@'Manuela78' sagte:
Hallo!
Ich plane im März mit dem Auto von Lima nach Cuzco zu fahen. Dazu habe ich dir die Route über La Oroya und Ayacucho ausgesucht. Meine Fragen sind nun folgende:
1) Wieviele Tage sollte man da einplanen um auch mehrfach anhalten zu können und Aufnahmen zu machen, ich will mich da nicht abhetzen.
2) Ist dies überhaupt zu empfehlen? Ich würde mit einer Peruanerin diese Strecke fahren. Bekannte aus Lima raten mir aus u.a. Sicherheitsgründen davon ab. Flug und Bus kommt aber nicht in Frage, weil man Landschaftlich nicht viel sieht, ich glaube die Busse fahren auch eine andere Strecke.
3) Auf den ersten 170 km macht man eine Höhenunterschied von 4800 m mit! Das ist schon extrem und für viele mit körperlichen Problemen verbunden.
4) Rückweg würde ich über Nazca und Ica fahren, wieviel zeit ist da angemessen?
Vielen Dank
manuela
Hallo Manuela,
dein Vorhaben wäre wirklich ein Abenteuer. Allerdings ein fast nicht durchzuführendes. Mit dem Auto diese Strecke zu fahren ist tatsächlich sehr gefährlich. Technisch wie auch gesundheitlich.
Technisch aus dem Grund weil du für dieses Vorhaben einen Wagen brauchst, der topausgestattet ist vor allem gegen die extrem widrigen Verhältnisse (Wetter und Straßen). Dazu kommt, dass du von Meereshöhe in Lima auf knapp 4800m Höhe kommst. Und das binnen 150km. Du bräuchtest also eine top Aklimatisation für das Vorhaben. Auf 3000m geht´s ja noch aber drüber wird´s wirklich ernst. Die Soroche (Höhenkrankheit) überfällt dich plötzlich ohne dass du es irgendwie merkst. Plötzlich schläft man oder man hat irrsinnige Kopfschmerzen oder die Muskulatur versagt usw. Helfen kann man dir dann nur, wenn man sofort niedrigere "Höhen" aufsucht. Und zwar sehr sehr schnell. Auch Cocatee hilft dann nicht mehr. Hinzufügen muss man noch, dass ab 3500m Höhe das warm machen von Wasser ewig dauert. Und ab 4300m Höhe biste fast schon am Verdursten, bevor dein Wasser überhaupt lauwarm ist.
Weiter ist in dem Gebiet eine gewisse Art des "Bandentums" immer noch vorhanden. Die klauen einfach alles nur um zu überleben. Und Gewalt ist hier nie und nimmer auszuschließen. Auch musst du damit rechnen, dass die extrem schnell auftretenden Wetterumschwünge mit Regen- bzw. Schneefällen ein Weiterkommen bzw. Umkehren unmöglich machen. Selbst Rangrover sind hier chancenlos.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die leicht in Angst verfallen. Aber an deiner Stelle würde ich dieses Vorhaben nicht durchführen.
Meine Frau und ich waren 2004 für vier Wochen im August in Peru.
Wir beide waren froh, nicht noch mit ´nem Wagen fahren zu müssen. Selbst das Busfahren auf über 4000m war keine Freude. Deshalb haben wir alle Strecken mit dem Flugzeug zurückgelegt. Mich erwischte die Höhenkrankheit, trotz 5tägiger Akli in Sacsayhuamán und meine Frau trafs eine Woche später in Puno.
Übrigens wissen alle Peruaner, welch große Gefahren beim Autofahren in ihrem Land bestehen und verzichten daher gleich.
Trotz allem viel viel Glück für dein Unterfangen!!
fio
