Mit dem Enkel durch den Norden Namibias
Eigentlich sollte der Name des Berichtes lauten: „Mit Owambotours und meinem Enkel durch den Norden Namibias“. Doch nach meinen Erlebnissen mit diesem Reiseveranstalter habe ich das Wort Owambotours gestrichen.
Über einen Fernsehfilm „Mit SAT 1 auf Tour“ wurde ich auf den Reiseveranstalter „Owambotours“ aufmerksam. Dieser führt u.a. organisierte Touren in die Region „Owambo“ durch. Doch gute Werbung hält leider nicht immer was sie verspricht (siehe später). Da ich bisher noch nicht über den Etosha Nationalpark nach Norden hinausgekommen war, sollte diesmal der mittlere Norden mein vorrangiges Reiseziel werden. Die von Owambotours angebotene Reise „Owambo – eine Reise in den unbekannten warmen Norden“ schien für mich wie geschaffen. Als mein achtjähriger Enkel davon hörte, war er nicht mehr davon abzubringen mich zu begleiten. Also kam ich nicht umhin für uns zwei zu buchen. Als Reisetermin wählte ich die Zeit der Frühjahrs-Schulferien. Da die 14 Tage zu knapp waren, konnte meine Tochter mit der Schulleiterin eine Woche Sonderurlaub, als einmalige Ausnahme, aushandeln.
Erst einmal ging es am 8.März 2003 mit der Swissair über Zürich nach Johannesburg, wo wir für 1 Woche meinen Schwager besuchten. Dort erreichte mich noch eine E-Mail von Owambo Tours, durch die ich erfuhr, dass von den ursprünglich sechs Teilnehmern der Namibia-Reise vier wegen der Irakkrise zurückgetreten waren. Owambotours versprach aber, für meinen Enkel und für mich die Reise trotzdem durchzuführen, sogar in einem komfortablen allradtauglichen Chevrolet. Am 12. März, also 3 Tage vor unserer Reise nach Windhoek, für die Hin- und Rückflug schon lange gebucht waren, erfuhr ich erstmalig, dass der Reisebeginn vom 15. auf den 16. März verschoben war.
Sonnabend, 15.März 2003, Anreise und 1. Tag in Windhoek
Nach Ankunft in Windhoek sollten wir von einem Deutsch sprechenden Reiseleiter am Flughafen in Empfang genommen werden. Doch nachdem wir darauf über eine Stunde vergeblich gewartet hatten, versuchte ich sowohl über das Festnetz, als auch über das Handy (in Namibia Cellphon genannt), den Reiseleiter zu erreichen. Leider vergeblich! Nicht nur, dass die Reise von Owambotours einfach um einen Tag verschoben wurde, jetzt auch das noch! Nach einer weiteren Stunde rief ich dann den Managing Director, Herrn Ulf G. Stuberger, der zur Zeit in Deutschland weilte, an. Auch er hatte seit über einen Tag keinen Telefonkontakt zu seinem Mitarbeiter gehabt. Deshalb beschlossen wir, uns erst einmal ein Hotel zu nehmen. Wir wählten das etwas außerhalb des Zentrums ruhig gelegene Hotel Safari ( www.safarihotel.com.na
Sonntag, 16.März 2003 - 2. Tag, In Windhoek
Als nach dem Frühstück immer noch keine Nachricht für uns eingetroffen war, beschlossen wir, uns erst einmal Windhoek anzusehen. Am Nachmittag zurück im Hotel erhielten wir die erlösende Nachricht: Abholung zur Tour am Montag um 11 Uhr. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir am Pool. Immer wieder versuchten wir den örtlichen Reiseleiter per Festnetz und über Cellphon zu erreichen, leider vergeblich!
Montag, 17.März 2003 - 3. Tag, In Windhoek und Fahrt nach Outjo
Gegen 10 Uhr gelang es mir dann endlich, den Reiseleiter zu erreichen. Doch mit der nächsten Enttäuschung: Der Wagen war noch nicht repariert und die Reparatur sollte noch einige Stunden dauern. Da ich solchen Aussagen wenig Glauben schenken kann, nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zur Autowerkstatt. Dort erfuhren wir, dass die Probleme mit dem Getriebe so gravierend waren, dass die Reparatur noch einige Tage in Anspruch nehmen und der Wagen kaum vor Mittwoch/Donnerstag fertig sein würde.
Danach suchten wir den Reiseleiter zu Hause auf und stellten dabei fest, dass er die uns angegebene Telefonnummer auf einen Anrufbeantworter geschaltet hatte, hingegen eine zweite Nummer privat immer beantwortete.
Da die Ferientage meines Enkels begrenzt und die Rückflüge gebucht waren, konnten wir nicht auf die Reparatur des Autos warten. Deshalb rief ich nochmals Herrn Stuberger in Deutschland an und teilte ihm mit, dass ich mir gemäß seinem Vorschlag per Fax, ein Auto zu mieten, die Reise der geplanten Tour dann selbst durchführen werde, zumal die Unterkünfte alle vorgebucht sein sollten. Wir einigten uns darauf, dass die Erstattung eines angemessenen Teilbetrages des Reisepreises für die Veränderung nach unserer Rückkehr in Deutschland erfolgen sollte. Vom Reiseleiter erhielt ich eine Kopie der Vorbuchungen, die z.T. aber wieder storniert waren und von einigen Hotels/Lodges im Verlauf der Reise nicht anerkannt wurden!
Da wir ja nun um zwei Tage verspätet los kamen, wollte ich per Telefon die erste Buchung im Etosha –Nationalpark verschieben und musste dabei feststellen, dass Owambotours die Reservierungen schon vor Tagen storniert hatte. Sie hätten ja sonst bezahlt werden müssen. Dieser Umstand, die willkürliche Reiseverschiebung um einen Tag, die Probleme mit der Abholung und mit dem Auto verstärkten bei mir mehr und mehr den Verdacht, dass Owambotours gar nicht daran interessiert war, die Reise durchzuführen.
Nach einem schnellen Lunch im Hotel und Packen der Koffer fuhren wir zur Autovermietung „Bush Veld Car Hire“ ( www.natron.net/bush-veld/set-d.html ).Diese kann man uneingeschränkt empfehlen. Da wir am Kunene River mit unwegsamem Gelände rechnen mussten und im Etosha Nationalpark das Gras um diese Zeit schon sehr hoch ist, wählten wir als Fahrzeug einen Toyota Raider (4 x 4). Dieser ist sehr geländegängig, und da man in ihm recht hoch sitzt, hat man einen guten Überblick.
Dienstag, 18. März – 4. Tag bis Freitag den. 28.März.2003 – 14. Tag
Obwohl uns die detaillierte Beschreibung der Reise erst am vierten Tag unserer Fahrt in der Oshakati-Lodge erreichte, hatte ich mit meinem Enkel dann doch noch eine fantastische Reise. Vielleicht war sie sogar besser, als eine von Owambotours geführte.
Stationen unserer Reise waren: Outjo, Etosha-Nationalpark, Ruacana-Wasserfälle, Kunene River-Lodge, Opuwo mit Besuch einer Himba-Gemeinschaft, Otjitotongwe Lodge-Cheetah-Farm, Versteinerter Wald, Welwitschia, Twyfelfontein mit Felsgravuren, Orgelpfeifen und verbrannter Berg, Kreuzkap mit Robbenkolonie, Swakopmund, Sossusvlei mit Dünenlandschaften, zurück nach Windhoek.
Dort gaben wir noch den Mietwagen ab, der uns auf unserer insgesamt 3.543 km langen Reise nie Probleme gemacht hatte. Auch der Benzinverbrauch lag mit 13,46 l/100 km für ein solches Fahrzeug und den häufig nicht asphaltierten Straßen recht günstig. Ein Fahrer vom Bush Veld Car Hire brachte uns noch zum Flughafen, von dem aus um 18:45 Uhr unsere Maschine nach Johannesburg startete.
Wir lernten auf unserer Reise wieder ein wenig mehr von den Wundern und der Natur Namibias mit seinen Menschen kennen. Bei jedem neuen Erlebnis war Leif’s Standardsatz: „Opa, da fahren wir doch bestimmt nächstes Jahr wieder hin!“ Leider lässt sich das in 2004 nicht einrichten. Aber für die Schulferien im Herbst 2005 ist eine weitere Reise nach Namibia fest eingeplant.
Doch dann nicht wieder mit Owambotours! Nach meiner Rückkehr schilderte ich am 23.04.2003 per Fax Owambotours noch einmal genau, wie sich alles zugetragen hatte und bat um die zugesicherte Entschädigung. Mit fadenscheinigen Ausreden dauerte es dann noch bis zum 28.08.2003 als Owambotours mir mitteilte, dass nach Auffassung des Reiseunternehmens kein Anspruch auf Erstattung besteht.
Nach diversem weiteren Schriftwechsel wollte mir der Managing Director, Herr Ulf G. Stuberger, dann doch noch 1000,-- € gutschreiben, wenn ich mit zwei Personen an einer bestimmten Reise teilnehme. Da mir dieser Betrag zu gering erschien, nachdem Owambotours lediglich ca. 360,-- € von meinem ursprünglich gezahlten Reisepreis von 3.000,-- € aufgewendet hatte und mir der angebotene Termin sowie die Reisekonditionen nicht zusagten, lehnte ich diesen Vorschlag ab. Andere Reisen oder Termine wollte oder konnte(?) mir Owambotours nicht anbieten. Herr Stuberger, der sich gerne als „Ehrentouareg“ sieht, war auch plötzlich nicht mehr Managing Director und wusste als Firmengründer sogar nicht einmal mehr, wer zu der Zeit die Firma leitete! In der Darstellung seines Unternehmens, im Internet, schreibt er: „Profitstreben war nicht Antriebsfeder des Unternehmens“. Am 07.02.2004 erhielt ich ein Fax, in dem Owambotours endgültig eine Entschädigung ablehnt. Eine Klage gegen Owambotours müsste ich in Namibia anstrengen. Die Deutschen Botschaft hat mir davon wegen der hohen Kosten abgeraten. Fazit: Nie wieder mit Owambotours!
Da sich meine Homepage noch „under construction“ befindet, steht der gesamte reich bebilderte Reisebericht erst in Kürze zur Verfügung.
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