Hallo Chris
Ein Chinese sagte mir mal: In Peking arbeitet man, in Shanghai lebt man. Nun, ich habe beide Städte als Städtetrip und individuell per Bahn auf dem Landweg besucht. Eine Woche für Shanghai genügt. Für Peking sieht es schon etwas anders aus. Auch wenn man auf die weltbekannten Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung verzichtet, sollte man für dieses “Städtchen” Minimum zwei Wochen einplanen. Und noch einige Tipps:
Obwohl die Taxis sehr billig sind, haben meine Frau und ich mehrheitlich Bus und U-Bahn bevorzugt und in den meistens hoffnungslos überfüllten Wagen den Alltag vieler Einheimischen hautnah miterlebt. Mit unzähligen Buslinien und den U-Bahnlinien kannst du Peking kreuz und quer erforschen.
Unbedingt das quirlige Alt-Peking mit den belebten engen Gassen und den noch übriggebliebenen einmaligen Hutongs, wo die Zeit anscheinend stillgestanden ist erkunden. Empfehlenswert ist weiter, ein Fahrrad, ausgerüstet mit der obligaten Riesenklingel zu mieten und sich in das Labyrinth der Gassen und Gässchen zu stürzen. Aber Vorsicht -- Kompass nicht vergessen!
Besuche aber auch die letzten Hutongs etwas außerhalb des Zentrums. Dort sichtet man weit und breit keine „Touris“. Man kommt sich auf den Strassen mit den Massen von Menschen, die mehr oder weniger leckere Speisen auf der Gasse zubereiten oder von der Zahnbürste bis zum Fernseher alles verkaufen schon ein wenig deplaziert vor. Ein Gespräch ist praktisch unmöglich. Hier spricht man kein Englisch und ein Chinesisch, das nicht einmal Chinesen aus Shanghai verstehen!
Nebst den weltbekannten Sehenswürdigen sind die vielen traumhaften Parks mit kleinen bis größeren Seen mit Bootsvermietung, Theater und Musikdarbietungen immer wieder für Überraschungen gut. Interessant sind auch die unzähligen Freiluft-Fitnessanlagen, die man mitten in den Quartieren findet. Staunen ist angesagt: Uralte Chinesinnen und Chinesen turnen an diesen kuriosen Geräten ohne eine Miene zu verziehen wie Teenagers! Wir haben es zum „Gaudi“ der Einheimischen „Sportler“ auch ausprobiert. Macht Spaß und Muskelkater!
Wir haben bewusst Touristenlokale mit englischen Speisekarten gemieden und Restaurants bevorzugt, in denen vorwiegend Einheimische verkehrten. Ein Reiseführer mit den wichtigsten Wörtern auf chinesisch war deshalb Gold wert und man hat nicht plötzlich einen Hund, eine Kröte oder eine Ratte auf dem Teller. Haben wir mal angenommen! Und detailliertes Nachfragen haben wir uns auf Reisen abgewöhnt. Entweder es schmeckt oder es schmeckt nicht - so einfach ist das.
Abschließend wünsche ich dir einen erlebnisreichen Aufenthalt in diesem “schnuggeligen” Städtchen!
Gruß
Pesche