Autofahren in den USA ist stressfreier als in Deutschland. Es wird nicht so viel gehupt und als Ausländer wird man auch ohne Probleme mal vorgelassen, wenn man die falsche Spur erwischt hat. Gewöhnungsbedürftig ist, dass man auch auf Schnellstraßen durchaus mal links abbiegen muß. Wir hatten einen SUV von Alamo als Leihwagen und hatten absolut keine Probleme. Weder mit dem Auto noch mit der Abwicklung. Nur zu empfehlen. Zu beachten: Leihwagen sind i.d.R. Nichtraucherautos. Spritpreise auch in der Wüste human, nur ca halb so teuer wie in Deutschland. Bei der Fahrt durch den Westen sollte man etwas zum Trinken und ggf. etwas Verpflegung mitnehmen, weil man, je nach Ziel, den ganzen Tag unterwegs ist. Es gibt zwar immer mal wieder eine einsame Tankstelle o.ä. aber ansonsten sieht man meilenweit nur Wüste, Berge und eine einsame Straße. Man sollte sich vor Abfahrt schlau machen, es werden Empfehlungen gegeben, wo es zB keine Möglichkeiten gibt, etwas zu kaufen, teils auch saisonabhängig ( Death Valley, Joshua Tree NP, Grand Canyon Wanderrouten). Alles wie man es sich so vorstellt oder es aus dem TV kennt. Aber es macht sehr großen Spaß, durch diese Kulisse zu fahren. Man trifft auf Orte mit 9 oder 10 Einwohnern, echt cool. Ausnahme: Los Angeles. Hier ist es doch stressiger. Und selbst an einem Sonntag so voll wie in Deutschland zur Ferienzeit. Kann man nicht beschreiben. Aber wenn man zum Flughafen will, muß man da wohl oder übel durch. Ein Muß für echte Southwest- Fans sind natürlich die Historic Route 66 und der kleine Ort Seligman. Sollte man auf jeden Fall mit einplanen, sonst verpasst man was. Im „Route 66 Memorabilia“ gibt es viel zu bestaunen. Leider sind die ehemaligen Besitzer Angel und Vilma Delgadillo inzwischen verstorben, aber ihre Sammlungen von Visitenkarten, Autokennzeichen usw vieler Besucher sind in Ordnern sortiert bzw hängen überall an den Wänden. Unbedingt zu empfehlen. Hier trifft man auf ein uriges Stück Amerika, wie man es sich vorstellt. Es lohnt sich auch, die Straße einmal rauf und runter zu laufen. Vielleicht möchte der eine oder andere sich mit Marilyn ablichten lassen... Alles sehr liebevoll gemacht. Insgesamt sollte man die Fahrten nicht zu knapp planen. Man verschätzt sich leicht, wie lange man unterwegs ist. 400 Meilen sind immerhin über 700 km und die absolute Höchstgeschwindigkeit sind 75 mph, also ca 120 kmh, oft auch weniger. Und man schaut sich ja doch hier und da zwischendurch mal etwas an und fährt nicht stur durch. Ich empfehle generell, die Hotels anzumailen, wenn man spät abends oder nachts anreist. Egal ob mit Auto oder Flugzeug. Dann ist man auf der sicheren Seite, dass die Hotels die Zimmer nicht weitervermieten. In großen Städten/ Hotels mag das nicht so wichtig sein, wenn man nicht ein bestimmtes Zimmer, zB mit Meerblick gebucht hat, aber am Grand Canyon war unser Hotel schon 9 Monate vorher ausgebucht, wir haben zu der Zeit das letzte freie Zimmer bekommen
Autofahren in den USA/ Südwesten
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geschrieben 1293739946000
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geschrieben 1293824253000
Kleine Ergänzung: Eigentlich wollte ich diesen Text als Reisetipp abgeben. Daraufhin schrieb mich Holidaycheck an, mit der Bitte, dies in die Foren einzustellen, da es keine allgemeine Sparte für Tipps mehr gibt. Dies gilt für alle meiner drei Foren "Autofahren in den USA/ Südwesten" und "Einreise in die USA" und "Inneramerikanische Flüge".
Im Einreiseforum wurde ich als gefrustet und ahnungslos spielend betitelt, und man gab mir den Tipp, woanders hinzufahren. Hallo???... Zum Glück gab es aber auch andere, die meinen Bericht als das gesehen haben, was er sein sollte: ein einfacher Erfahrungsbericht. Ich finde, man sollte nur wissen, was einen erwartet. Und es soll noch Leute gebe, die zum ersten Mal in die USA reisen und vielleicht auch gern mal Tipps lesen, die man auf offiziellen Seiten nicht findet. Also an alle, die sich aufgeregt haben, weil sie ja so erfahren sind in diesen Dingen: Ball flach halten und ein gutes neues Jahr. Ich für meinen Teil verabschiede mich nach diesen Erfahrungen aus den Foren.
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geschrieben 1293825382000
Hi Maria!
Ich bin mir ganz sicher, dass es ganz bestimmt nicht böse gemeint war. Hier ist jeder
froh um Tipps und Erfahrungsberichte. Klar, die Leute die schon öfters drüben waren
wissen das, aber es gibt eben und Gott sei Dank auch viele USA Neulinge und für die
ist es sicher sehr interessant. Außerdem lernen wir alle nie aus.
Vielleicht hätte man keine neuen 3 Threads aufmachen müssen, irgendwo meine ich
auch schonmal einen vorhandenen Thread "Erfahrungsberichte" oder so ähnlich
gesehen zu haben, aber manchmal suche ich mir hier schon den Wolf..., von daher
kann ich es schon verstehen wenn Forenneulinge neue Threads aufmachen, man kann
nicht erwarten, dass das halbe USA Forum durchgesucht wird, geschweige man erstmal
auf die Idee kommt, dass so ein Thread existieren könnte.
Lg
Stüppi
Alles was ich mir wünschte war nach Afrika zurück zu kommen. Wir hatten es noch nicht einmal verlassen, und doch war ich wenn ich nachts wach lag und lauschte schon heimwehkrank - E.Hemingway- -
geschrieben 1293896785000
Hallo Maria,
Danke für deine Erläuterung. Ich würde mich freuen, wenn du im Forum aktiv bleiben würdest. Eigentlich wollte ich mich hier nicht äußern, aber wenn es eine Art Reisetipp zum Autofahren in den USA für "Erst-Urlauber" sein soll, muss noch etwas Insider-Wissen ergänzt werden (nichts für Ungut, Maria, aber es gibt z.B. erhebliche regionale Unterschiede beim Autofahren in den USA) .
1. Man sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, die überall mit Schildern ausgewiesen sind. Ein paar Meilen drüber sind nicht so schlimm, aber ich habe insbesondere in Kalifornien in einem Urlaub drei mal beobachtet, wie die Highway-Patrol aus dem Nichts auftauchte und flotte Autofahrer herausholte. Falls es passiert: Rasch rechts rüber, zügig auf dem Standstreifen anhalten, linkes Fenster öffnen, Hände auf das Lenkrad und warten. Bald wird die Brieftasche nicht mehr drücken...
2. In vielen Großstädten rasen die Autofahrer wie verrückt, da wird man leicht zum Verkehrshindernis. Wenn 45 mph erlaubt sind, fahre ich knapp 50, selbst wenn alle anderen mit 60 rechts und links an mir vorbeisausen.
3. In Chicago und in ganz Texas habe ich viele rabiate Fahrer erlebt (es gibt in Illinois Warnschilder vor „aggressiv Drivers“ ) .
In Texas fahren viele Einwohner Pickups und fühlen sich darin „mui macho“. Das bedeutet, dass das Einscheren eines anderen Fahrzeugs, das z.B. die Spur wechseln möchte, VOR dem eigenen Fahrzeug als persönliche Beleidigung empfunden wird, selbst wenn der Verkehr äußerst dicht ist und alle Stoßstange an Stoßstange fahren. Rigoroses Abdrängen bis zum Crash wird oft als gerechte Strafe dafür angesehen.
4. Extrem kurze Sicherheitsabstände sind übrigens überall in den USA üblich.
5. In Washington hingegen fahren alle recht normal, benutzen aber bei jeder Gelegenheit die Hupe.
6. In Florida geht es eher gemächlich zu, wie von Maria beschrieben, auch in Kalifornien.
7. Merkwürdig ist jedoch, dass es 4-Wege-Stopschilder gibt. An kleinen Kreuzungen steht in jeder Richtung ein Stopschild. Dann steht „4-way“ oder„all ways“ oder ähnliches darunter. Es fährt immer der, der zuerst gestoppt hat. Das wird sehr ernst genommen. Diese Merkwürdigkeit führt allerdings auch bei Amerikanern manchmal zu der Verwirrung, ob sie nun eine Vorfahrtstraße überfahren, auf der der Verkehr natürlich nicht stoppt, oder ob wirklich alle anhalten.
8. Außerdem hängen die Ampeln teils an Seilen über der Kreuzung. Das führt dazu, dass man beim Abbiegen nach links plötzlich in eine rote Ampel blickt. Das macht aber nichts, die gilt ja für den Querverkehr!
9. Die Autobahnauffahrten sind ganz anders als in Deutschland. Aber das könnt ihr selber herausfinden (keine Angst vor dem Kick-Down, auch ein Chevi wird bei Vollgas zum brüllenden Tier, und immer schön gucken!!!) .
10. Niemals einen mit eingeschalteten Blinklichtern haltenden Schulbus überholen. Wenn Schulbusse anhalten und Kinder aussteigen lassen, halten die Amis auch aus der Gegenrichtung an. Da verstehen die keinen Spaß. Ich bin bei Schulbussen immer sehr vorsichtig.
Fazit:
Insgesamt kommt man gut klar mit dem Verkehr in den USA und hat auch Spaß dabei. Ein erfahrener Fahrer hat in den USA keine Probleme.
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geschrieben 1294006539000
Hallo Maria,
neues Jahr, neues Glück! An dem, was du hier als Eingangsposting geschrieben hast, finde ich nichts Schlimmes.
Leider ist es allgemein in Foren oft schnell so, dass irgend jemand etwas in den falschen Hals bekommt oder sich an etwas festbeißt, was der Verfasser eines Beitrages ganz anders gemeint hat. Das gehört dazu. Und leider ist es ja auch so, dass nicht jeder, für den ein Beitrag hilfreich war, sofort ein fettes Lob drunterschreibt.
Lass dich davon bitte nicht abschrecken
Liebe Grüße
Inge
Life is unpredictable - eat dessert first! -
geschrieben 1294226247000
Überflüssiges Zitat gem. Forenregeln entfernt!
Hallo Reise- Onkel,
vielen Dank für Deine Ergänzungen. Ich muß dazu sagen, dass dies unsere erste Erfahrung mit Leihwagen in den USA war, sonst sind wir entweder zwischen den Städten bzw West und Ost hin und hergeflogen oder wir haben Busreisen gemacht. In diesem Urlaub hatten wir Leihwagen eben im Südwesten der USA und auf Hawaii, worauf sich mein Erfahrungsbericht auch bezog. Außer in LA empfanden wir das Fahren als sehr angenehm. Klar, einige Straßenverkehrsregeln sind anders, wie mit der Kreuzungsregelung und den Stopschildern, mit hinter der Kreuzung hängenden Ampeln usw, aber Du hast Recht, im großen und ganzen kein großes Problem. Wir haben uns die Regeln aus dem Internet herausgesucht und das Wichtigste ausgedruckt. Interessant fand ich besonders Deine Ergänzungen über die regionalen Unterschiede. Werden wir sicherlich bei der nächsten Reise beachten.
LG Maria