Hallo
Hier mein Tipp: Dominikanische Republik -- den ich schon mal in einen DR Thread gestellt habe und für interessierte Traveller immer noch nachahmenswert ist:
Vor Ort einen Pkw oder Roller für die gesamte Feriendauer mieten. Die Flexibilität im Vergleich mit dem öffentlichen Bussystem macht sich bezahlt. Obwohl auch Busreisen inmitten von fröhlichen Einheimischen ein einmaliges Erlebnis sind. Das Problem ist nur, man muss Zeit haben. Bei mehr als einer Woche kann man den Pkw-Preis massiv drücken. Unterkunft und Verpflegung unterwegs, von einfach bis luxuriös (auch Privat), ist kein Problem.
Ich empfehle weiter, den touristisch noch nicht erschlossenen Südwesten zu besuchen. Insbesondere die Gegend um den Lago Enriquillo hat es mir angetan. Ab dem Bootssteg von La Azufrada, zwischen La Descubierta und Postrer Rio gelegen, setzt man mit Fischerbooten (unbedingt Preis aushandeln!) zur Insel Cabritos über. Flora und Fauna, z.B. mit den Spitzkrokodilen und den Nashornleguanen sind einmalig. In den Dörfern rund um den See findet man überall einfache Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Bemerkenswert, die von den Einheimischen rege benutzten Naturpools, die auch in den kleinsten Orten nicht fehlen, sind eine herrliche Alternative zu den sterilen Poolanlagen in den Luxushotels an der Küste und laden immer wieder zu einem erfrischenden Bad ein.
Je nach politischer Lage bietet sich beim Grenzort Jimani die Gelegenheit, kurz, auch ohne Visum Haiti zu besuchen. Ein kleines Trinkgeld für die Grenzsoldaten macht es möglich.
Abenteuerlich sind auch die Küstenstrassen im Norden, Richtung Monte Cristi. Am Wochenende sind an den Playas Fiestas angesagt. Fisch, Rum und Merengue inmitten fröhlichen Einheimischen muss man erlebt haben. Bleibt man mal bei einer Flussüberquerung oder im Sand stecken, findet man immer wieder hilfsbereite und freundliche Einheimische, die einem aus der Patsche helfen.
Auch eine Fahrt mit der Fähre von Samana nach Sabana de la Mar habe ich noch in bester Erinnerung. Insbesondere bei Sturm und hohem Wellengang ist bei der Ausschiffung Abenteuer pur angesagt. (Für Nichtschwimmer nicht geeignet!)
Unvergesslich auch das Rumfest in Miches, einer Kleinstadt in der Provinz El Seibo, am Südzipfel der Samana-Bucht gelegen. Rumfirmen aus der Region bieten ihre Erzeugnisse, die man wie Mineralwasser konsumiert rund um die Uhr an. Lebensfreude pur. Tipp: Pkw stehen lassen!
Die quirlige Stadt San Pedro, in der Nähe von Juan Dolio ist ebenfalls einen Besuch wert. Ganz San Pedro trifft sich am Samstagabend am Malecon (Strandpromenade) bei Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden.
Der Besuch von Santo Domingo ist ein “Muss” und das nicht nur am Tag. Von Einheimischen erhält man immer wieder Tipps, wo gerade etwas läuft und die in keinem Reiseführer enthalten sind.
Die AI-Luxusanlagen im Osten um Punta Cana haben mir nicht zugesagt. Mit Land und Leuten haben diese Ghettos nichts, aber auch gar nichts gemeinsam! Aber auch Boca Chica, die Hochburg des Massentourismus haben meine Frau und ich fluchtartig verlassen, obwohl auch ich Verständnis aufbringe für Touristen, die sich schlicht und einfach vom Alltagsstress erholen wollen.
Individuelles Reisen ist zwangsläufig mit kleineren und grösseren Strapazen verbunden. Und ein gewisses, nicht immer kalkulierbares Risiko geht man immer ein. Aber das Risiko lohnt sich.
Im Südwesten und im Landesinneren sind Spanisch-Kenntnisse von Vorteil.
So oder so, ich wünsche euch einen erlebnisreichen Aufenthalt in einem Land, das einiges mehr zu bieten hat als Sonne, Meer und Traumstrände.
Pesche