Hallo Inga,
ich war im letzten Herbst individuell im Iran unterwegs und habe neben Teheran auch Isfahan und Qom besucht. Eigentlich wurde von politischer Seite kurz vorher eine Lockerung der Kleidervorschriften beschlossen, durchgesetzt oder gesehen hat man davon aber nichts. Ich war über eine Woche in Teheran unterwegs und selbst im modernen Norden der Stadt habe ich nicht eine einzige Frau ohne Kopfbedeckung getroffen. Ich hatte einige längere Oberteile dabei, mit Kragen und langen Ärmeln. Die kann man auch bis zum Ellenbogen aufkrempeln aber kurzärmelige Shirts und Blusen oder knöchelfreie Hosen sind absolut tabu. Hosen dürfen eng sein- kein Problem, sollten aber eben keine Haut zeigen. Achte darauf keine großen Ausschnitte zu tragen und knalleng sollten Oberteile auch nicht sein. Im November wirst Du eh schon einen Mantel brauchen, vielleicht ein hübscher, mit Gürtel zu regulierender Trenchcoat. Den hatte ich mir auch extra gekauft, aber im September war mit über 30° noch nicht an eine Jacke zu denken. Daher habe ich ihn weggelassen und keiner hat sich daran gestoßen. Dominierende Farbe im Stadtbild ist immer noch schwarz und da ich das wusste, habe ich mir fast nur bunte Sachen gekauft. Ich habe damit durchweg positive Erfahrungen gemacht. Selbst in der erzkonservativen Mullah-Hochburg Qom bin ich mit soviel Farbe überall auf ganz viel Neugier und offenes Interesse gestoßen. Wenn man Begegnungen und Gespräche mit Menschen mag, kann ich das nur empfehlen
Damit das Kopftuch nicht rutscht, kauf Dir große Haarklammern aus Plastik mit so Stoffschleifen. Es hat damit einen besseren Halt und der Hinterkopf wird schön betont. Du wirst sehen, das kann sogar richtig schick aussehen.
Ich wünsche Dir viel Spaß in diesem tollen Land!
Effi