• weltenbumler
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    geschrieben 1337186676000

    Hallo,

    nach über 20 Jahren individuellen Reisens durch Asien soll mich meine nächste Reise nach Äthiopien führen.

    Ich möchte eine individuelle Trekking Tour in Äthiopien machen. Geplant sind so ca. 3 Wo.

    Den Hauptteil der Tour möchten ich mit einer Bekannten in den Simien Mountains verbringen. Wir möchten den Großteil der Reise vor Ort organisieren bzw. buchen.

    Leider sind aktuelle und Hilfreiche Infos über Äthiopien nur schwer zu bekommen.

    Die Reiseführer die im Moment auf dem Markt befinden sind für Individualreisende nicht sehr hilfreich. Sie sind zum einen veraltet und ungenau, und eigentlich mehr für den Pauschaltouristen geeignet der sich über seine Reise etwas einlesen möchte.

    Mich interessiert mehr das alttägliche was ich zum herumreisen und zum trekken brauche.

    *Wo und wie kann ich am besten Geldwechseln, Bargeld o. TC o. Kreditkarte.

    *Wie ist es mit Essen, hat einer Tipps dafür.

    *Bekomme ich überall Wasser in Plastikflaschen oder brauche ich Entkeimungsmittel.

    *Alles rund um öffentliche Verkehrsmittel, Taxi, Bus etc.

    *Aus Asien bin ich es gewohnt das man bei fast jeder Gelegenheit handelt, ist das hier ähnlich, und wie sind da so die Preisspannen.

    *Wie viel Tage im voraus sollte man einen Flug buchen, und bucht man die bei einer Agentur oder direkt am Flughafen.

    *Zur Sicherheit, kann man sich Nachts auf den Straßen bewegen oder ist es besser man geht Nachts nicht mehr weg, welche Orte sollte man vielleicht meiden.

    *War schon mal einer in den Simien Mountains oder in den Bale Mountains und kann davon berichten.

    *Wer kann mir was über die Tisissat Wasserfälle und Gondar erzählen.

    *Ich suche auch saubere und günstige Unterkünfte.

    *Was habt ihr für Impfungen gehabt.

    Ihr merkt schon da sind jede Menge Fragen offen, und wenn ich etwas nachdenke fällt mir bestimmt noch das eine oder andere ein.

    Also her mit eurer Antworten, ich freue mich über jeden Tipp.

    Vielleicht hat ja jemand Lust auf einen etwas anderen Urlaub.

    Meine Bekannte und ich wir haben beide Trekking Erfahrung, vielleicht möchte sich uns ja jemand anschließen, würde uns echt freuen wenn sich auf diesen Weg noch der (m/w egal) eine oder andere finden würde, dann einfach eine PN schicken, ich melde mich bei euch.

    Bis dahin

    Tschüss

    Bernd

  • mutteraufreisen
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    geschrieben 1337327599000

    Hallo @weltenbummler

    alle Fragen kann ich Dir nicht beantworten , denn ich war in organisierter Kleingruppe unterwegs.Da muß man sich um Vieles nicht kümmern und kriegt Organisatorisches nur am Rande mit.

    Geldwechsel: am besten gleich was am Flughafen ,die sortieren direkt alte,angerissene,abgegriffene Scheine raus und wechseln auf Verlangen dann einen größeren Schein in 1-Birr-Scheine, soweit sie welche haben. In Addis gehen auch Automaten.Außerhalb hat man wenig Möglichkeiten.Unterwegs kann es passieren, daß Einheimische Dollars oder Euro(Münzen als auch Scheine) ,die sie als Trinkgeld mal irgendwo erhalten haben , in Birr wechseln wollen.Denen ist damit wirklich geholfen, die haben oft keine andere Möglichkeit...also machen! Immer genügend einzelne Birr haben, es kostet alles sooo wenig.

    Wasserflaschen:gibt es eigentlich überall und man muß sich auch nicht um die Entsorgung Gedanken machen,jeder fragt nach "Highland"(Name der Herstellerfirma) und meint damit die leere Flasche.Micropur hatte ich für den Notfall auch mit,habe das aber nicht gebraucht.

    Essen: Klar- Injera !!Aber aufpassen, die sind riesig, reicht normalerweise eine für 2 Personen (ca.2 Euro).Tibs - Fleisch scharf mit Berbere,hmmm! Shiro in verschiedenen Varianten (Shiro Wot sehr scharf mit Berbere-das typische äthiopische Gewürz)

    Zu öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich nichts sagen, es gibt ne Menge Busse, die überall hinfahren, aber wie das System funktioniert, weiß ich nicht,wir hatten ja unsere Landrover.

    Handeln: unbedingt ! wenn Du als Touri auftauchst, wist Du gnadenlos übers Ohr gehauen( ist jetzt nicht abwertend gemeint), also kannst Du/mußt Du handeln , und das bis 30/40% des geforderten Preises.

    Flug war bei meiner Reise auch drin , also ????

    Sicherheit: in den Städten ist ja nachts noch ziemlich viel Trubel und man kann sich sicher bewegen,jedenfalls waren wir unterwegs. Wie es in weit abseits liegenden "Seitenbezirken"der Städte ist, weiß ich nicht.

    In den Semienbergen braucht man Personal.Scouts und Helfer hatten dort alle, was die kosten, weiß ich nicht, das Trinkgeld, was unser Guide diesen Leuten zusätzlich zudachte, war sehr klein. Dabar ist ein guter Ausgangspunkt dorthin, aber bis zum 1.Campinplatz(vorher gibt es aber auch feste Hütten,die sollte man reservieren) ist es ein langer Weg. Auch in den Bale-Mountins ist es besser mit Führer, gerade, wenn man aufs Hochplateau will,um vielleicht die Wölfe zu sehen.Aber Führer bieten sich überall an.

    Gondar: für uns nur eine Kurzvisite mit Besichtigung der Festung Fasil Ghebbi.Die einzelnen Gebäudekomplexe sind gut beschriftet,wenn Du Dich etwas eingelesen hast,geht es alleine. Allerdings weiß ich nicht, ob man dort "zwangsweise" einen Führer braucht.Die Einheimischen werden an solchen Orten ja vom Staat mit Arbeit versorgt und haben so ein kleines Einkommen.

    Wasserfälle: nun ja, wenn man zur richtigen Jahreszeit dort ist...., bei uns waren die nur ein Rinnsal im Januar.

    Unterkünfte:in den größeren Städten scheint es genug zu geben,Abstriche muß man machen-nicht jede Dusche funktioniert fehlerfrei und mit dem Frühstück hat man es nicht eilig....,Geduld ist in Afrika Gebot !

    Impfungen a ich oft in solchen Ländern bin, habe ich auch alle üblichen und die werden auch immer wieder aufgefrischt(und Du als Weltenbummler sicher auch).Naja, und Malariaprophylaxe.

    Allgemeines: die Bettelei ist riesengroß,die Armut auch. Für das Essen reicht es ja, aber darüber hinaus hat man wenig.Wenn Ihr Verbandmaterial,Einwegspritzen und ähnliches auftreiben könnt - die Krankenstationen unterwegs sind hochdankbar.

    Packt am Besten Eure Klamotten so , daß Ihr es anzieht und dann liegenlasst. Ihr braucht dann immer weniger zu schleppen,ist doch prima, oder? Unterwegs etwas zu verschenken ist schwierig, Du hast immer einen Pulk um Dich herum, die reißen sich das Zeug aggressiv gegenseitig aus den Händen.Wenn jemand unzufrieden ist , fliegt auch schonmal ein Stein. Das ist in diesem Land eine der üblichen Arten, sich stark zu machen.In der südlichen Region bei den Stämmen und auf deren Märkten, bezahlst Du für die Bilder mit Menschen drauf.Und bei einigen Stämmen bezahlst Du Dorfeintritt - und nicht zu knapp.

    Das Timkatfest im Januar mitzuerleben,ist schon was Besonderes.

    Ich weiß nicht, ob Dir das weiterhilft, wünsche Dir trotzdem eine gute Vorbereitung.

    Gruß

    Kölsch ist die einzige Sprache , die man auch trinken kann
  • weltenbumler
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    geschrieben 1337345600000

    @mutteraufreisen

    erst mal ein großes Danke schön an dich.

    Du hast dir ja richtig Mühe gemacht mit deiner Antwort.

    Viele Infos auf meine Fragen

    Wir wollen im Nov. nach Äthiopien, also wird das mit dem Timkatfest nichts werden.

    Warst du mal außer am Flughafen in einer Bank, und sind die Wechelkurse überall gleich oder schwanken sie vom Flughafen zu Addis Ababa bzw. von Ort zu Ort.

    Ich denke in den Simien Mountains wird man schlecht Gelegnheit haben Wasser nach zu kaufen. Wie sieht es dort mit Wasser aus Flüssen aus, oder ganz banal wie steht es dort um die Körperhygiene.

    Wegen den Trinkgeldern hab ich gelesen das ein Guide o. Cook 60US$ bekommt und ein Scout 40 US$, für einen Mulitreiber sind es noch 25 US$.

    Kannst du das bestätigen oder ist das überzogen.

    Gruß Bernd

  • mutteraufreisen
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    geschrieben 1337358333000

    @weltenbummler

    Geldwechsel: nein, es nimmt sich nicht wirklich viel. Wenn Du in ne Bank zum Wechseln willst, kommt erstmal ne Leibesvisitation - für alle - Kameras kannste nicht mit reinnehmen. Jedenfalls war es bei uns so.

    Bissel aufpassen auf den Märkten,Kameras sind ein beliebstes Klauobjekt.Ansonsten hatte ich das Gefühl, das dort auch nicht mehr Taschendiebe sind,als auf dem Kölner Hauptbahnhof.

    Da wir in den Semiens auf Campingplätzen waren, mußte alles Wasser mitgeschleppt werden.Ne Flasche kostet im Laden zwischen 10 und 15 Birr,je nach Füllgröße. Bier in der Einheimischenkneipe in Addis (gezapftes und lecker) kostet umgerechnet 30 Eurocent . An Flüsse kommste da nicht ran.In den Semiens war auf den Plätzen Feuchttuch angesagt, im Bale hatten wir Duschen-natürlich sparsam mit dem Wasser umgehen.Wenn ich mir dort den Omofluss angeguckt habe....nee,nee,da werden die Tiere getränkt,die werden dort gewaschen oder sch...rein, wie die Menschen auch...ich weiß ja nicht, was Du verträgst ,also, das Wasser ist braun...

    Trinkgeld:ich kann da nur schreiben, was ICH weiß:unser Guide hat den 7Mulitreibern für die 3 Tage in den Semiens 350 Birr gegeben,für alle zusammen !!!Uns erschien das auch sehr wenig.Der Koch bekam fast die gleiche Summe alleine.

    Wir hatten dann in Jinja und dem Bale nochmal für 5 Tage einen, der bekam auch 350.Und die Fahrer der Landrover bekamen auch soviel. Wie gesagt Trinkgeld. Was der Lohn ist...keine Ahnung. Ich weiß nur, daß unser Fahrer in der Nordschleife(da waren wir noch mit nem Sprinter unterwegs) etwa 50-70€  Grundgehalt hat.Unser Guide hat da sicherlich mehr, in etwa soviel wie ein Lehrer(ca.3000-4000Birr).Das sind schon die privilegierten Schichten.

    Bei den Beträgen,die Du erwähnst,müßt Ihr die ja mindestens auch ne Woche haben,und ist dann wohl eher der Lohn ,aber da ist doch dann alles drin,oder?Die besorgen dann auch alles, was für den Trekk gebraucht wird. Ich bin da bestimmt nicht der richtige Ratgeber,bin ich doch lieber ein von einem Veranstalter vororganisiertes *******.

    LG

    ach so, das Städtchen vor den Semiens heißt nicht Dabar, sondern Debark

    Kölsch ist die einzige Sprache , die man auch trinken kann
  • weltenbumler
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    geschrieben 1337374184000

    @mutteraufreisen,

    also mitgemacht hab ich schon einiges.

    Nicht das ich ein kleines Schweinchen währe aber auf einer Trekkingtour wo du über 3500m bist ist mit Duschen nix, die gefahr sich zu erkälten ist zu groß, da bleibt nur Katzenwäsche.

    Wir wollen mit dem Bus bis Debark und uns dann eine Agentur suchen.

    Wie lange wir in den Simiens sind steht noch nicht fest, evtl. geht es noch in die Bale M. oder wenn wir ganz verrückt sind laufen wir vielleicht von den Simiens in Richtung Lalibela, mal sehen.

    Deine Trinkgeld Preiße unterscheiden sich aber heftig von dem was mir gesagt wurde, viel ist das wirklich nicht was die bei euch bekommen haben.

    Ich denke das ich am Flughafen Euro ohne Probleme tauschen kann?

    Übrigens finde ich es vollkommen ok wenn Leute Touren Pauschal machen, für mich währe das allerdings nix.

    Gruß Bernd

  • mutteraufreisen
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    geschrieben 1337409829000

    @weltenbummler

    stimmt, es ist u.U. verdammt kalt,jedenfalls hatten wir in beiden NP morgens die Zelte leicht vereist. Das mit dem nicht waschen können , nehme ich auch nicht so tragisch, in der Wüste z.B. hatten wir 2 Wochen nur Wasser zum Trinken und ev. mal einen Becher voll für eine Ganzkörperwäsche -ha, alles ist möglich.

    Euro kannst Du problemlos tauschen und das Visum am Flughafen kannst Du auch in Euro oder Dollar bezahlen.

    Nach Debark kommt Ihr ganz sicher , dort gibt es einen großen Busbahnhof,wo früh ein großes Gewusel ist und Busse in alle Himmelsrichtungen abfahren.Es gibt dort 3 Hotels,alle an der Hauptstraße, ich persönlich kann das "Unique Land Scape Hotel " empfehlen. Die Zimmer sind ganz gut und kosten ca.250-300 Birr pro Nacht und die beste Dusche der ganzen 4-Wochen-Tour !, Frühstück ist extra , kostet 20-25 Birr. Da war ich aber im Nachbarhotel, so früh bewegt sich dort niemand. Im Nachbarhotel sind die Zimmer wohl noch etwas preiswerter, aber das wird von großen Gruppen angesteuert  und ist oft ausgebucht.Im 3. war noch teilweise Baubetrieb.

    Wir hatten in den Semiens die 4-Tages-Tour (übernachten auf 3200,3600 2x und nochmal 3200) aber es gibt auch 10-Tage-Touren . Ob das jetzt Rundtouren sind, oder man ganz woanders rauskommt...??? Wenn Ihr nach Lalibela laufen wollt , habt Ihr aber ein gutes Stück Arbeit vor Euch - großen Respekt.

    Zu Deinem letzten Satz : wenn man alleine ( und inzwischen auch alt ) ist und die Bekannten fußfaul sind oder lieber mit Komfort reisen,sind solche Touren keine schlechte Erfindung. Meine Kinder reisen aber auch lieber so wie Du.

    Ich habe mich in Kombolcha mit 2 Radlern aus Polen unterhalten, die haben unterwegs schonmal in der hintersten Einheimischenhütte inmitten der Tiere mit Kloloch hinterm Busch übernachtet.Sicher ein einmaliges Erlebnis , näher kann man das Leben dort nicht kennenlernen. Aber die waren dann doch ganz froh, als sie mal eine billige ******** hatten, wo es eine Dusche gab und sie ihre T-Shirts, die inzwischen die äthiopischen Erosionsfarben(...und -löcher)angenommen hatten ,mal waschen konnten. Hut ab vor soviel experimenteller Hingabe.

    Schönes WE

    Kölsch ist die einzige Sprache , die man auch trinken kann
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