Reise mit Wigwam-Tours aus Waltenhofen Traumhaftes Land, gute Organisation
Ich möchte von meiner Kamtschatka-Reise berichten, die ichvom 15. August bis 4. September unternommen und bei Wigwam-Tours gebucht hatte.
Zunächst einmal: dieses Land ist ein Abenteuer und so wurdees auch in der Tourbeschreibung des Veranstalters beschrieben. Alle Teilnehmersind gut beraten, wenn sie die spezifischen Eigenheiten des Landes annehmen undflexibel bleiben. Kamtschatka ist neun Zeitzonen von Moskau entfernt und invielen Bereichen auch so „weit weg“. Für uns Europäer mit einer oft übermäßigenmitteleuropäischen Genauigkeit ist dies oft eine ungewohnte Situation. InRussland ticken die Uhren anders, in Kamtschatka ticken sie doppelt anders.
Unsere Gruppe umfasste elf Reiseteilnehmer, eine optimaleZahl für diese Expedition, die uns zunächst von der Hauptstadt Petropavlovsk rund 400 Kilometer in den Nordendes Landes führte. In der Umgebung des Tolbachik, einem 3682m hoher Vulkan,konnten wir unser Basislager aufschlagen. Das Panorama dort ist überwältigend.Man muss sich eine von Gletschern überzogene Vulkankette vorstellen,herausragend ist der 4835 Meter hohe Klyuchevskaja, der höchste VulkanEurasiens. Beeindruckend sind auch das Farbenspiel der rot-braunen Gesteine inden Kratern und vor allem die Abgeschiedenheit und die Stille.
Allerdings lief nicht alles nach Plan: Wegen des zu hohenWasserstandes eines Schmelzwasserflusses mussten wir eine weitere Nacht amTolbachik campieren, da der Fluss unpassierbar war. Die russische Crew hatjedoch nach der Rückkehr ins Tal alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Tag ananderer Stelle nachzuholen, sodass kein Programmpunkt ausfallen musste.
Nach der Überquerung des Flusses Kamtschatka (mit dem gleichnamigen Namen desLandes) ging es unter anderem über Schotterpisten nach Esso. Das 2000Seelen Kaff ist die größte Ansieldung im Norden Kamtschatkas. Dementsprechendeinsam ist es außerhalb dieses Ortes. Wir trafen auch auf indigene Bevölkerungsgruppen,der Ewenen und Korjaken, Nomaden, die im Sommer mit ihren Rentieren durch dieTundra streifen. Zwei Tage verbrachten wir in einer einfachen aberzufriedenstellenden Unterkunft.
Mein persönliches Highlight war die Flusswanderung auf dem Bystraja.Nach der anstrengenden Tour des Vortages ging es drei Tage lang auf dem Flusstreibend dahin. Die volle Portion Naturgenuss gab es abends beim Lagerfeuer mitfrischem Lachs und Forelle. Hier wurde auch der gute Gruppenzusammenhaltdeutlich. Alle Teilnehmer arbeiteten zusammen und waren ausgesprochenumgänglich. Ich hatte das Gefühl, dass die Reiseleitung mit der russischen Crewvor Ort die Dinge sehr gut koordinierte. Mit einem Allrad-LKW hat uns der zwarmanchmal mürrische, aber trotzdem überaus freundliche russische Fahrer überallsicher hingebracht.
Mit der Mutnovski-Region besuchten wir eine weitereimposante Vulkanlandschaft inmitten unberührter Natur. Übernachtet wurde inZelten, das Kochen übernahmen wie gewohnt unser deutscher Reisebegleiter undrussische Helfer. Die Verpflegung war an die dortigen Verhältnisse angepasst,es gab viel Fisch und Reis.
Geendet hat die Tour in Petropavlovsk, das war auch derStartort. Die Lage dieser Stadt zwischen dem Pazifik und den Vulkanen verleihtdem Ort einen besonderen Flair, der auch vom Mythos des ehemaligenU-Boot-Hafens (Pazifikflotte) lebt. Schon zu Beginn der Reise hatten wir dieStadt kennen gelernt und uns auf das Land eingestimmt. Auf den zahlreichenlebendigen Märkten konnten wir dabei direkt in das Leben der einheimischenBevölkerung eintauchen.
Fazit: eine sehr gelungene Reise mit einer angenehmenReisegruppe, bei der zwar einige Male improvisiert werden musste und derZeitplan nicht minutiös eingehalten werden konnte, aber das war der Gruppe jadurch die Vorinformationen durch Wigwam-Tours bekannt. Ich kann diese Reisegetrost weiter empfehlen.