aussichtsplattformen unter stahlblauem Himmel, dass alles deutlich ruhiger und leiser war als befürchtet.
Aber du hast Recht: Kyoto hat mich darüber hinaus absolut geflasht: Gion, die tollen Tempel, die ich besonders abends so gerne besuche, so unterschiedliche Stadtteile, so viele Ecken, die genau so aussehen, wie man sich Japan so vorstellt, echte Geishas, tolle Ausgehviertel, die kleineren verschwiegenen Orte voller Tempel im Umland...
Seoul hat wiederum ein ganz anderes Flair. Und ich war überrascht Flair dort zu finden: Seoul ist noch einmal eine Ecke jünger, moderner futuristischer als Tokio. Die Paläste waren wie Filmkulissen und ein toller Kontrast zu den hochmodernen Glitzerfassaden im Hintergrund, superspannende Architektur! Ich mochte es in die Stadtviertel hinter den breiten Straßen einzutauchen und kleine Nachbarschaften mit Kneipen der Locals und so vielen kleinen individuellen Lädchen mit allem möglichen Handwerk, manchmal auch nur mit Badarmaturen oder so. Toll fand ich, wie abends die Essensstände überall in der Stadt aus dem Boden schossen mit einem supervielfältigen und superappetitlichen Angebot, besser als alles, was man mir von Taiwan versprochen hatte. Ich fand die Tempelatmosphäre dort toll, habe supergerne an Rezitationen und anderen Ritualen teilgenommen. Ich fand das Univiertel toll, in dem die jungen Wilden ihr sängerisches und tänzerisches Können zum Ausdruck brachten. Ich fand es super zum N Tower hochzulaufen durch buntes Herbstlaub. Ich war überrascht von liebevoll gestalteten Details an Spazierwegen. Seoul hat quasi genau das geboten, was ich von Tokio erwartet habe.
@Wülfi71: Mit Bali ist es wohl ein bisschen wie mit Mallorca. Da gibt es wirklich Ecken mit "Massen(sauf)tourismus, aber der "Massensauftourismus" konzentriert sich auf bestimmte Orte. Es bleibt eine Insel, die mich von Beginn an für sich eingenommen hat mit Dschungel, Reisterrassen, wunderbaren Menschen in interessanter traditioneller Kleidung, tollem Essen, spannenden Tempeln, tollen Hotels mit Flair.
Malaysia fand ich deutlich weniger interessant dagegen. Das ist für meinen Geschmack zu sehr Schwellenland mit nüchternen Betonbauten und Fabriken, die einem mitten in der Natur ins Auge fallen, insgesamt interessant, aber meiner Meinung nach etwas seelenlos im Vergleich zu Bali.
P.S.: In Malaysia hatte ich auf Langkawi übrigens auch Erfahrungen mit Massentourismus, allerdings ohne "sauf": Dummerweise war ich in einem typischen Liegenreserviererhotel gelandet. Morgens um 8 Uhr keine Liege ohne Handtuch mehr, dennoch bis nachmittags um 5 immer maximal ein Drittel der Plätze besetzt. Ich also an den Strand, will mir eine dort stehende Liege ein wenig weg von den Bungalows dort ziehen und ein bisschen den Blick aufs Meer genießen. Auch diese waren reserviert, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen war: Da war irgendein Schwimmring mit einem Fahrradschloss als "Reviermarkierung" dran gekettet, seufz!
Absolute Zustimmung zu Bali! Wir lieben diese Insel immer noch.
Die Infos zu den japanischen Grosstädten habe ich mit Interesse gelesen. VIelen Dank dafür!
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!
