Halo Elke
Vor einigen Jahren haben meine Frau und ich eine mehrwöchige Bahnreise von Bern (CH) bis Hongkong unternommen und für die Strecke Moskau-Peking einen normalen Linienzug gebucht. Auch wir haben noch eine Winterreise von Moskau nach Wladiwostok vorgesehen. Tipps kann ich leider noch nicht abgeben, aber als Bahnfan benutze ich weltweit nur Linienzüge nach dem Motto: “Selber Reisen -- nicht gereist werden!” Lediglich für Bahntickets und Hotel- oder Privatunterkünfte beauftrage ich ein spezialisiertes Globetrotterunternehmen, die bis zu einem bestimmtem Punkt die Verantwortung übernehmen, dass alles einigermaßen klappt.
Der Sonderzug, resp. die Kreuzfahrt auf Schienen bietet jeden erdenklichen Luxus. An Bord stehen dem Gast nebst einem privaten Abteil ein umfangreiches Service- und Unterhaltungsprogramm zur Verfügung. Und man ist unter sich! Mit anderen Worten: 99,9% der Gäste sind Touristen aus dem Ausland! Es werden viele Sprachen gesprochen -- nur nicht Russisch!! Der Zug wird während den Stopps in den Bahnhöfen von schwer bewaffneten Polizisten bewacht, die grimmig dafür sorgen, dass keine Einheimischen die Bahnpassagiere in ihrem goldenen Käfig belästigen.
Wir uns bewusst für die Variante “Linienzug / 2. Klasse” entschieden und keine Minute bereut. Die Fahrt inmitten von aufgestellten Einheimischen und die Kontakte zu mitreisenden Mongolen und Chinesen ist ein einmaliges Erlebnis. Wir wurden praktisch permanent zu unseren russischen Mitreisenden eingeladen und erlebten eine unglaubliche Gastfreundschaft. Für Abstinenten allerdings nicht zu empfehlen! Nebst deutsch, englisch und manchmal auch etwas französisch haben wir uns mit Hand und Füssen verständigt. Und mit Wodka anstoßen kann man in jeder Sprache!
Die ganze Transsibstrecke, also von Moskau nach Wladiwostok (9297 km!) im Winter, mit Temperaturen bis zu Minus 60 Grad, inmitten von Einheimischen zurückzulegen, hat schon seinen speziellen Reiz.
Ich wünsche euch eine erlebnisreiche Reise, die ihr mit Sicherheit nie vergessen werdet.
Gruß
Pesche