Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ich ohne wenn und aber Venezuela für eine Mietwagenrundreise empfohlen. Leider ist zurzeit mit nicht ganz unwesentlichen Problemen an den Tankstellen zu rechnen. Also Hände weg von Venezuela. Deshalb hier mein Tipp:
Nebst Mexiko, Kuba und Kolumbien, empfehle ich euch, in der Dominikanischen Republik vor Ort einen Pkw (unbedingt 4-Rad) für die gesamte Feriendauer zu mieten. Bei mehr als einer Woche kann man den Pkw-Preis massiv drücken. Alles Verhandlungssache! Unterkunft und Verpflegung unterwegs, von einfach bis luxuriös (auch Privat), ist kein Problem.
Ich empfehle euch weiter, den touristisch noch nicht erschlossenen Südwesten zu bereisen. Insbesondere die Gegend um den Lago Enriquillo hat es mir angetan. Ab dem Bootssteg von La Azufrada, zwischen La Descubierta und Postrer Rio gelegen, setzt man mit Fischerbooten (unbedingt Preis aushandeln!) zur Insel Cabritos über. Flora und Fauna, z.B. mit den Spitzkrokodilen und den Nashornleguanen sind einmalig. In den Dörfern rund um den See findet man überall einfache Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Bemerkenswert, die von den Einheimischen rege benutzten Naturpools, die auch in den kleinsten Orten nicht fehlen, sind eine herrliche Alternative zu den sterilen Poolanlagen in den Luxushotels an der Küste und laden immer wieder zu einem erfrischenden Bad ein.
Je nach politischer Lage bietet sich beim Grenzort Jimani die Gelegenheit, kurz, auch ohne Visum Haiti zu besuchen. Ein kleines Trinkgeld für die Grenzsoldaten macht es möglich.
Abenteuerlich sind auch die Küstenstrassen im Norden zwischen Puerto Plata und Monte Cristi. Am Wochenende sind an den Playas Fiestas angesagt. Fisch, Rum und Merengue inmitten fröhlicher Einheimischer muss man erlebt haben.
Unvergesslich auch das Rumfest in Miches, einer Kleinstadt in der Provinz El Seibo, am Südzipfel der Samana-Bucht gelegen. Rumfirmen aus der Region bieten ihre Erzeugnisse, die man wie Mineralwasser konsumiert rund um die Uhr an. Lebensfreude pur. Tipp: Pkw stehen lassen!
Die quirlige Stadt San Pedro, in der Nähe von Juan Dolio ist ebenfalls einen Besuch wert. Ganz San Pedro trifft sich am Samstagabend am Malecon (Strandpromenade) bei Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden
Der Besuch von Santo Domingo ist ein “Muss” und das nicht nur am Tag. Von Einheimischen erhält man immer wieder Tipps, wo gerade etwas läuft und die in keinem Reiseführer enthalten sind.
Die AI-Luxusanlagen im Osten um Punta Cana sind nicht so mein Ding. Mit Land und Leuten haben diese Ghettos nichts, aber auch gar nichts gemeinsam! Aber auch Boca Chica, die Hochburg des Massentourismus haben meine Frau und ich fluchtartig verlassen, obwohl auch ich Verständnis aufbringe für Touristen, die sich schlicht und einfach vom Alltagsstress erholen wollen.
Im Südwesten und im Landesinneren sind Spanisch-Kenntnisse von Vorteil.
Wenn ihr meinen Tipp befolgt, wünsche euch einen erlebnisreichen Aufenthalt in einem Land, das einiges mehr zu bieten hat als Sonne, Meer und Traumstrände.
Gruss Pesche