@Erika1 sagte:
Wir sind zwar keine Wanderer, trotzdem die Frage: Welche Orte um Porto würdest Du empfehlen?
Wie sieht es mit den erforderlichen Sprachkenntnissen aus?
War für mich auch immer ein Horror, wobei nachdem ich mal auf Madeira ein paar Levada-Wanderungen (Levadas sind Bewässerungskanäle, hier sollte man aber absolut Schwindelfrei sein, da sie teilweise an hohen Abgründen vorbeiführen) absolviert habe, habe ich richtig Spaß daran gefunden.
Zu Nordportugal. Porto ist eine sehr ursprüngliche Stadt, mit wenigen moderne Bauten. Leider hat Porto den Nachteil des Wetters. Es ist oft neblig und ein Wettervergleich mit London meines Erachtens legitim. Vielleicht ein paar Grad wärmer. Von der Bausubstanz her, z.B. das Hafenviertel Ribeira, sagen viele Besucher, ist es sogar schöner als Lissabon.
Der Portwein kommt im übrigen eher selten aus Porto, sondern aus der Nachbarstadt Villa Nova de Gaia. Man sieht oft Bilder mit der Unterschrift "Blick auf Porto" mit kleinen Booten und den Portweinkellerei-Werbeschildern, dass ist aber immer die Stadt "Villa Nova de Gaia", von der anderen Seite des Flusses Douro (also Porto) fotografiert.
Eine Portweinkellerei-Besichtigung ist ein absolutes Muss. Hier empfehle ich den in Deutschland eher unkannten Portweinhersteller CÁLEM. Die Führungen sind zwar auf Englisch oder Französisch, aber es gibt hier eine Mitarbeiterin die in Deutschland aufgewachsen ist und die perfekt Deutsch kann. Man kommt auch sicher nicht ganz nüchtern raus. Das ganze kostet nur 2 Euro(!)(Stand September 2006)
Zu der Umgebung von Porto. Drei Städte/Gebäude in der Umgebung sind Weltkulturerbe. Meine Empfehlung ist die Stadt Guimarães. Aus dieser Stadt ist praktisch Portugal entstanden. Die Stadt liegt an einer Gebirgskette eingebettet und hat als Sehenswürdigkeit die Altstadt mit vielen Adelssitzen die unter dem Weltkulturerbe steht. Sehenswert auch noch das Castello aus dem 10.Jahrhundert. Hier in der Umgebung kann man auch sehr gut wandern.
Weiteres UNESCO-Weltkulturerbe ist Tomar und Batalha. Beides eine Klosterkirche und eine Klosteranlage. Da war ich aber zuletzt vor ca.18 Jahren, kann also nicht viel erzählen.
Fast jede Stadt im Norden hat noch eine Altstadt, Stadtmauern und oft eine Burg oder Kastell.
Zu den Sprachkenntnissen: Im Norden ist eher Französisch gefragt. Sehr viele Nordportugiesen sind oder waren Gastarbeiter in Frankreich und Luxemburg. Im Süden(Algarve, Lissabon) ist durch den Tourismus eher Englisch gefragt. Portugiesen, die Deutsch können, trifft man selten. Auch in großen Hotels haben wenige Mitarbeiter Deutschkenntnisse.
Einkaufen: Lebensmittel sind in Portugal im Vergleich teurer. Da es in Portugal auch Lidl, Aldi und Plus gibt, kann man sehen, dass die gleichen Produkte teilweise sogar mehr als in Deutschland kosten. Alles in allen würde ich sagen, dass es über die Produkte verteilt ca.5% sind.
Obst und Gemüse oder auch Fisch sind günstiger, als in Deutschland. Auf den Markt oder auf Straßenverkaufsstände sogar viel günstiger. Wer Designerklamotten mag, kann in Lissabon sehr gut einkaufen. Viele junge Designer haben hier kleine Läden z.B. im Stadtteil Bairro Alto. Des weiteren sind fast alle handwerklichen Produkte billiger. Tonwaren (z.B. diese rot bemalten, keine Ahnung, wie die heißen) sind begehrte und günstige Souvenirs.
Um mit einen Vorurteil aufzuräumen. Portugiesen sind keine typischen Südländer. Weder sind sie i.d.R. sehr kommunikativ, noch aufdringlich wie z.B. Italiener, Spanier oder gar Nordafrikaner. In der Regel sind viele Portugiesen eher schweigsam und in sich gekehrt.
Wenn man was mieten oder kaufen möchte, hat man oftmals den Eindruck, dass es den Verkäufer egal ist, ob man was kauft oder nicht. Hat allerdings auch den Vorteil, dass man sich auch in kleinen Läden umschauen kann, ohne das gleich drei Verkäufer auf einen zugestürmt kommen.
Um es kurz zu machen. Portugiesen kann man wie folgt vergleichen:
Kölner = Italiener/Spanier
Hamburger / Nordfriese=Portugiese