So, wieder zurück aus Rotterdam. Es folgt ein kleiner Reisebericht - für die Nachwelt quasi.
Leider (!) waren wir nur 2 Nächte dort - für 2014 ist eine längere Zeit eingeplant!
Vorab: Der ADAC hat nur allgemeine Holland-Infos, zu Rotterdam speziell gibt es nix. Ich bin ausgerüstet mit dem verlinkten, schönen Artikel und einem normalen Reiseführer in Buchform, den ich mir noch kurz vor Abflug schnell gekauft hatte, hingeflogen.
Anreise war per Flug nach Amsterdam und von dort weiter per Bahn. Schiphol ist sehr groß und unübersichtlich, allerdings sind alle sehr freundlich und helfen einem gern weiter, den Ticketschalter zu finden. Preiswerter und schneller ist es, die Bahntickets vorher im Internet zu kaufen, was für "normale" Strecken auch kein Problem ist. Wir wollten allerdings Schiphol-Rotterdam, Rotterdam-Amsterdam, Amsterdam-Schiphol fahren und mit dieser Kombination kam ich dann online doch nicht so recht weiter. Der Mann am Ticketschalter konnte mir aber flott weiterhelfen und schon hielt ich Tickets im Wert von ca. 35 Euro pP in der Hand. Den Preis finde ich völlig in Ordnung, zumal das der "Express-Bahn"-Preis ist, mit dem man in gerade mal einer halben Stunde von Schiphol nach Rotterdam gelangt. Erstes Fazit: Super!
Unser Hotel in Rotterdam befand sich in Bahnhofsnähe. Wir sind nach dem Einchecken noch mal gen Bahnhof gelaufen und dann immer geradeaus quer durch die Stadt zur Maas. Rotterdam ist recht klein und sehr gut "erlaufbar". Dann sind wir am Ufer entlanggebummelt Richtung Leuvehaven, zum Abendessen dann wieder ins Hotel und abends noch einmal zur Erasmusbrücke. Bzw. - weil wir die Brücke beleuchtet sehen wollten und es dafür noch viel zu hell war - erst einmal zum Oudehaven, wo es viele Bars und Restaurants gibt und wo auch richtig viel Trubel war (im Sinne von angenehmen Trubel), dann über die Willemsbrücke nach Noordereiland - sehr interessante Gegend, die ich mir beim nächsten Mal unbedingt intensiver anschauen möchte - weiter über die Koninginnebrug und hier am Ufer endlich Richtung Erasmusbrücke. Von diesem Ufer aus (Stieltjesstraat) hat man einen schönen abendlichen/nächtlichen Blick über das Noordereiland hinweg auf die Hochhäuser und auf die Brücke(n). Die Erasmusbrücke sieht wirklich toll aus nachts (tagsüber auch schon).
Der nächste Tag war leider verregnet. Wir haben eine Hafenrundfahrt gemacht (nur eine kleine, die großen gibt es nur im Juli und August - für uns daher auch erst nächstes Jahr), die mehrsprachig und sehr interessant war. Danach regnete es immer noch und wir hatten keine Lust, herumzulaufen. Also aufs nächste Boot und ab nach Kinderdijk zu den Windmühlen. Hierfür Tickets zu bekommen war etwas abenteuerlich, da der normale Ticket-Schalter uns an ein etwas abseits ankerndes Ausflugsschiff verwies, was aber aufgrund des Wetters nicht fuhr (was man wiederum erst erfuhr, wenn man erst mal hingelaufen war). Es gibt "Wasserbusse", die man nutzen kann, quasi ein reguläres öffentliches Verkehrsmittel, und die Tickets dafür kauft man an Bord. Das steht aber nirgends, das muss man durch Herumfragen herausfinden... Dann erstanden wir aber gleich ein Tagesticket, das alle möglichen weiteren Fahrten und den Eintritt in Kinderdijk mit beinhaltete.
In Kinderdijk hörte es dann tatsächlich auch mal kurz auf zu regnen. Man muss zum Eingang, wird dann zurückgeschickt in ein Besucherempfangszentrum, in dem man Infos bekommt und sich ein Video anschauen kann, geht dann wieder zurück zum Eingang und kann nun endlich über den Deich Windmühlen anschauen (eine ist auch aktiv und für Besucher als Museum geöffnet).
Am letzten Morgen liefen wir dann über einen sehr großen Markt in der Nähe der Kubushäuser und der im Bau befindlichen neuen Markthalle. Auf dem Markt bedauerten wir das erste Mal, dass wir nicht mit dem Auto da waren, so schön hätte man da shoppen können (Lebensmittel und Pflanzen vor allem).
Alles in allem ist Rotterdam irgendwie wenig touristisch. Überhaupt nicht zu vergleichen mit dem lauten und überfüllten Amsterdam. Mir hat es richtig toll gefallen. Ein schöner Architekturmix, sehr freundliche und entspannte Leute und man kann richtig viel entdecken. Dass Rotterdam sich selbst auch nicht so richtig als Touri-Hochburg sieht, merkt man an vielen fehlenden Infos, die man sich teils etwas anstrengend zusammensammeln muss, und wo sich in Amsterdam eine Souvenirbude an die andere reiht, muss man eine solche in Rotterdam ganz schön suchen. Aber für mich ist es definitiv eine Reise wert (und die nächste ist - ich schrieb es ja schon - für nächstes Jahr auch direkt geplant). Eine große Hafenrundfahrt steht noch aus, am Stadtsee waren wir nicht, ans Meer (Hoek van Holland) möchte ich noch fahren und und und. Wir haben einfach noch sehr viele Ecken so im Vorbeilaufen gesehen, die wir uns gern näher anschauen möchten.
Viele Grüße von einem neuen Rotterdam-Fan!