Wir sind vor einiger Zeit aus unsere Mauritius-Urlaub zurück gekommen. Heute habe ich mich daran erinnert, wie sehr das Forum hier mir bei der Vorbereitung geholfen hat. Erstmal Danke an alle, die ihre Tipps gepostet haben. Daher hier auch meine Anmerkungen zu Ausflügen:
*** Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden
Fand ich gut, jedoch würde ich im Gegensatz zu vielen anderen ganz explizit von einem Führer abraten. Es wurde eine deutschsprachige Führung mit wenigen Teilnehmern angekündigt und bezahlt. Bekommen haben wir dann eine 5 sprachige Führung in großer Gruppe, in der der Führer in gebrochenen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch jeweils die Pflanzennamen genannt hat. Biologisches Wissen war nicht Teil der Führung. Mein Vorschlag: selbst erkunden und interessantes über die Pflanzen mit Wikipedia nachlesen.
Tipp: Mahogany Shopping Promenade in der Nähe zum Sonnenuntergang am See besuchen.
*** L'Aventure du Sucre
Interessantes Museum zum Thema Zucker, Zuckerrohr und Sklaverei.
Das Restaurant nebenan war nicht so gut. Aufgrund des gehobenen Preises hätte ich mir mehr erwartet. Der Salat war z.B. so stark gekühlt, dass er schon an den Zähnen kalt war.
*** Château de Labourdonnais
Eine Plantage mit Schloss und Fruchtgarten. Wir konnten frische Litschis vom Baum pflücken und im Kiosk Tamarindenwassereis kaufen. Unbedingt empfehlenswert ist das Restaurant La Table du Château
*** Plantation Vanille St Julien D'Hotman
Gärtnerei, die Pflanzen zeigt und in der man Früchte und Marmeladen probieren darf
*** Affen
In den Wäldern wohne wilde eingewanderte Affen. Immer mal während der Fahrt aus dem Auto schauen.
*** Essen
Für mich die große Überraschung des Urlaubs. Es schmeckt einfach gut. Sowohl die indischen wie auch die kreolischen Gerichte. Europäische und asiatische Gerichte sowie Cocktails sind hingegen nichts. Die Köche haben diese Gericht selbst nur von anderen Einheimischen gelernt. Wie kann jemand eine Pizza zubereiten, der noch nie eine echte Pizza von einem italienischen Koch selbst gegessen hat? Wie soll er wissen, wie man Sushi zubereitet, wenn er noch nie echtes Sushi gegessen hat? Es ist besser, auf bekannte Speisen zu verzichten und das zu genießen, was es an exotischer einheimischer Küche gibt.
*** Transport
Auf der Insel wohnen für die kleine Größe des Eilands recht viele Menschen. Es ist oft Stop and Go Verkehr. Viele Strecken dauern 2-3x so lange wie man anhand der Karte denken würde.
Bus: Wir fahren oft im Urlaub Bus - dies war hier nicht möglich trotz unseres Versuches. In manchen Orten der Welt gibt es eine Taxi-Mafia, die das Busfahren für Touristen gezielt erschwert, z.B. durch politischen Einfluss. Vielleicht ist es hier ähnlich. Vielleicht ist es aber auch einfach lokales Chaos.
Selber Auto fahren: Nach kurzer Eingewöhnungszeit ist links fahren möglich. Das Fahren ist vom Niveau her etwas gefährlicher als in der Türkei. Keine Bürgersteige, einge Straßen in den Orten, unbeleuchtete Fahrradfahrer auf der Gegenfahrbahn. Man teilt mit Menschen die Straße, denen ihr eigenes Leben nichts bedeutet. Ich habe in meiner kurzen Zeit dort mehrere schlimme Unfälle gesehen, so richtig mit blutenden Menschen auf der Straße.
Eigener Fahrer: Mit Fahrer ist es entspannter, aber die Fahrer wollen immer gleich den ganzen Tag fahren, der Tag geht aber dann nur bis 16:30 Uhr oder 17:00 Uhr. Und sie wollen immer ihre Touren abfahren. Fand ich auch nicht so ideal. Gut für Menschen, die früh aufstehen, viel sehen wollen, überall nur kurz bleiben und viele Stationen haben.
Taxi: Nach einigem Hin und Her die beste Lösung für uns.
*** Gesundheit
Mauritius ist Bilharziose-Gebiet. Wir sind daher nicht im Süßwasser geschwommen.
Leitungswasser haben wir nicht getrunken. Da der Salat mit Leitungswasser gewaschen wurde, haben wir auch keinen Salat gegessen.
*** Müll
Vor unserem Mauritius-Urlaub habe ich hier im Forum etwas über die Insel gelesen. Mir ist aufgefallen, dass es zwei Fraktionen gab. Diejenigen, die die Insel blitzsauber fanden und die Reisenden, die ein Müllproblem gesehen haben.
Ich gehöre seit meiner Reise zur zweiten Fraktion. Vielleicht waren die anderen nicht an öffentlichen Stränden, sondern haben Hotelstrände besucht, die ja auch öffentlich zugänglich sind. Nur so kann ich mir den Unterschied erklären.
Die Hotelstrände sind alle sauber, manche haben allerdings ein Algenproblem. Das hält sich allerdings in Grenzen.
Aber die öffentlichen Strände - meine Güte. Es ist einfach nur traurig. Es handelt sich beim Müll nicht um Plastikmüll aus den Weltmeeren, der an den Strand geschwemmt wird. Es ist vielmehr der Müll des Tages, den die Einheimischen direkt liegen lassen. Es steht 5 Meter weiter ein Mülleimer und die Bierdosen werden einfach dort gelassen. Man ist ein Curry am Strand und geht einfach. Die Verpackung bleibt liegen.
Daher ist an vielen öffentlichen Stränden kein Quadratmeter mehr ohne Müll. Das habe ich noch nie so gesehen, nicht in Europa, aber auch nicht in ärmeren Ländern wie Türkei, Tunesien, Thailand. Es gab Strandabschnitte, da läuft man wie durch eine Mülldeponie. 5 Meter weiter ist dann wieder Paradies, da der Hotelstrand beginnt.
Hier meine kleine Müll-GalerieXXXX Nicht erlaubte Verlinkung, daher entferntXXX
Falls ich je zurück kommen würde, würde ich keinen Urlaub planen, der irgendwie öffentliche Strände mit enthält. Ich würde nur noch Hotelstrände besuchen. Das ist aber sehr schade, da ich gerne lange Strandspaziergänge mache. Daher hoffe ich einfach, dass die Regierung das Problem in den Griff bekommt.