Im Januar/Februar 2024 war ich (75 Jahre alt) 3 Wochen auf Santo Antao, wegen des Klimas: Tatsächlich jeden Tag 24 - 26 °C, nachts etwas weniger. Ich hab die ganze Zeit in einem 2-Zimmer-Häuschen mit Bad und Veranda 300 m vom "Strand" gewohnt, in der Casa Madeira von Eric (www.casamadeira.fr) am Praia de Topo, nach Porto Novo sind es ca. 4 km. Aluguers fahren dort nicht, das Taxi kostet ab Fährhafen 5 Euro (man sollte sowieso genügend 5-Euro-Scheine mitnehmen). Ich hatte das über Booking.com gemietet, mit Frühstück. Was letzteres betrifft, sollte man als "Olimom" (Aleman) nicht viel Variation erwarten, es sei denn, man verlangt es: Die Kapverdier essen morgens Mais mit Bohnen und abends zur Abwechslung Bohnen mit Mais. Als Europäer bekommt man natürlich Toastbrot, Butter, Mehrfruchtmarmelade (immer dieselbe!), Obst und Fruchtsaft sowie Ei.
In Porto Novo bekommt man an der Hauptstraße eine SIMcard fürs Handy und Lebensmittel, auch Trinkwasser in Plastikkanistern, die gibt es aber auch von Eric. Die Post ist am Fährhafen. So früh im Jahr gibt es nur wenige Touristen, es sind vor allem Hochgebirgswanderer, und Restaurants muss man suchen - Werbung mit Schildern ist anscheinend verpönt und Taxifahrer, die ich fragte, kannten keines (!).
Der "Strand" ist wüstenähnlich, aschgrau und voll scharfkantiger Steine, auch ins Meer geht man nur mit Schuhen - aber es wird vor heimtückischen Strömungen gewarnt. Als ich dort war, war es jeden Tag böig-windig bis stürmisch, trotz Wärme und Sonne. Außer einem scheuen Hundertfüßler gibt es keine giftigen Tiere. Viele Leute sprechen ein bisschen Englisch und nicht nur die Amtssprache Portugiesisch oder das übliche Kiriolu. Ein sehr empfehlenswerter Wanderführer für Santo Antao ist der von Dr. Reitmaier und seiner kapverdischen Freundin, der auch Abschnitte über Geschichte und Bewohner der Insel enthält. Wandern ist bestimmt eine Option, wenn man fit ist - nur sollte man sich keine Knochen brechen, denn eine Bergwacht oder gar Rettungshubschrauber gibt es nicht.
Insgesamt war es ein langweiliger, aber billiger Urlaub (ca. 2 200 Euro in 3 Wochen). Für den Rückflug, wieder über Lissabon, würde ich nicht die portugiesische TAP wählen, die es ihren Flugreisenden überlässt, wie sie die Nacht (ca. 9 Stunden) ohne Wartesaal auf dem Flughafen von Lissabon verbringen - Hotels in der Nähe sind zu teuer, die in der Stadt sind eine weite Taxifahrt entfernt. Alternativen für einen Flug nach Deutschland gibt es in dieser Zeit nicht. Nie wieder TAP! Auch die Abfütterung an Bord ist schaurig.
Man nehme genügend Bücher mit oder mache eine Gruppenreise ...