Berge,Fjorde,Inlandeis-ein Wanderurlaub mit spannenden,erlebnisreichen und ungeplanten Hinternissen...

Von Frankfurt über Reykjavik nach Kulusuk in Ostgrönland - man sah schon beim Anflug - da war viel Eis.....ganz viel....noch viel zu viel....Unser Reiseleiter zuckte auch zusammen und meinte , das sei sehr ungewöhnlich für diese Zeit. Aber die offenen Boote,die uns nach Tasiilaq, den Ausgangspunkt der Tour,transportierten, kamen zum "Hafen" und kurvten uns zwischen dem vielen Eis sicher ans Ziel. 2 Tage war Tasiilaq Programm , davon einer auf den knackigen "Hausberg",und das bei schönstem Sonnenschein. Bis dahin hatten wir nur Gedanken für:bitte nicht zu kalt,einigermaßen schönes Wetter, wie komme ich mit der nächtlichen Helligkeit klar....ja-bis dahin....Als es dann zum nächsten Campingplatz im Sermilik-Fjord weitergehen sollte - die Gruppe quert das Gelände , die Boote bringen das gesamte Gepäck ( Essenskisten,Küchenzelt,Zelte,eigene Ausrüstung), mußte schon gleich das Programm wegen des Treibeises umgestellt werden-kein Durchkommen für die Boote.So liefen wir ein paar Stunden rings um den Fjord bei Tasiilaq auf die andere Seite, dahin ging es für die Boote gerade noch so und wir blieben dort in wunderschöner Umgebung ein paar Tage und wanderten die Gegend ab.Das geplante Inuitdorf mußte ausfallen, wir sind danach direkt zum Hunde-Fjord.In der Nähe waren Wasserfälle mit Schneebrücken, Wiesen mit Pilzen(hmmm,lecker) und kleine Seen,die wir tatsächlich zum Baden nutzten.Von unserem Platz aus wanderten wir ein paar Stunden zum Inlandeis, teilweise über Moosmatten,Geröll,Blockgestein,Schneefelder-jedenfalls gab es nichts, was man als Weg hätte bezeichnen können.Das Wetter war Spitze und das Panorama umwerfend mit seinen Wasserfällen,Gletscherseen und Bergketten.

Der nächste Platzwechsel stand an , diesmal zum Johan-Petersen-Fjord.Der geplante Platz lag ganz hinten im Fjord und sollte von 3 Gletschern gerahmt sein , die vom Inlandeis runterkamen.Die Eisbarriere machte uns auch hier einen Strich durch die Rechnung und so nahmen wir gleich am Fjordeingang in einem kleinen Seitenarm die einzige Möglichkeit, die sich dort bot, wahr, unsere Zelte aufzubauen....nachdem wir alles erstmal 30 Höhenmeter steil den Hang rauftragen mußten- ächtz...Aber der Platz lag phantastisch, eingerahmt von vielen Gletscherflüssen und Wasserfällen mit Blick auf die Eisberge .Uns umgaben Bergrücken , auf denen wir zum Fjord gewandert sind, nur um festzustellen: WIR SIND DURCH DAS EIS ABGESCHNITTEN !! Nun wurde das Wetter auch noch schlecht - Regen, Wind- alles festzurren, Gräben ziehen- es regnete 36 Stunden nonstop. Dann Nebel, der die schroffe Gegend und das Treibeis für tolle Bilder in ein mystisches Licht tauchte. Über das Satellitentelefon haben wir dann erfahren ....hier müssen wir länger bleiben, die Boote kommen nicht durch.Wir richteten uns also entsprechend drauf ein , genug zu essen hatten wir ja dabei.Eines Morgens , wie aus dem Nichts , standen plötzlich 2 Boote da --- ruck-zuck alles abgebaut und vorbei an riesigen Eisbergen,dichten Eisschollen und teilweise Nebel wie in der Waschküche, dick eingemummelt in den offenen Booten(hoffentlich regnet es nicht wieder).Es rummste und bumste gegen die Eisschollen und oft genug mußte gewendet und ein neuer Durchgang gefunden werden.Über einen kurzen Aufwärmaufenthalt in Tiniteqilaaq ging es zurück nach Tasiilaq. Inzwischen waren natürlich auch alle unsere Flüge weg bzw. umgebucht, denn wir konnten erst 3 Tage später fliegen.So blieb uns in Tasiilaq noch Zeit für das wirklich sehenswerte Museum , das Badehaus und eine weitere Berg"besteigung".

Vorsichtshalber hatte man den Hubschrauber(der Landerplatz war 100m Luftlinie von unserem Zeltplatz) für uns reserviert, der uns dann zum Flughafen in Kulusuk ausflog.Ein besonderes Highlight zur Freude aller.Von oben sah man den dichten Packeisgürtel und konnte im Nachhinein die Bootsführer nicht genug für ihre Leistung , da durch zu finden , bewundern.

Der Betreiber des "Roten Hauses" von Tasiilaq , der seit 30 Jahren dort beheimatet ist meinte, sowas wie dieses Jahr hätte er auch noch nie erlebt.Es hatte wohl zuwenig geregnet,zuwenig Wind und so konnte sich das Eis nicht auflösen.

Über Island, wo wir noch ein upgegradetes Hotel für die letzte Nacht bezogen, ging es nach Frankfurt, wo wir mehr oder weniger zu unseren Zügen sprinteten und am späten Abend dann zuhause waren.

 

Wir haben diese Reise mit Hauser-Exkursionen gemacht und können diesem Veranstalter nur das allerbeste Zeugnis ausstellen .Was die Mitarbeiter in Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Reiseleiter vor Ort umzuorganisieren hatten, war ne Menge und hat reibungslos funktioniert. Wir waren schließlich nicht die einzige Gruppe , der es so ging und jeder wollte ja irgendwie wieder nach hause.Eine organisatorische Topleistung , was Hauser da auf die Beine gestellt hat . Vielen Dank dafür, absolut als Veranstalter zu empfehlen.