Hallo zusammen
Wir schlagen unser “Zelt” im komfortablen Strandhotel “Neptun” in Beruwala auf. Obwohl täglich klimatisierte Touristenbusse in das rund 60 km entfernte Colombo fahren, entschließen wir uns, die Strecke mit dem Zug zurückzulegen.
Wir lösen auf dem etwa 2 km entfernten Bahnhof in Aluthgama ein Ticket. Mit donnerndem Getöse fährt der Express Matara-Colombo auf dem Perron ein. Die Wagen vollgestopft mit Passagieren. Wie Trauben hängen einige auf den Einstiegstreppen. Wo zum Kuckuck finden wir und weitere wartende Passagiere noch einen Platz? Fast nicht zu glauben, wie viel Passagiere in diesen Sardinenbüchsen noch Platz finden.
Beim Einsteigen bleibe ich auf der Einstiegstreppe stehen. Aber “oha lätz”! Ein einheimischer Passagier gibt mir unmissverständlich zu verstehen: <
In Colombo ist erst mal Erholung in einem Bistro angesagt. Nach einer eindrücklichen Stadtbesichtigung treffen wir am Nachmittag wieder auf dem Bahnsteig Richtung Aluthgama ein. Ein Bummelzug, wie wir vernehmen, steht zur Abfahrt bereit. Wir finden einen Fensterplatz und schon setzt sich der Zug in Bewegung. Vorbei an den Slums der Vorstadtquartiere geht es gemächlich von Station zu Station. Wir haben ja Zeit. Passagiere verlassen den Zug, neue steigen ein. Etwa in der Hälfte der Strecke hält der Zug auf einem ländlichen Bahnhof. Alle Passagiere steigen aus. Ein Schaffner macht uns mit englischen Wortbrocken verständlich: <
Wir verlassen den Zug und stehen etwas verwirrt auf dem Bahnhofvorplatz. Plötzlich sichte ich ein kurioses Gefährt, das sich bei näherer Betrachtung als ein uraltes Fiat-Taxi zu erkennen gibt. Wir sind nicht die einzigen. Ein Ehepaar aus Östereich, wie sich herausstellt, begutachtet ebenfalls das klapprige Museumsvehikel und hat anscheinend die gleiche Idee wie wir. Gemeinsam handeln wir mit dem Taxibesitzer einen angemessenen Preis aus und los geht die Kamikaze-Fahrt. Obwohl dieses Ding mit durchgedrücktem Gaspedal auf Maximum 20 bis 30 Stundenkilometer beschleunigt werden kann, mal angenommen, der Geschwindigkeitsmesser funktionierte nicht, wen wundert’s -- überholen wir trotz regem Gegenverkehr in Rallymanier, permanent Ochsenkarren und noch langsamere Fahrzeuge! Für die relativ kurze Strecke benötigen wir gut eine Stunde.
Und wie man sieht, respektive lesen kann, haben wir diese Fahrt überlebt!! Grosses Glück und mehrere gute Schutzengel sind allerdings Voraussetzung!
Gruss
Pesche