Erlebnis Sambia
über Dubai Mit Emirates nach Lusaka , am Nachmittag angekommen , und alle waren schon gleich um 590Dollar „ärmer“ . Der Reiseleiter – gleichzeitig Fahrer des grösseren Landrovers und Master de Cuisine während der Tour(ja , er war Franzose) schickte uns zum Umtausch der Dollar in Kwacha .Es kam ein großer Stapel Geld zusammen, was zum Einkaufen und bezahlen der NP-und Campinggebührenmitgeführt werden musste . Für ein so armes Land wie Sambia sind diese Gebühren ziemlich heftig.
Die Zelte im 1.Camp standen schon – toll!! So , dann eben erstmal mit den Namen der Teilnehmer , den Fahrzeugen, der Ausrüstung vertraut machen.Unser Reiseleiter war ein sehr früher Frühaufsteher , aber ich auch ….und so teilten sich schon die Aufgaben – Feuer machen für`s Kaffeewasser (er) , Kaffee kochen und alles für`s Frühstück auf den Tisch (ich).Der 2. Frühaufsteher klinkte sich sofort mit ein und so blieb die Frühstückscrew für die gemeinsame Sambiazeit in dieser Constellation bestehen.
Start ! Und schon war`s passiert .Unser 2. Fahrzeug –etwas kleiner, dafür hing dort aber der Trailer mit allem nötigen Equipment dran , kam plötzlich auf der Ausfallstrasse raus aus Lusaka ins Schleudern – uff-Schreck-brems-steh – tief Luft holen und den Reifenplatzer beheben – fing ja aufregend an und schon sahen wir aus wie die Schw….naja! Oktober in Sambia ist trocken staubig,dreckig….und das war bis zum Ende der Tour noch steigerungsfähig! Zwischen und in den beiden Autos wurden die Sitzplätze rotiert , so saß jeder mal wie auf`m Schleifstein.Es war wirklich eng, denn wir waren nicht nur voll besetzt , sogar noch 1 Teilnehmer mehr , als ausgeschrieben, was zu heißen Diskussionen über den Veranstalter, den Preis der Tour , den zusätzlich anfallenden Nebenkosten usw. führte , denn das , da waren wir uns einig, war in dieser Form überzogen teuer, aber das kriegt man ja erst alles vor Ort mit. Das Preis-Leistungsverhältnis sollte mal neu überarbeitet werden.
Die Versorgung war , außer in den wirklich großen und gut ausgestatteten Supermärkten in Lusaka , außerhalb nicht einfach. Bevor es auf die Piste ging, wurde alles Nötige eingekauft und die Autos damit vollgestopft. Unterwegs hat man so gut wie keine Möglichkeit, außer bissel Obst und Gemüse am Strassenrand - Tomaten waren unser tägliches Mittags-Highlight . Einmal haben wir eine lebende Ziege gekauft, die vor unseren Augen ihr Leben lassen musste.Vor allem Brot bunkerte unser Tourchef . Aber bei diesem Klima und in der Verpackung schimmelte es vor sich hin- nach paar Tagen schmissen wir schon jede Menge weg, sortierten neu , kontrollierten täglich und irgendwann war`s ganz vorbei – ausweichen auf Cracker! Zwischendrin gab es nochmal die Möglichkeit , an Brot zu kommen und wir waren glücklich. Die Affen , die unser Camp belauerten, allerdings auch. Unfassbar, wie die uns einkreisten- unsere „Lebensmittelwache“ konnte so schnell gar nicht auf diese Überfälle reagieren.Brot(noch in der Verpackung) , Käse ,Wurst – nichts war sicher und landete in den Bäumen. Selbst den Trailer konnte man nicht diebstahlsicher öffnen….anfangs fanden wir das ja noch lustig ….aber ohne Brot und mit Hunger in den Därmen – ja, dann nicht mehr…
Dafür gab es ne andere Freude . nach etlichen staubbraunen Tagen haben wir den Lake Waka Waka sehr genossen - baden , Wäsche waschen , Dreck vergessen und freuten uns sauber auf die nächsten Erlebnisse.Und DIE gab es !
In den ausgetrockneten Bangweulu-Sümpfen erwischte uns ein Sturm, als wir gerade auf einer überaus dreckigen Fusspirsch durch frisch abgebranntes Steppengras waren und kohleschwarz wieder ins Lager kamen und uns eigentlich nur noch waschen wollten . Die Zelte lagen kreuz und quer und nur unsere inliegenden Taschen hatten ein Davonfliegen verhindert. Also Neubau errichten….dabei unbemerkt einen Ameisenhaufen angestochen – die wanderten dann nachts zu tausenden im Ameisengänsemarsch durch ein kleines Loch in der Zeltecke rein – wieder Chaos pur.Bei Vollmondschein Zelt umsetzten, alles aussprühen und kontrollieren , die waren außen wie innen überall verteilt, aber das Ameisentötolin hat geholfen . Schlafen? Eher nicht mehr…
Ach ja , Tiere gab es natürlich auch – die ersten 4 Elefanten sahen wir bei der Fusspirsch plötzlich ca.40m vor uns im hohen Steppengras. Die ersten , die wegliefen ,waren unsere für diese Pirsch angeheuerten afrikanischen Begleiter, während wir alleine dastanden und noch überlegten,in welche Richtung man am Besten abhaut. Gott sei Dank waren die aber nur mit ihrem ******* beschäftigt.
Aaaber dann – hurra , 2 Tage an den HotSprings von Kapishya – was für eine faule Warmwasserwohltat !
Auf zum NatwangweNP , Berg runter zum Fluss und jaaa, schon wieder baden , Platz für neuen Dreck in den nächsten Tagen schaffen…,zum Sonnenuntergang auf`s Hochplateau ,und den Blick in die Landschaft bei einigen Bieren geniesen.
Im nächsten Buschcamp am Luangwa brauchten wir mal nicht nach dem Abendessen im Dunkeln abspülen, das machten wie ganz selbstverständlich die Wachleute vom Campeigner (danke noch mal Jungs) für uns. Die uneingeplante Freizeit haben wir für buschbrandähnliches Lagerfeuer mit Gesang genutzt.- jeder was aus seiner Region : vom Kölner Karnevallied ,Alpenjodler bis zur französischen Nationalhymne .Am Ende stimmten sogar die Campboys mit Liedern in ihrer Sprache „Bemba“ mit ein.
Im Luangwatal wurde der Luangwafluss zügig durchquert – zuwenig Wasser für die Transportfähre – fast noch zuviel für den Safaritruck mit dem Hänger. Wir haben den durch Wasser und Matsch mit lautem „auf geht`s“ angefeuert – hat geholfen!!
Der Höhepunkt der Tour waren die 3 Tage im SouthLuangwaNP mit 4 auf früh-nachmittags-nachts verteilten Pirschfahrten. Jede Menge Tiere aller Sorten. Und endlich auch für mich der Lohn vieler Afrika- und Safarireisen – mein 1. voll sichtbarer Leopard. Gut getarnt und in Schleichhaltung stürzte er sich katapultartig in eine äsende Herde Antilopen….und hatte eine! Er war noch ein junger Kerl und die Antilope recht gross und schwer – er zog und zerrte bis an einen Baum , aber hoch kriegte er sie nicht.
In unserem CrocValleyCamp wurden wir als erstes instruiert : alles Süße aus dem Zelt , den Rucksäcken, den Kleidungstaschen--->in den Trailer---->Trailer weg von den Zelten hinter dicke Mauern ! Warum? In diesem Gebiet gibt es eine Gruppe Elefanten , die durchs offene Camp laufen und Leckereien erschnüffeln-auf Süßes sind sie scharf! Wir waren brav und haben uns dran gehalten, vor allem, nachdem wir einen Landrover begutachten konnten, dem 1 Tag vorher die Elefanten die Scheiben eingeschlagen hatten, um an die Süßigkeiten zu kommen.
Ja, WIR haben an alles gedacht…..Als wir von einer der Pirschfahrt zurückkamen , waren auch 4 Scheiben von unserem Hauptfahrzeug zerdeppert. Wie das? Unser Tourguide hatte sich heimlich Mangos gekauft , um die wir ihn schon paar Tage angefleht hatten und vor uns im Auto versteckt, weil er die für sich alleine haben wollte. Die Elefanten hatten einen guten Riecher und legten los – Scheiben kaputt , Mangos weg und dann mit aufgestellten Ohren trompetend durchs Camp getobt .Eine Teilnehmerin, die an der Pirsch nicht teilgenommen hatte , rettete sich in letzter Minute ins Zelt unter einem Shelter – da greifen Elefanten nicht an.
Die letzten beiden Etappen(ca.600km) zurück mach Lusaka ins PioneerCamp dann eben ohne Seitenfenster ! Is ja nich schlimm, is ja nur staubig und warm….denkste….aber nee , ausgerechnet dann kam eine peitschende Regen/Gewitterfront und es goß, was der Himmel hergab! Nicht allzu lange , es reichte aber , um so richtig im Auto durchzuweichen.
Dazu kam , dass der Guide seinen jährlichen Malariaanfall bekam – heftig , mit allem , was dazu gehört.Also musste einer der Teilnehmer das große Auto bis Lusaka fahren – ohne gültigen Führerschein! ,und bis dahin nur PKW gefahren, aber er machte das großartig und hatte unser aller tosenden Beifall am Ziel ! Tja , wir waren wirklich nicht auf Ferien dort – aber eben Abenteuer , der Sinn einer solchen Reise. Isses nicht so? Hatten wir also alles , aber jetzt war`s auch genug davon!
Tschüss Sambia – mushalepo . Sikomo Afrika , du bist und bleibst meine große Liebe
Noch ein letzter Tag im PioneerCamp , faulsein , Mangos essen, Poolspiele….Nun , das war`s dann wieder. Auf nach Hause.