Hat jemand schon Erfahrungen gemacht mit einem Mietwagen vom Flughafen Bangkok nach Chiang Mai zu fahren? Wollen lieber selber fahren um jederzeit anhalten zu können und die Tour genau nach unseren Vorstellungen zu planen. Kann man dort gut selber fahren oder eher gefährlich. Linksverkehr an sich wäre kein Problem. Wäre super, wenn ihr ein paar Tipps parat hättet
Mietwagenreise von Bangkok nach Chiang Mai?
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geschrieben 1255355465000
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geschrieben 1255458903000
Wir sind mit einem Mietwagen die umgekehrte Strecke gefahren. Ab Flughafen in Bangkok würde ich von Deutschland aus kommend eher nicht fahren. Man ist übermüdet und der Verkehr in Bangkok ist die Hölle... Dann fliegt lieber nach Chiang Mai, akklimatisiert euch dort und fahrt dann runter
Mein Eindruck vom Fahren in Thailand (reinkopiert aus Reisebericht):
Wir waren reichlich verunsichert im Vorfeld, da es ja genügend Warnungen bezüglich selber fahren in Thailand gibt. Wir haben uns letztlich doch dafür entschieden, trotz fehlender Fahrpraxis in asiatischen Ländern oder im Linksverkehr. Und ehrlich: es war halb so wild. In Nordthailand fahren fast alle sehr entspannt, eher langsam und ich persönlich fand auch weniger aggressiv/offensiv, als in Deutschland. Gewöhnungsbedürftig sind die Mopeds, die vor allem in den Städten teils mit recht deutlichen Suizid-Tendenzen unterwegs sind… Helmpflicht gibt es, aber ein übliches Bild ist die Mutter mit Helm, die ihr Baby ungesichert mit einem Tuch trägt, quasi als lebenden Airbag… Oder ein völlig überladener Kleintransporter, auf dem 2 Personen mit Händen die Ladung „sichern“… Kurven werden gerne geschnitten, Einfahrten münden direkt auf die Autobahn, auf der auch mit Fahrrädern, Fußgängern, Verkaufsständen… gerechnet werden muss. Das typische Familienauto scheint ein Pick-Up zu sein, die Familienmitglieder sitzen auf der Ladefläche verteilt. Die Unkrautvernichtung am Straßenrand geht mittels Feuer vonstatten (haben die keine Angst, dass ihnen das ganze Land abfackelt?!?), man fährt also durchaus recht nah an Flammen vorbei. Daneben war anfangs auch die ungewohnte Bedienung des Autos nicht ganz einfach. Sowohl mein Mann als auch ich sind eher zu weit links gefahren (und hätten fast ein paar Außenspiegel, Pylonen etc. mitgenommen) und ich hatte auch Probleme, den Rückspiegel statt des rechten Außenspiegels zu nutzen (den Rückspiegel habe ich quasi nicht gebraucht…) und beim Blinken ging regelmäßig der Scheibenwischer an… Das Schalten dagegen war kein Problem und die Straßen-/Verkehrsverhältnisse größtenteils auch nicht. Ein seit 12 Jahren in Thailand lebender Stuttgarter bestätigte uns, dass es nicht wirklich Vorfahrtsregeln oder Verkehrsregeln gibt. Bzw. es gibt sie, aber es kennt oder beachtet sie niemand. Aber in der Praxis erschließt es sich meist aus der Situation. Die größere Straße hat Vorfahrt, Ampeln werden meist beachtet (an den größeren Kreuzungen zumindest), sonst spricht man sich durch Blicke ab. Auf Mehrspurigen Straßen gibt es eine Art Linksfahrgebot, d.h., links fahren die langsamsten, rechts die schnellsten. Wenn wenig Verkehr ist, wird auf mehrspurigen Straßen links gefahren und nur zum überholen geht es auf die rechte Spur. Was nicht heißt, dass nicht auch links überholt wird. Wie schnell man Innerorts fahren darf, weiß ich heute noch nicht, Schilder weisen lediglich auf ein ominöses „reduce speed - City Limit“ hin. Auch was Autobahn (120km/h) und was Highway (90 km/h) ist, ist mir ein Rätsel geblieben. Wir sind nach Gefühl gefahren und sind so gut durchgekommen.
Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut und in Englisch beschildert. Was die Nebenstraßen angeht, steht im Loose ganz gut, welche man befahren kann und welche nicht. Wir hatten neben dem Loose keine weitere Straßenkarte dabei, waren aber fast nur auf größeren Straßen unterwegs, das ging recht problemlos.
Ich hatte den Eindruck, die meisten Thai fahren recht zurückhaltend und der Blinker wird nicht weniger genutzt, als in Deutschland. Ich kann auch nicht bestätigen, dass LKW sich grundsätzlich das Recht des Stärkeren heraus nehmen, Busse dagegen schon... Aufpassen muss man auf auf der Straße liegende Hunde, die es eher nicht nötig zu haben scheinen, auszuweichen. Auch Hühner und Kühe kamen vor. Auf steileren Strecken können LKW im Schritttempo auftauchen, da empfiehlt es sich, bei unübersichtlichen mehrspurigen Straßen, rechts zu bleiben. Auf den größeren Straßen gibt es Kilometersteine, auf denen auch die Entfernung zu den nächsten größeren Städten angegeben ist. Dies zwar nur in Thai, aber wenn man weiß, wohin man gerade fährt, erschließt sich, was gemeint ist. Die Tankstellendichte ist hoch, Sprit kostet zwischen 20 und 30 Baht der Liter, meist gehört ein Supermarkt und Toilette zur Tankstelle.
Insgesamt wage ich zu behaupten, dass Thai als Autofahrer in Deutschland eher mehr Anpassungsschwierigkeiten haben dürften, als wir Deutsche in Thailand…
So, ich würde damit jederzeit wieder in Thailand fahren. Allerdings gibt es auch einige Berichte, dass man als "Farang" grundsätzlich die Schuld bei Unfällen bekommt und die Polizei gerne mal abkassiert, ob gerechtfertigt oder nicht. So ist unser Bericht auch deshalb recht positiv, da wir diese Erfahrung eben nicht gemacht haben. Hätte aber auch anders kommen können... In jedem Fall würde ich bei einer seriösen Firma buchen und möglichst alle Eventualitäten über die Versicherung abdecken lassen!
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geschrieben 1255462534000
Mit dem Norden bzw. der Fahrt in den Noren haben wir leider keine Erfahrung, wir sind nach Chiang Mai geflogen und erst ab dort mit dem Auto gefahren. Wir wollten ganz einfach nicht so viel Zeit verlieren.
Wir sind aber schon einige Male in den Süden gefahren, das geht an sich problemlos wenn man gewisse Dinge beachtet.
Es gab/gibt nur eine Autobahn, von Bangkok nach Pattaya (Aussage eines Thai, April 2009) alles andere sind Highways.
Auf einem Highway kann einem, von der Kuh angefangen ALLES entgegenkommen , also immer vorrausschauend fahren.
Geschwindigkeit einhalten, seit heuer gibt es Radargeräte , die Polizei ist da ziemlich untolerant.
Immer angegurtet sein, wer ohne angelegten Gurt erwischt wird, kann bis zu 2000 Baht berappen.
Wenn man von der Polizei angehalten wird , ohne sich einer Schuld bewust zu sein, bezahlen (normalerweise 200 Baht am Monatsanfang) und als freie Spende betrachten, das trifft Touris ebenso wie Thai´s und Polizisten können fürchterliches mit einem Leihwagen anstellen, fragt Euren Autovermieter.
Rechtzeitig tanken, abseits der Highways und Touristencentren gibt es nur wenige Tankstellen.
Notfalls eine 3 Faß (echt Fässer) Tankstelle suchen, die haben für alle Fahrzeuge Sprit.
Ich wünsche Euch eine gute Fahrt
Einem frohen Gemüt lacht die Sonne auch bei Regenwetter.