Hallo Martin,
wie schon gesagt, Barbados ist eine sehr harte Nuss.
Ich lebe jetzt in Grenada, da ich aus Barbados genau aus dem Grund deportiert wurde, den ich im ersten Posting genannt habe. Bajans sind Auslaendern gegenueber, die "ihnen den Job wegnehmen", nicht sehr freundlich, das muss ich hier jetzt mal ganz konkret sagen.
Du kannst Dir so eine Arbeitserlaubnis nicht so einfach selber beantragen, das muss die Firma machen, die dich anstellen will. Glaub mir, ich wuerde das nicht so vehement sagen wenns nicht wirklich krass waere. Wenn man das ganze nicht schonmal selber durchgemacht hat, kann man sich das nicht vorstellen, was da ablaeuft.
Auch wenn du eine Firma findest, die dir so ein Work Permit beantragt, dann kann das schonmal monatelang dauern, bis man was hoert, und du kannst nicht so einfach einen Brief beilegen mit einer Begruendung, warum du besser bist als ein Einheimischer. Das juckt die Bajan Immigration ganz und gar nicht, und wenn du einmal auf der IMmigration dort warst, wirst du wissen was ich gemeint habe. Die behandeln dich dort wie den letzten Dreck, egal ob Schwarz oder Weiss (wobei sie weisse Auslaender noch weniger moegen, es sei denn man ist Tourist und gibt einen Haufen Geld dort aus), als "Immigrant" bist Du fuer die nichts wert.
Ich habe das wie gesagt am eigenen Leib spueren duerfen, und glaub mir, die Erfahrung, wie ein Krimineller behandelt zu werden, werde ich nie im Leben mehr vergessen.
Wenn HotFM Auslandspraktikanten so direkt anwirbt, dann haben die evtl. eine Sondervereinbarung mit der Regierung, kann natuerlich sein, das weiss ich nicht. Falls das so ist, dann kannst du es ja mal versuchen, mehr als nein sagen koennen die ja nicht. Und falls die wirklich Interesse haben, dann werden die schon tun was noetig ist. Wie gesagt, du selber kannst eh nix machen, das muss der Arbeitgeber fuer dich erledigen.
Grenada: Hier gibts schon Radiostationen, aber halt bei weitem nix wie in Barbados, dafuer sind wir zu klein. Du brauchst hier auch ein Work Permit, das kostet momentan EC$ 3.000,- (EUR 857,- mag nicht viel sein fuer dich, aber fuer hier schon) pro Jahr fuer EU-Buerger, und in der derzeitigen Wirtschaftssituation wird das von den kleinen Radios hier eher niemand bezahlen wollen. Falls Du das selber uebernehmen moechtest, gibts vielleicht die Chance. Versuchs halt mal, zB. bei Citysound FM, Klassic Grenada oder VOG (Voice of Grenada). Ich kann nur eines sagen, Grenadians sind um Welten freundlicher und Auslaendern gegenueber sehr aufgeschlossen, den Rassismus den es in Barbados so stark gibt, wirst du hier nicht finden.
Wohnung:
In Barbados musst du fuer ein 1-bedroom Apartment pro Monat ca. BD$ 800,- (ca. EUR 300,-) kalkulieren, je nach Anspruch geht auch weniger, oder mehr. Dazu kommt noch Wasser (ca. BD$ 30,-/ Monat), Strom (ca. BD$ 120,-) und halt was du sonst noch so brauchst. Lebensmittel sind definitiv teurer als in Deutschland, Essen gehen auch, ausser du kannst dich mit einheimischen Gerichten aus den Imbissbuden begnuegen (sehr leckeres Essen, und guenstig).
Fuer Grenada gilt aehnliches, ausser dass hier leider die Wohnungsmieten sehr hoch sind (eher ueber Barbados-Niveau), da wir hier eine internationale Medizin-Uni haben, und die US/Kanada Studenten das gesamte Preisniveau extrem in die Hoehe treiben Strom ist hier auch teurer als in Barbados, Wasser guenstiger, Einkaufen auch guenstiger, aber nicht mehr viel, seit wir auch 15% VAT haben (statt 5%).
Billigparadiese sind beides nicht, da hast du es in Deutschland schon ganz gut
Falls du noch Fragen hast, gerne, und sorry, falls ich dir Deinen Barbados-Traum etwas vermiest habe, aber glaub mir, das ist keine Schwarzmalerei sondern wirklich so schlimm. Ich kenne einige Deutsche, die auch rausgeschmissen wurden, teilweise, nachdem sie schon jahrelang dort gelebt haben und sogar Kinder mit Einheimischen haben, etc. Barbados ist einzigartig, was das angeht, und innerhalb der Karibik mag komischerweise (oder verstaendlicherweise) keiner die Bajans so recht, eben aus dem Grund den ich genannt hab. Egal ob Jamaikaner, Grenadian, Dominican, Antiguan etc. - bei Reisen nach Barbados haben alle Schiss, von der Immigration in die Mangel genommen zu werden, und ich spreche hier nicht von Drogendealern, sondern von Businessleuten. Nur so als Beispiel
Sonnige Gruesse von der Insel,
Belinda